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10 Jahre und noch keine Früchte? Papst Franziskus betet an Olivenbaum für Frieden im Heiligen Land

Papst Franziskus pflanzte am 14. Juni 2014 gemeinsam mit dem Präsidenten von Israel, Shimon Peres, und dem Palästinenserführer Mahmud Abbas einen Olivenbaum in den Vatikanischen Gärten.

Papst Franziskus besucht einen Olivenbaum, den er vor zehn Jahren gepflanzt hatte, das Klerus-Dikasterium sorgt sich um Priesternachwuchs und keiner weiß, ob der Papst persönlich beim G7-Gipfel erscheinen wird. Dies alles und mehr im Wochenrückblick.

  • Papst im Friedenseinsatz: Ab wann trägt Frieden Früchte?
  • Kleruskongregation: Sorge um Berufungen wächst
  • Botschaft zum Welttag der Migranten und Flüchtlinge
  • Der Papst beim Bürgermeister und auf dem G7-Gipfel
  • Filmtipp: China und der Vatikan 

Papst im Friedenseinsatz für Heiliges Land: Ab wann tragen Friedensbemühungen Früchte?

Am Samstag ist es genau zehn Jahre her, als Versöhnung und Frieden zumindest möglich schienen. Damals, am 8. Juni 2014, stand Papst Franziskus im Schatten des Petersdoms, mitten in den Vatikanischen Gärten, und hatte eine Schaufel in der Hand. Auf seiner linken Seite stand der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I., ebenfalls mit einer Schaufel bewaffnet. Zur Rechten des Papstes waren zwei weitere Männer, die man so in dieser Konstellation nicht unbedingt erwartet hatte: Es waren der damalige Präsident von Israel Shimon Peres und der Palästinenserführer Mahmud Abbas.

Beide Männer hatten unter Aufsicht und Mithilfe des Papstes und des Patriarchen nicht nur einen Olivenbaum in den Vatikanischen Garten gepflanzt, sondern auch das Kriegsbeil begraben – so schien es zumindest. Papst Franziskus – zu diesem Zeitpunkt erst seit einem Jahr im Amt – war es gelungen, zwei Männer zusammenzubringen, die sich davor Jahrzehnte lang nicht die Hand reichen wollten.

Nicht erst seit dem menschenverachtenden Überfall der palästinensischen Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ist es mit der Annäherung vorerst vorbei. Der Krieg im Heiligen Land fordert täglich neue Opfer, die Friedensappelle des Papstes verhallen ungehört. 

Daher versucht der Heilige Vater noch einmal an jenen Junitag vor zehn Jahren zu erinnern, als der Friede so greifbar nahe zu sein schien. Am heutigen Freitagabend, dem Vorabend des zehnten Jahrestages, lädt Franziskus ein zu einer Gedenkstunde in den Vatikanischen Gärten. Das Oberhaupt der Katholischen Kirche möchte weiter nichts unversucht lassen, um zwischen den schier unversöhnlichen Gegnern im Heiligen Land zu vermitteln.

So wird sich der Papst deshalb erneut vor den gepflanzten Olivenbaum stellen und seinen Aufruf zum Frieden von vor zehn Jahren erneuern.

Ein Olivenbaum übrigens braucht häufig mindestens zehn Jahre, bis er erstmals Früchte trägt. Die Friedensbemühungen des Vatikans dagegen werden wohl noch etwas länger brauchen, bis sie fruchtbar sind (einen Hintergrundbericht zur Geschichte der Diplomatie zwischen Israel, Palästina und dem Heiligen Stuhl finden Sie übrigens hier).

Klerus-Dikasterium: Sorge um Berufungen wächst

Bereits gestern hat sich Papst Franziskus mit den Mitgliedern des Klerus-Dikasteriums in Rom getroffen. Der Heilige Vater, der diese Begegnungen häufig nutzt, um gerne auch mal zum Rundumschlag auszuholen und beispielsweise den Klerikalismus zu geißeln, ermutigte beim Treffen am Donnerstag die Mitglieder der Kongregation, der auch der deutsche Kardinal und Erzbischof von Köln, Rainer Maria Woelki, angehört.

