Der im Zug des Erdbebens am Montag vermisste Erzbischof Jean-Clément Jeanbart ist in Sicherheit: Der Prälat der griechisch-melkitischen Kirche von Aleppo erholt sich in einem von Ordensschwestern geleiteten Heim.
Nach stundenlanger Suche und intensiven Bemühungen der Zivilschutzteams zur Rettung von Zivilisten, die nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und den Nachbarländern unter Trümmern eingeschlossen waren, wurde die Leiche von Pfarrer Imad Daher geborgen. Der Priester war Seelsorger der Melkitischen Griechischen Katholiken in der Pfarrei Unserer Lieben Frauin Aleppo. Das verheerende Erdbeben mit einer Stärke von 7,8 auf der Richterskala hatte die Türkei sowie Nordsyrien und weitere Nachbarländer erschüttert. Nach neuesten Angaben von Reuters kamen dabei 3.700 Personen ums Leben. Etwa 16.500 Menschen wurden verletzt. Die Hilfsmaßnahmen zur Rettung der unter den Trümmern eingeschlossenen Bürger sind noch im Gange. Wer war Pfarrer Imad Daher? Der Priester libanesischer Herkunft, der der maronitischen Kirche angehört, diente der römisch-katholischen Kirche in Syrien. Pater Daher war der jüngste Sohn seiner drei Brüder und hatte noch eine Schwester. Einem Interview mit Radio Maria zufolge lebte er zwischen 1991 und 1997 als Mönch in einem Kloster im Libanon, wo er die Heilige Schrift studierte und viel Zeit in der Eucharistischen Anbetung verbrachte. 1997 zog er nach Aleppo und bat darum, in Syrien zum Priester geweiht zu werden. Im Jahr 2002 wurde er zum Diakon geweiht und erkannte, dass der Herr wollte, dass er seine Berufung zum Priester am Altar des Herrn erfüllte, und er wurde am 6. Januar 2003 zum Priester geweiht. "Der verstorbene Priester hatte eine besondere Beziehung zur Jungfrau Maria", sagte Madonna Ewaz, ACI MENA-Korrespondentin in Syrien, die ihn seit vielen Jahren kannte. Pfarrer Antwan Jraish, ein melkitisch-katholischer Priester und ehemaliger Moderator von Radio Maria, der Pater Daher kannte, erzählte, wie er von klein auf ständig den Rosenkranz betete, wie es auch seine Mutter zu tun pflegte: "Und er hat nicht gesagt: Friede sei mit dir, o Maria, sondern: Friede sei mit dir, o Mutter Maria." Nach Aussage von Jraish bat der verstorbene Priester die Jugendlichen auch, dieses Gebet stets zu rezitieren. Pfarrer Daher war das Leid in Syrien nicht fremd. In einem Interview, das 2014 auf Abouna.org veröffentlicht wurde, erzählte er von einer Verletzung, die er sich bei einem der vielen gewalttätigen Anschläge in der Stadt Aleppo zugezogen hatte. Am 10. Oktober 2012, um zehn Uhr abends, wurde die römisch-katholische Erzdiözese auf dem Farhat-Platz beschossen. Durch die Explosion verlor Pfarrer Daher eines seiner Augen, das durch ein künstliches Auge ersetzt wurde. Außerdem wurde er am Arm verwundet. Dem Interview zufolge reiste der Priester in den Libanon, um sich behandeln zu lassen, kehrte aber schnell in seine Gemeinde in Syrien zurück, wo er damals sagte: "Der Hirte verlässt nicht den Ort, an dem er lebt: Der Hirte verlässt seine Herde nicht, sonst kommt der Wolf und frisst die, die übrig geblieben sind, während die anderen fliehen". Souheil Lawand, ein weiterer ACI MENA-Reporter, der ebenfalls ein guter Freund des verstorbenen Geistlichen war, sagte: "Pfarrer Imad pflegte zu den Gläubigen zu predigen, indem er ihre Häuser besuchte und den Jugendlichen auf verschiedene Weise predigte, wann immer er die Gelegenheit dazu hatte". Darüber hinaus präsentierte der verstorbene Kleriker eine Reihe von Episoden in sozialen Netzwerken, insbesondere über Radio Maria. Zu den Themen gehörten unter anderem Erscheinungen der Jungfrau Maria, die Rolle Marias als Königin des Himmels und der Erde, Marias Schmerzen, marianische Glaubensvorstellungen und Fakten sowie das byzantinische liturgische Jahr. Pater Daher starb, als das Gebäude im Stadtteil Aziziyah einstürzte, in dem er lebte — eine weitere Katastrophe infolge des Erdbebens, das die Stadt Aleppo am 6. Februar 2023 erschütterte. "Aleppo und alle, die Pater Imad kannten, werden ihn vermissen", sagte Lawand. "Er hatte immer die Möglichkeit, Syrien zu verlassen, aber er hat sich geweigert, das zu tun; er war ein Mann Gottes." https://twitter.com/AC_Wimmer/status/1622597822519574530?s=20 Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur, ACI MENA. https://twitter.com/CNAdeutsch/status/1622611192660328448?s=20
Papst Franziskus und der syrisch-katholische Patriarch riefen zum Gebet auf.
