In den drei bayerischen Bistümern Regensburg, Eichstätt und Passau wird nun doch die neue „Grundordnung” eingeführt: Das gelockerte Arbeitsrecht des kirchlichen Dienstes. Es tritt zum Beginn des neuen Jahres in Kraft. Doch einverstanden sind die Bischöfe der drei Diözesen mit dem neuen Recht nicht – sie wollen es weiter reformieren.
Mit Neugier, aber auch mit großen Erwartungen schauen viele Katholiken in und aus deutschsprachigen Ländern auf die Familiensynode, die noch bis zum 25. Oktober in Rom stattfindet. Wir haben Hannah Birken, Sprecherin vom Mediennetzwerk Pontifex gefragt, wie Sie das Treffen verfolgt.
Wie heute berichtet, hat der italienische Vatikanist Sandro Magister einen Brief veröffentlicht, den 13 Kardinäle und Bischöfe unterzeichnet haben sollen, der schwere Vorwürfe gegen Ablauf und Inhalte der Familiensynode erhebt. Inzwischen haben vier Kardinäle bestritten, diesen Brief unterschrieben zu haben. [Update: Kardinal Napier hat der Darstellung von Crux widersprochen].
Verwirrung im Vatikan: Nach den – wie wir berichteten, haltlosen – Verschwörungstheorien über den belgischen Synoden-Teilnehmer Kardinal Godfried Danneels herrscht nun Aufregung über einen angeblichen Beschwerde-Brief an Papst Franziskus. Dieser erhebt unter anderem Manipulationsvorwürfe und stellt für manche Beobachter letztlich die Frage, warum die Synode überhaupt stattfinde.
Berlins Erzbischof Heiner Koch hatte gerade darauf hingewiesen, in seiner Rede vor der Familiensynode in Rom: Wie wichtig es ist, kinderreiche Familien in Deutschland zu fördern. Nun fordert ein Positionspaper mehrerer CDU-Landtagsfraktionen konkrete Maßnahmen. Ein Vorbild auch für die Kirche in Deutschland, mehr für Kinderreiche zu tun, was Papst Franziskus schon lange fordert?
Synodenväter aus Afrika haben während der Familiensynode wiederholt Aufmerksamkeit durch scharfe Kritik am Westen erregt. Der Grund ihres Tadels: Das Aufzwingen säkularer Wertvorstellungen, mitunter als Gegenleistung für finanzielle Hilfen. Dies unterstrich im Interview mit EWTN Deutschland auch Kardinal Wilfrid Napier aus Südafrika. Gleichzeitig bereiten sich drei afrikanische Länder auf den Besuch von Papst Franziskus im November vor.
Bereits 2005 berichtete Paul Badde über Versuche eines Kreises „progressiver" Kardinäle, die Papstwahl zu beeinflussen. Die erste Woche der Familiensynode ist vorbei. Zeit, Zwischenbilanz zu ziehen mit jemandem, der sich auskennt: Paul Badde, Mitherausgeber der Monatszeitschrift „Vatican Magazin“, ist Papst-Experte und Vatikan-Korrespondent von EWTN Fernsehen. Er verfolgt die Synode aus nächster Nähe.
Papst Franziskus hat am heutigen Samstag morgen eine der Gebeteszeiten der Synode genutzt, um für Frieden im Nahen Osten zu beten. Der Heilige Vater rief die internationale Gemeinschaft auf, Lösungen zu finden.
Sogar die Bild-Zeitung machte damit Schlagzeilen: „Kasper und Lehmann: Deutsche Kardinäle in ‘Mafia-Skandal’ verstrickt?” So die Überschrift des Boulevardblattes. Im Artikel steht zu lesen, was auch andere Medien berichteten: Der ehemalige Bischof von Brüssel, Kardinal Godfried Danneels, habe selber damit angegeben, Mitglied eines „Mafia-Klubs Sankt Gallen” gewesen zu sein. Und Papst Franzikus habe ihn trotzdem speziell zur Familiensynode eingeladen – ebenso wie Kardinal Walter Kasper.
