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"Radikaler Bruch": Erzbischof und Kardinal schließen sich Kritik am "Synodalen Weg" an

Bischof Salvatore J. Cordileone bei der Frühjahrsvollversammlung der US-Bischofskonferenz in Atlanta im Juni 2012.

Die Zahl der Kardinäle und Bischöfe in aller Welt, die scharfe Kritik und schwere Bedenken am deutschen "Synodalen Weg" äußern, wächst weiter. Nun hat sich der Erzbischof von Vrhbosna (Sarajevo), Kardinal Vinko Puljić, zu Wort gemeldet und die Themen des Synodalen Wegs als "exotische Ideen" bezeichnet. 

"Eine Kirche, die die Herausforderung des Kommunismus überstanden hat", widme sich nicht den Fragen, mit denen sich der deutsche Prozess beschäftigt, so der 75-jährige Prälat gegenüber der katholischen Initiative "Maria 1.0".

"Wir können eine Kirche nicht verstehen, in der das Opfer zu einem Fremdwort wird und es einen Jesus ohne Kreuz gibt." 

Solche Einstellungen beleidigten und erstaunten "unsere Gläubigen", sagte der Kardinal. Es könne über alle Themen Diskussionen geben, allerdings auf Grundlage des Evangeliums und nicht basierend auf Säkularismus und Relativismus.

"Die religiöse Beliebigkeit hat es sich im Leben der Kirche bequem gemacht, aber wir müssen zum ursprünglichen Evangelium zurückkehren", sagte Puljic, der auch Mitglied der Kongregation für die Evangelisierung der Völker ist.

Eine Reihe theologischer Bedenken hat gestern Erzbischof Samuel J. Aquila von Denver (USA) gegen den umstrittenen "Synodalen Weg" in Deutschland erhoben: Dessen Grundtext über "Macht und Gewaltenteilung in der Kirche" weise tiefe "Pathologien" auf und stelle ein Bekenntnis zu radikalem Relativismus dar, so Aquila in einem offenen Brief an die Bischöfe der weltweiten Katholischen Kirche, "und ganz besonders an die Bischöfe Deutschlands".

"Radikaler Bruch"

Unterdessen hat Erzbischof Salvatore Cordileone von Francisco zum Gebet für die Weltkirche und die Bischöfe in Deutschland aufgerufen, "dass sie von diesem radikalen Bruch" Abstand nehmen.

Cordileone dankte seinem US-amerikanischen Amtsbruder für dessen schwere Kritik am "Synodalen Weg": Erzbischof Aquila von Denver habe eine "fundierte und theologisch reiche Reaktion auf den Synodalen Weg der deutschen Bischöfe" geleistet. Diese erinnere ihn an "die klare Art und Weise, wie der heilige Paulus mit den Korinthern, Galatern, Thessalonichern und anderen gesprochen hat", so der Erzbischof.

Aquila wirft in einem offenen Brief an die Bischöfe der Welt dem "Synodalen Weg" vor, im "Widerspruch zum endgültigen Verständnis der Kirche und ihrer Gründung durch Christus" zu stehen, wie CNA Deutsch berichtete.

Nach der Kritik des renommierten Theologen und Kapuzinerpaters Thomas Weinandy – sowie mehrerer weiterer Professoren und Prälaten – sind die Äußerungen der amerikanischen Erzbischöfe und Kardinal Puljićs die jüngsten einer Reihe von Interventionen und Wortmeldungen gegen den umstrittenen Prozess der deutschen Bischöfe und des ZdK.

Auch der Brief an die deutschen Katholiken von Papst Franziskus äußerte sich zum "Synodalen Weg": Darin forderte der Pontifex schon im Jahr 2019 die Deutschen auf, mit der Weltkirche die Einheit zu wahren. Und: Papst Franziskus warnte auf seine Weise - hier der volle Wortlaut - dass Teilkirchen, "falls sie von der Weltkirche getrennt wären, würden (...) sich schwächen, verderben und sterben".

Die damaligen Verantwortlichen des "Synodalen Wegs", Kardinal Reinhard Marx und ZdK-Präsident Thomas Sternberg (CDU) hatten dies damals als "Ermutigung" bezeichnet. Seitdem hat der Pontifex seine Kritik deutlicher ausgesprochen, und sowohl Kardinal Marx als auch Sternberg haben seitdem ihren Rückzug von der Präsidentschaft des "Synodalen Wegs" angekündigt.

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