Seine Gemeindemitglieder nennen ihn „Vater“, für seine Kidnapper war er ein „Ungläubiger“ — und für die syrisch-katholische Kirche ist er Pater Jacques Mourad vom Kloster Mar Elian, der neue Erzbischof von Homs (Syrer).
Das Hilfswerk ruft zu Spenden für den Nahen Osten auf
Berichten zufolge ist ein Angriff auf die feierliche Einweihung der Hagia-Sophia-Kirche in Syrien verübt worden.
Am 11. Jahrestag des Beginns des Bürgerkriegs in Syrien beklagte der päpstliche Nuntius den Verlust der Hoffnung für die Zukunft des Landes.
Patriarch befürchtet weitere Abwanderung von Christen aus dem Nahen Osten
Ein vatikanischer Kardinal besucht seit heute Syrien im zehnten Jahr des Bürgerkriegs, der das Land verwüstet und viele Christen zur Flucht gezwungen hat.
In der heutigen Zeit, in der der Glaube "in vielen Regionen der Welt schwindet", könne man nicht durch menschliche Strategien Christ werden und bleiben.
Hoffnung und konkretes Anpacken: Hilfswerk unterstützt Gründer-Zentrum für Christen in Damaskus
Der maronitische Erzbischof der syrischen Hauptstadt Damaskus, Samir Nassar, hat die internationalen Sanktionen gegen sein Land scharf kritisiert.
Exodus der Christen ungebrochen: "Die wollen ihre syrische Heimat nicht verlassen. Aber ein Leben in Sicherheit und Frieden, das sie für sich und ihre Kinder wünschen, ist derzeit nicht in Sicht.
Anlässlich des 10. Jahrestages des Beginns des Krieges in Syrien hat das katholische Hilfswerk Caritas eine Kampagne gestartet, um Kindern in Syrien mit dringend benötigten medizinischen, humanitären und pädagogischen Mitteln zu helfen.
Papst Franziskus hat die Welt am Vorabend des 10. Jahrestages des Beginns des Syrien-Krieges aufgefordert, das anhaltende Leiden der "gemarterten" Menschen in Syrien nicht zu vergessen.
Zehn Jahre nach Beginn des Konflikts in Syrien appelliert das internationale Hilfswerk ACN International an die USA und die Europäische Union, die humanitäre Hilfe für das mit Sanktionen belegte Land zu erleichtern.
Knapp zehn Jahre nach dem Ausbruch des Syrienkriegs haben Projektpartner des weltweiten päpstlichen Hilfswerks „Kirche in Not“ die anhaltenden Sanktionen des Westens scharf kritisiert.
Das Coronavirus bewirkt, dass die Menschen in Syrien, die nach fast zehn Jahren der kriegerischen Auseinandersetzungen immer noch dringend der Heilung bedürfen, im Westen in Vergessenheit geraten – das sagt eine Ordensschwester, die ihr Leben riskiert hat, um Nothilfe zu leisten.
Das weltweite päpstliche Hilfswerk macht 25.000 Kindern in Syrien ein besonderes Geschenk
Die deutsche Bischofskonferenz hat am Donnerstag eine Arbeitshilfe zur Situation der Christen in Syrien und im Irak vorgestellt. Die Veröffentlichung ist Teil der Initiative "Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit" mit dem Gebetstag am 26. Dezember im Mittelpunkt.