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Kardinäle plädieren für Dialog zur Klärung offener Fragen um Amoris Laetitia

Kardinal Gerhard Ludwig Müller, ehemaliger Präfekt der Glaubenskongregation, und Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin (rechts).

Einer der ranghöchsten Vertreter der Kurie, Kardinal Pietro Parolin, hat diese Woche einen Dialog zur Klärung offener Fragen um Amoris Laetitia gefordert.

Vor dem Hintergrund des Erscheinens einer "Correctio Filialis", die Papst Franziskus vorwirft, Irrlehren zu verbreiten, sagte Kardinal Parolin am Donnerstag, wer nicht die Meinung des Papstes teile, dem stehe frei, dies zu äußern, "doch über diese Dinge muss man nachdenken und Wege finden, einander zu verstehen", zitierte der britische "Catholic Herald" den Kardinalstaatssekretär.

Einen Dialog forderte auch Kardinal Gerhard Ludwig Müller in einem neuen Interview mit dem "National Catholic Register" (NCR). In der aktuellen Situation könne nicht Polemik und Rhetorik helfen, sondern "nur eine profunde theologische Diskussion", so der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation gegenüber dem Vatikanisten Edward Pentin.

Kardinal Müller warnte vor einem Klima der Angst, vor Polemik und Einschüchterungen und plädierte für eine klärende Debatte:

"Eine mögliche Lösung könnte eine Gruppe von Kardinälen sein, die der Heilige Vater bestellt um eine theologische Disputation zu führen mit einigen prominenten Vertretern der Dubia und der 'Zurechtweisungen' über die verschiedenen und manchmal umstrittenen Interpretationen mancher Aussagen im achten Kapitel von Amoris Laetitia."

Die als Dubia im September 2016 mit der Bitte um Klärung von vier Kardinälen formulierten Fragen wurden im November – zwei Monate später – veröffentlicht, nachdem der Papst den Brief nicht beantwortet hatte. Auch eine spätere Bitte um eine Audienz der Kardinäle blieb ohne Antwort. Im neuen Interview mit dem NCR sagt Kardinal Müller:

"Am besten wäre es gewesen, wenn der Heilige Vater vor einer Veröffentlichung eine Audienz abgehalten hätte".  

Die von den Dubia völlig unabhängige Correctio Filialis wurde mit damals 40 Unterschriften am 11. August 2017 zugestellt, und dann im September im Internet in mehreren Sprachen veröffentlicht, darunter auch auf Deutsch.

Zu den Unterzeichnern gehören der Schriftsteller Martin Mosebach, der ehemalige Präsident der Vatikanbank, Ettore Gotti Tedeschi, der Generalobere der Piusbruderschaft, Bischof Bernard Fellay, sowie laut Herald mittlerweile auch der emeritierte Bischof René Henry Gracida und der Forschungsdirektor des Ian Ramsey Zentrums für Wissenschaft und Religion der Oxford University, der Priester Andrew Pinsent.

Link-Tipp: CNA Deutsch-Zeitleiste zu Amoris Laetitia.

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https://twitter.com/CNAdeutsch/status/725630377113575430 

 

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