Die Frage der Zulassung zur Heiligen Kommunion kann Gott fragwürdig machen: Das sagte der Erzbischof von Berlin, Heiner Koch, in seiner Rede vor der Familiensynode.
Kardinal Walter Brandmüller hat in einem Interview mit dem katholischen Fernsehsender ETWN Deutschland eine Besinnung auf die wesentlichen Fragen der Synode gefordert – auch in der darüber geführten Debatte in der deutschsprachigen Öffentlichkeit. „Bei dieser Diskussion würde ich bitten, der Versuchung zu widerstehen, die üblichen Reizthemen in den Vordergrund zu stellen.”
Nach der verwirrenden Vielfalt völlig unterschiedlicher Schwerpunkte der Reden der ersten Synodentage, die der australische Erzbischof Mark Coleridge mit herumfliegenden Popcorn verglich, soll die Synode nun Format annehmen, Fahrt gewinnen und Fortschritte machen. Eine zentrale Rolle haben dabei die Berichterstatter und Moderatoren. Die große Frage ist natürlich, wohin die Reise geht.
Zum Moderator der deutschsprachigen Gruppe bei der Familiensynode wurde Kardinal Christoph Schönborn gewählt; der Erzbischof von Berlin, Heiner Koch, ist der Relator: Als Berichterstatter stellt er am Ende einer Synodenwoche die Ergebnisse der Gruppe im Plenum vor.
Dem Thema Familie hat Papst Franziskus die gesamte Generalaudienz am dritten Arbeitstag der Synode gewidmet. „Die Familie braucht unsere gesamte Aufmerksamkeit und Pflege”, sagte der Heilige Vater auf dem vollbesetzten Petersplatz.
Im Rahmen der 30. Sitzung des Menschenrechtsrats bei den Vereinten Nationen in Genf fand eine Nebenveranstaltung statt, die der Frage nach dem politischen Willen nachging, den Krieg in Syrien und Irak zu beenden.
Völlig unterschiedliche Schwerpunkte setzten die Interventionen der Bischöfe bisher bei der Familiensynode. Das zentrale Thema in praktisch allen Reden war jedoch die Familie. Wie Cardinal Wilfrid Napier tweetete, war es für viele Journalisten eine andere Frage: Ob geschiedene Wiederverheiratete zur Kommunion zugelassen werden könnten.
Vor lauter Diskussionen um theologische Begrifflichkeiten, um „Lager” und „Gräben” gerät das eigentliche Thema der Synode leicht aus dem Blickfeld: Es geht darum, die Schönheit eines Lebens in Ehe und Familie zu beleuchten. Genau dazu leistet das Mediennetzwerk „Pontifex” einen Beitrag.
Seit Montag dürfen Ärzte in Kalifornien todkranken Menschen dabei helfen, sich selbst zu töten. Genauer gesagt: Die umstrittene „ärztliche Sterbehilfe” bedeutet, dass Patienten sich von ihrem Mediziner ein Mittel zur Selbsttötung geben lassen können. Auch die Bundesrepublik plant, die Sterbehilfe gesetzlich neu zu regeln. Vier Entwürfe liegen vor. Doch wie sind diese aus christlicher Sicht zu bewerten?
„Die Gender-Ideologie ist gefährlicher als der Kommunismus” – „Homosexuelle Beziehungen sollten gar nicht Thema der Familiensynode sein”: Viel Aufsehen haben diese Aussagen des Vorsitzenden der polnischen Bischofskonferenz in seinem exklusiven Interview mit EWTN Deutschland erregt. Hier nun das vollständige Gespräch von Robert Rauhut mit Erzbischof Stanislaw Gadecki.
Mit seiner Predigt zum Auftakt der Familiensynode hat Papst Franziskus mehrere Akzente gesetzt. Dabei sagte der Heilige Vater, der Traum Gottes für sein Geschöpf bestehe darin, die Vereinigung der Liebe zwischen Mann und Frau verwirklicht zu sehen. Ehe sei keine Utopie.