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Menschenrechte ohne Würde? Martin Rothweiler hinterfragt Grundlagen der aktuellen Debatte

Martin Rothweiler, Geschäftsführer und Programmdirektor des katholischen Fernsehsenders EWTN.TV in Deutschland.

Diskussionen um Menschenrechte in der modernen Gesellschaft, wie die Abtreibungsdebatte im Europa-Parlament, vernachlässigen die essenzielle Bedeutung der Menschenwürde: Davor warnt Martin Rothweiler in einem provokativen Essay, der in der neuesten Ausgabe des Magazins "Grandios" zu lesen ist.

Rothweiler, Programmdirektor bei EWTN.TV, verweist dabei auf grundlegende Fragen zur aktuellen Menschenrechtsdebatte, und deren eigentliche Voraussetzungen. 

„Die Frage, was unter Menschenwürde verstanden wird und wie daraus folgende Menschenrechte zu interpretieren sind, wird zunehmend brisanter“, so Rothweiler. Er nimmt insbesondere Bezug auf die Diskussionen im Europäischen Parlament, die ein „Recht auf Abtreibung“ fordern, und fragt: „Können wir die Unantastbarkeit der Menschenwürde ohne den Glauben an einen absoluten moralischen Ordnungsrahmen, wie ihn religiöse Traditionen bieten, aufrechterhalten?“

Rothweilers Beitrag ist einer von mehreren in der neuen Grandios-Ausgabe über Wert und Würde des Menschen, die am heutigen 28. März erscheint.  

Eine Debatte ohne Grundlagen?

Der EWTN-Programmdirektor argumentiert, dass die heutige Menschenrechtsdebatte oft Gefahr läuft, sich von den tieferen philosophischen und ethischen Grundlagen zu entfernen, die das Konzept der Menschenwürde stützen. „Die angeborene Würde des Menschen als Prämisse unserer moralischen und rechtlichen Ordnung droht in der aktuellen Debatte verloren zu gehen“, so Rothweiler. Er stellt fest, dass eine Weltanschauung, die den Menschen lediglich als Produkt evolutionärer Zufälle sieht, eine unantastbare, absolute Menschenwürde nicht fundieren kann.

Besonders kritisch betrachtet Rothweiler die Herausforderungen, die moderne Ideologien wie Trans- und Posthumanismus darstellen. „Warum sollte die Entwicklung an der Stelle des Menschen innehalten und nicht über ihn hinausgehen?“, fragt er und verweist auf die Gefahr, dass der Mensch aktiv versucht, seine eigene Natur zu überwinden, ohne die Konsequenzen für die Menschenwürde zu bedenken.

„Die Würde des Menschen begründet sich nicht in seiner Nützlichkeit, seiner Leistung oder seinem Status, sondern in seinem Sein“, betont Rothweiler. Er plädiert für eine ethische Rückbesinnung, die über politische und gesellschaftliche Konventionen hinausgeht und fordert eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit den Grundlagen unseres Zusammenlebens.

Martin Rothweilers Essay in Grandios eröffnet somit eine kritische Diskussion über die Rolle der Menschenwürde in der heutigen Gesellschaft. Er regt dazu an, über die Fundamente der moralischen und rechtlichen Ordnung neu nachzudenken und die Bedeutung der Menschenwürde in der aktuellen Menschenrechtsdebatte wieder stärker in den Fokus zu rücken.

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