Berlin - Dienstag, 5. Juli 2022, 11:20 Uhr.
Der Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Marc Frings, hat am Dienstag erklärt, der nächste Katholikentag im Jahr 2024 "wird auf jeden Fall kompakter sein, mit weniger Bühnen und weniger Formaten".
Damit bestätigte er im Gespräch mit katholisch.de die Aussagen von Ende Juni des Erfurter Bischofs Ulrich Neymeyr, der Gastgeber des nächsten Katholikentags sein wird. Es brauche "eine notwendige Straffung des Programms" sowie eine inhaltliche Schärfung, so der Bischof.
Dennoch widersprach Frings einer Kernaussage von Neymeyr: "Bischof Neymeyr hat davon gesprochen, dass der große Run auf die Katholikentage vorbei sei. Dem möchte ich mich so pauschal nicht anschließen, denn dazu fehlen uns bislang noch die empirischen Erkenntnisse."
Man müsse diesbezüglich "vorsichtig sein, weil der vorige Katholikentag 2018 in Münster bei der Teilnehmerzahl ein Ausreißer nach oben war, mit dem sich kein anderer Katholikentag sinngebend vergleichen kann. Ich glaube, dass wir auch in Zukunft mehr Menschen für die Katholikentage mobilisieren können als es in Stuttgart der Fall war."
Nach Stuttgart waren im Mai rund 27.000 Gäste gekommen. In Münster waren es 90.000 Besucher, 2016 in Leipzig etwa 64.000, und in Regensburg im Jahr 2014 rund 53.000 Menschen.
Mit Blick auf die Situation in Erfurt sagte Frings, man werde "in der Diaspora sein, in einer Stadt und einem Bundesland, in dem Christen eindeutig in der Minderheit sind. Wir werden aber auch in einem Bistum sein, das andere finanzielle Gegebenheiten aufweist. Wir planen schon allein deshalb grundsätzlich anders und legen nun die Erfahrungen von Stuttgart dazu."
Derzeit gebe es Katholikentage und protestantische Kirchentage im Wechsel, sagte Frings, aber man sei "im ZdK sehr dafür, die Ökumene zu stärken". Die ersten "Sondierungsgespräche" für den vierten ökumenischen Kirchentag seien schon angelaufen.
"Insgesamt merken wir, wie sich Katholiken- und Kirchentage in der Machart immer mehr annähern", so der ZdK-Generalsekretär. "Wie lange sich dieses System in dieser Getrenntheit halten kann, wird sich zeigen."
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