Papst Franziskus bestürzt über Amoklauf in Texas: Mindestens 19 Kinder getötet

Papst Franziskus bei seiner Katechese auf dem Petersplatz am 25. Mai 2022.
Papst Franziskus bei seiner Katechese auf dem Petersplatz am 25. Mai 2022.
CNA Deutsch / Daniel Ibanez
Papst Franziskus bei der Generalaudienz am 25. Mai 2022.
Papst Franziskus bei der Generalaudienz am 25. Mai 2022.
CNA Deutsch / Daniel Ibanez

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Papst Franziskus am Mittwochmorgen seine Trauer über das Schulmassaker an einer Schule in Texas zum Ausdruck gebracht. Der Täter hat während seines Amoklaufs mindestens 19 Kinder und zwei Erwachsene ermodert, bevor er selbst von der Polizei getötet wurde.

Außerdem hat der Pontifex in seiner Katechesereihe über das Alter bei der heutigen Generalaudienz über die negative Gleichgültigkeit und Resignation gesprochen. In seiner Ansprache betonte Franziskus die Wichtigkeit des Humors und der Weisheit der Alten, die besonders den jungen Menschen auf ihrem Lebensweg helfe.

Entsetzen über Amoklauf in Texas

Die Nachricht von der Bluttat in Texas, wo ein 18-Jähriger – nach jetzigem Erkenntnisstand – mindestens 19 Künder und zwei Erwachsene in einer Grundschule tötete, hat auch Papst Franziskus erschüttert.

Der Täter hatte am Dienstag während der Unterrichtszeit das Gebäude der Robb Elementary School in Uvalde nahe San Antonio betreten und um sich geschossen, bis er von Sicherheitskräften getötet wurde.

Am Ende der Generalaudienz versicherte das Kirchenoberhaupt allen Angehörigen seiner Gebet und kritisierte, unterbrochen von Applaus, auch den "unkontrollierten Waffenhandel" scharf. Der Papst sagte wörtlich:

"Mein Herz blutetet angesichts der Nachricht vom Massaker in einer Grundschule in Texas. Ich bete für die getöteten Kinder und Erwachsenen und ihre Familien. Es ist höchste Zeit, dass wir dem unkontrollierten Waffenhandel einen Riegel vorschieben. Setzen wir uns alle dafür ein, dass solche Tragödien nicht mehr passieren können."

"Alles Windhauch"

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Zuvor sprach der Papst während der Generalaudienz über das Buch Kohelet, in dem der Prophet schreibt: "Alles ist Eitelkeit", alles ist "Windhauch", "Rauch", "Leere". Es sei überraschend, diese Ausdrücke, die den Sinn der Existenz in Frage stellen, in der Heiligen Schrift zu finden, so der Papst. Das ständige "Hin- und Herpendeln zwischen Sinn und Unsinn" ist dem Heiligen Vater zufolge Kohelets "ironische Darstellung einer Lebenserkenntnis, die von der Leidenschaft für die Gerechtigkeit losgelöst ist, deren Garant das Gottesurteil ist". Franziskus wörtlich:

"Angesichts einer Realität, die uns zu bestimmten Zeiten alle Gegensätze zu beherbergen scheint und ihnen dasselbe Schicksal vorbehält, nämlich im Nichts zu enden, kann uns der Weg der Gleichgültigkeit auch als einziges Mittel gegen eine schmerzhafte Desillusionierung erscheinen. Fragen wie diese tauchen in uns auf: Haben unsere Bemühungen die Welt verändert? Ist jemand in der Lage, den Unterschied zwischen Gerechten und Ungerechten durchzusetzen?"

Besonders im Alter sei der Mensch versucht, sich dieser Form von "negativer Intuition" hinzunehmen. Deshalb sei es wichtig, führte der Pontifex fort, dass die älteren Menschen "ihre Leidenschaft für die Gerechtigkeit aufrechterhalten".

Warnung vor dem "wissenschaftlich selektiven Gesundheitsmarkt"

Im Buch Kohelet werde die "fatale Versuchung einer Allmacht des Wissens", die eine "Ohnmacht des Willens" zeige, entlarvt. Papst Franziskus erinnerte daran, dass bereits frühchristliche Gelehrte "diese Krankheit der Seele, die plötzlich die Eitelkeit des Wissens ohne Glauben und ohne Moral, die Illusion der Wahrheit ohne Gerechtigkeit entdeckt", bereits erkannt und ihr den Namen "Acedia" gegeben habe. Der Papst unterstrich:

"Die Leere des Sinns und der Kraft, die dieses Wissen, das jede ethische Verantwortung und jede Zuneigung zum wahren Gut ablehnt, eröffnet, ist nicht harmlos. Sie nimmt nicht nur die Kräfte des guten Willens, sondern öffnet durch ihren Gegenangriff der Aggressivität der bösen Kräfte Tür und Tor. Dies sind die Kräfte der Vernunft, die durch ein Übermaß an Ideologie zynisch geworden sind. In der Tat sind wir bei allem Fortschritt und Wohlstand zu einer 'Gesellschaft der Müdigkeit' geworden."

Die Gesellschaft von heute dulde einen "wissenschaftlich selektiven Gesundheitsmarkt", so der Pontifex weiter. "Natürlich macht die Wissenschaft Fortschritte, und das ist gut so", sagte Franziskus, "aber die Weisheit des Lebens ist etwas ganz anderes, und sie scheint ins Stocken geraten zu sein."

Weiter sagte der Pontifex: "Es ist kein Zufall, dass dies die Zeit der Fake News, des kollektiven Aberglaubens und der pseudowissenschaftlichen Wahrheiten ist. Das Alter kann von der ironischen Weisheit Kohelets die Kunst lernen, die Täuschung aufzudecken, die sich in der Täuschung einer Wahrheit des Verstandes verbirgt, dem die Zuneigung zur Gerechtigkeit fehlt. Ältere Menschen, die reich an Weisheit und Humor sind, tun der Jugend so viel Gutes! Sie bewahren sie vor der Versuchung eines traurigen, weltlichen Wissens, dem die Weisheit des Lebens fehlt."

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