Weitere Angriffe auf Kirchen, Lebensrechtler in den USA

"An die Frau, die meint, Abtreibung sei ihre einzige Wahl: Ist es nicht." - Plakat einer Teilnehmerin beim 45. Marsch fürs Leben in Washington am 18. Januar 2019
Jonah McKeown / CNA Deutsch

Am Montag wurden weitere kriminelle Handlungen gemeldet, die sich gegen katholische Kirchen und Lebensrechtler in den USA richteten.

Das berichtet die Catholic News Agency (CNA), die englischsprachige Partneragentur von CNA Deutsch. Die Handlungen stehen in Verbindung mit einer möglichen Entscheidung des Obersten Gerichtshofs, ein seit 49 Jahren bestehendes "Recht auf Aufhebung" zu kippen.

Texas

Der Pfarrer einer katholischen Kirche in Katy, Texas, sagte am 9. Mai, der Tabernakel sei über Nacht gestohlen worden sei. "Wir wissen nicht, wer es getan hat, aber die Polizei ermittelt. Bitte beten Sie für uns und für diejenigen, die dieses kriminelle Sakrileg begangen haben", schrieb Pfarrer Christopher Plant auf Twitter.

Colorado

Eine katholische Kirche im Norden Colorados, die für ihre aktive Lebensschutzarbeit bekannt ist, wurde am Wochenende mit Graffiti beschmiert.

Die Außenfassade der Pfarrei in Fort Collins wurde mit rot gesprühten Aufschriften wie "My Body My Choice" (Mein Körper, meine Entscheidung) und einem Symbol verunstaltet, das wie ein "A" aussieht und "Anarchie" bedeutet. Die Polizei teilte mit, dass sich der Vorfall am Samstag in der Nacht ereignete und dass auch einige "äußere Glasscheiben" eingeschlagen wurden.

Virginia

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Rev. Dean Nelson bestätigte am 9. Mai via Twitter, dass in der Nacht ein Schwangerschaftszentrum, das sich um den Schutz des Lebens bemüht, im Manassas, Virginia, angegriffen wurde. Ein Foto zeigt schwarze Sprühfarbe an der Seite des Gebäudes mit den Worten "ABTREIBUNG IST EIN RECHT" und "LÜGEN".

Becky Sheetz, Geschäftsführerin des Zentrums, erklärte am Montag gegenüber CNA: "Wir kämpfen nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut. Wir kämpfen gegen dunkle dämonische Kräfte. Und das weiß man, wenn man sich auf diese Arbeit einlässt."

Washington

Ein weiterer Vorfall am Sonntag betraf eine hitzige Konfrontation zwischen einem Sicherheitsbeamten und Demonstranten vor der Kathedrale von Seattle im Bundesstaat Washington.

Ein Video zeigt, dass eine Frau die Treppe herunterfällt, als die Demonstranten beginnen, die Kirchenstufen hinauf auf den Sicherheitsbeamten zuzugehen, der sich ihnen in den Weg stellt. Daraufhin beschuldigen andere Demonstranten den Sicherheitsbeamten, sie geschubst zu haben, was sich auf dem Video indes nicht erkennen lässt.

In einer Erklärung gegenüber CNA bestritt die Erzdiözese Seattle die Behauptung, der Demonstrant sei die Treppe hinuntergestoßen worden: "Als die Demonstranten ankamen, wurden sie gebeten, auf dem Bürgersteig zu bleiben und die Kathedrale nicht zu betreten, da die Messe bereits begonnen hatte. Eine Frau stürmte die Treppe hinauf und stieß den Sicherheitsbeamten an, um an ihm vorbeizukommen. Zur Verteidigung hob er seinen Arm und sie fiel nach hinten. Sie wurde in keiner Weise geschubst."

Oregon

In Salem, Oregon, an der Westküste wurde das Büro von Oregon Right to Life am späten Sonntagabend in Brand gesetzt.

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"Jemand benutzte Brandsätze, von denen einer explodierte und das Gebäude in Brand setzte", so Oregon Right to Life. "Das Büro war zu diesem Zeitpunkt unbesetzt, und niemand wurde verletzt. Feuerwehr und Polizei waren schnell zur Stelle und konnten den Schaden am Gebäude begrenzen. Die Behörden untersuchen aktiv den Vorfall."

Lois Anderson, Geschäftsführerin von Oregon Right to Life, sagte, man sei "verständlicherweise erschüttert", aber "entschlossen, angemessene Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit unserer Mitarbeiter zu schützen, während wir weitermachen".

Biden verurteilt Brandanschlag

US-Präsident Joe Biden, der selbst für ein "Recht auf Abtreibung" eintritt, hat derweil den Brandanschlag auf eine Lebensschutzorganisation in Wisconsin verurteilt.

In einer Erklärung des Weißen Hauses heißt es: "Präsident Biden verurteilt diesen Anschlag und politische Gewalt jeglicher Couleur aufs Schärfste. Der Präsident hat während seiner gesamten Zeit im öffentlichen Leben deutlich gemacht, dass die Amerikaner das Grundrecht haben, sich gemäß der Verfassung zu äußern, unabhängig von ihrem Standpunkt. Aber diese Meinungsäußerung muss friedlich und frei von Gewalt, Vandalismus oder Einschüchterungsversuchen sein."

Zuletzt aktualisiert am 10. Mai 2022, 13:59 Uhr (ergänzt um einen Absatz zu Oregon).

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