„Zunächst möchte ich den Priestern und Diakonen der ganzen Welt meine Dankbarkeit, meine Zuneigung und meine Verbundenheit zum Ausdruck bringen“, sagte der Pontifex gleich zu Beginn seiner Ansprache. „Oft habe ich vor den Gefahren des Klerikalismus und der geistlichen Weltlichkeit gewarnt, aber ich bin mir sehr wohl bewusst, dass die überwiegende Mehrheit der Priester mit großer Großzügigkeit und einem Geist des Glaubens zum Wohl des heiligen Gottesvolkes arbeitet, wobei sie die Last vieler Mühen tragen und sich pastoralen und geistlichen Herausforderungen stellen, die manchmal nicht einfach sind.“ 

Papst Franziskus legte weiter den Fokus auf die Priesterausbildung, die Förderung von Berufungen und das Amt des Ständigen Diakons.

Die Ausbildung im Seminar allein reiche nicht aus, um Priesteramtskandidaten ausreichend auf ihr Amt vorzubereiten, unterstrich der Heilige Vater. Viele Priester seien häufig einsam und bräuchten Begleitung, damit sie sich auch in ihrer Berufung „zuhause fühlen“ könnten.

Zudem beklagte der Papst den starken Rückgang an Berufungen im Hinblick auf das Priesteramt. Aber auch „die Berufung zur Ehe mit ihrem Sinn für Engagement und Mission“ befinde sich „in einer Krise“. „Wir dürfen uns nicht damit abfinden, dass für viele junge Menschen die Hypothese eines radikalen Lebensangebots aus dem Horizont verschwunden ist“, so Franziskus wörtlich.

Botschaft zum Welttag der Migranten und Flüchtlinge

(Die Geschichte geht unten weiter)

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In dieser Woche hat Papst Franziskus auch seine Botschaft zum 110. Welttag der Migranten und Flüchtlinge veröffentlicht. Darin betont Papst Franziskus, dass die Begegnung mit einem Migranten einer Begegnung mit Christus selbst gleichkommt. „In diesem Sinne retten uns die Armen, weil sie uns ermöglichen, dem Antlitz des Herrn zu begegnen“, so der Pontifex.

Die katholische Kirche begeht den Welttag der Migranten und Flüchtlinge am 24. September unter dem Motto „Gott ist mit seinem Volk unterwegs“. 

Der Papst beim Bürgermeister und auf dem G7-Gipfel

Am kommenden Montag wird Papst Franziskus erneut einen kleinen Ausflug machen. Diesmal bleibt er jedoch innerhalb der Stadtmauern. Um neun Uhr wird der Pontifex auf dem Kapitolshügel in Rom erwartet. Empfangen wird er dort von Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri. Die beiden werden dann vor allem über die Vorbereitungen auf das Heilige Jahr 2025 sprechen, für das der Bürgermeister eine Rekordzahl an Pilgern und Touristen in Rom erwartet, wie der Politiker vor wenigen Wochen EWTN News in einem Interview verraten hatte.

Im Laufe der Woche wird Papst Franziskus dann auch auf dem G7-Gipfel erwartet, der vom 13. bis zum 15. Juni in Apulien (Süditalien) stattfindet. Wie CNA Deutsch berichtete, hatte Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni den Pontifex persönlich eingeladen. Wann Papst Franziskus sprechen wird – und ob er auch tatsächlich persönlich auf dem Gipfel erscheinen wird oder nur eine Videobotschaft schickt – ist bislang noch nicht bekannt.

VATICANO: China und der Vatikan 

Zum Schluss wieder ein Filmtipp: Am Samstag erscheint auf dem YouTube-Kanal des katholischen Fernsehsenders EWTN die neue Episode des wöchentlichen Nachrichtenmagazins VATICANO. Diesmal blicken die Kollegen von EWTN auf die Situation der Kirche in China und wie sich die diplomatischen Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik entwickelt haben.

Außerdem blickt VATICANO auf die Erscheinungen der heiligen Margareta Maria Alacoque zurück. Vor 349 Jahre war Jesus der französischen Ordensfrau erstmals erschienen, am 13. Juni 1675. Daraufhin förderte sie die Herz-Jesu-Verehrung. Seitdem ist der Monat Juni dem Herzen Jesu gewidmet, woran Papst Franziskus am vergangenen Mittwoch während der Generalaudienz erinnerte. Außerdem hatte der Papst schon früher angekündigt, bald ein Schreiben zum Heiligsten Herzen Jesu zu veröffentlichen.

Die VATICANO-Folge von letzter Woche ist bereits online. Sie finden Sie hier:

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