Berlin - Freitag, 27. November 2020, 16:01 Uhr.
Es ist ein schöner Brauch, aber in Zeiten importierter "Rassismus"-Debatten und einer globalen Pandemie stehen die Sternsinger im Jahr 2020 in deutschen Pfarreien vor neuen Herausforderungen. Und werden vielleicht mehr gebraucht denn je.
Der Tradition droht die überzogene, instrumentalisierte "Diskussion" um das US-amerikanische Thema "Blackfacing", zum anderen schränken die Sicherheitsmaßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie die liebgewordene Tradition des Singens und der Hausbesuche ein.
"Es braucht sie dringender denn je", schreibt der Präsident des Kindermissionswerks "Die Sternsinger" Dirk Bingener in der "Herder-Korrespondenz". Das Werk koordiniert den Brauch als bundesweite Aktion.
Trotz der Corona-Auflagen sollen die Kinder auch und gerade in dieser Weihnachtszeit für den Glauben und den guten Zweck unterwegs sein. Schließlich seien die Sternsinger "Teil des Gottesdienstes"; dieser beginne zwar in den Kirchen, die Botschaft werde dann aber von den Sternsingern in die Straßen und Häuser gebracht. "Nicht abstrakt und pauschal, sondern persönlich von Haus zu Haus", so Bingener.
Gleichwohl müsse das traditionelle Singen unterbleiben, ebenso müssen die Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden. Der Präsident des Kindermissionswerkes ruft deshalb zu "Kreativität" auf - so könnten diesmal ein Mobilgerät und kleine Bluetooth-Lautsprecher den Gesang übernehmen.
Bei ihren Besuchen werden die Kinder immer eine "Sternenlänge" Abstand halten, kündigt Bingener an. Zudem sei das Tragen einer Maske verpflichtend, ein selbst gebastelter Köcher soll die kontaktlose Übergabe von Süßigkeiten und Geld ermöglichen.
Christentum ist nicht rassistisch
Erst kürzlich waren medial Vorwürfe gegen die Darstellung des dunkelhäutigen Sterndeuters erhoben worden. Katholiken wiesen diese politische Ideologisierung deutlich ab. Dass traditionell "Mohren" und schwarze Gesichter eben auch zur Kirche und ihrer 2000-jährigen Geschichte gehören, erinnere eben daran, dass der christliche Glaube keinen Rassismus kennt – und schon garnicht politische Kulturkämpfe, die aus den USA nach Europa importiert wurden.
Die Heiligen Drei Könige, die wahlweise auch als "Magier" oder "Weise" bezeichnet werden, werden weltweit verehrt als jene Personen, die nach den Hirten als erstes das neugeborene Jesuskind huldigten. In der europäischen Tradition werden sie als Caspar, Melchior und Balthasar verehrt, und dazu gehört oft auch ein dunkelhäutiger Melchior.
Wie CNA Deutsch berichtete, hatte das Kindermissionswerk erst im Oktober klargestellt, dass dieser Brauch "nichts mit dem rassistischen 'Blackfacing' zu tun" habe. Caspar, Melchior und Balthasar repräsentieren in alter Tradition die drei damals bekannten Erdteile Asien, Afrika und Europa – der schwarze König stehe für Afrika. "Dem lag der positive Gedanke zugrunde, dass Gott für alle Menschen Mensch geworden ist", so das Hilfswerk.
Verstehen will das nicht jeder: So beharrten Funktionäre des von der Kirchensteuer finanzierten "Bundes der katholischen Jugend" (BDKJ) darauf, dass die alte Tradition von manchen Menschen vielleicht "als rassistisch empfunden werden" könne. Das gelte auch für Weihnachtskrippen, so die offensichtlich besorgten BDKJ-Funktionäre.
"Eine Krippe ohne Melchior würde suggerieren, dass Christus nur für weiße Menschen zur Welt gekommen ist. Das wäre grundlegend falsch und würde zu Recht als rassistisch bezeichnet."
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