Vatikanstadt - Freitag, 14. Februar 2020, 22:07 Uhr.
Bei der Münchner Sicherheitskonferenz hat Erzbischof Paul Richard Gallagher, der als Sekretär des Heiligen Stuhls für die Beziehungen zu den Staaten eine Art "Außenminister" des Vatikans ist, seinen Amtskollegen der kommunistischen Volksrepublik China getroffen, Außenminister Wang Yi.
Gallagher und Wang Yi sind Teilnehmer der diesjährigen Konferenz in der bayerischen Landeshauptstadt, die am heutigen Freitag ihren Auftakt nahm, und an der 35 Staats- und Regierungschefs teilnehmen.
Das Treffen zwischen Vatikan und Volksrepublik wurde am Abend in Rom öffentlich mitgeteilt: In einer Erklärung des Heiligen Stuhls heißt es, die beiden Seiten hätten "in einer herzlichen Atmosphäre" ihr Gespräch geführt. Der Kontakt zwischen beiden Staaten habe sich "im Laufe der Zeit positiv entwickelt", so das offizielle Kommuniqué weiter.
Thema der heutigen Gespräche waren offenbar das "vorläufige Abkommen" zwischen China und dem Vatikan. Der umstrittene Deal wurde im September 2018 vereinbart und regelt offenbar die Ernennung von Bischöfen in der kommunistischen Volksrepublik. Seine Einzelheiten sind bis heute jedoch nicht veröffentlicht wurden.
Zum Treffen in München am 14. Februar teilte der Vatikan mit, es sei von beiden Seite eine "Bereitschaft zur Fortsetzung des institutionellen Dialogs auf bilateraler Ebene zur Förderung des Lebens der katholischen Kirche und des Wohls des chinesischen Volkes" erneut unterstrichen worden.
Außerdem war der Kampf gegen den Corono-Virus Thema des Gesprächs, hieß es weiter.
Schliesslich brachten die Parteien "den Wunsch nach einer verstärkten internationalen Zusammenarbeit" zum Ausdruck, um den Frieden in der Welt zu fördern, und es wurden "Überlegungen zum interkulturellen Dialog und zu den Menschenrechten ausgetauscht", so der Vatikan.
Papst Franziskus betete bei der Generalaudienz am Mittwoch für die vom Corona-Virus betroffenen Menschen in China.
Unterdessen hat sich die Lage der Christen in China seit dem Abkommen des Vatikans mit der kommunistichen Regierung unter dem "Präsidenten auf Lebenszeit", Xi Jinping, nach Einschätzung westlicher Regierungen, Menschenrechtler und Betroffener weiter verschlechtert.
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