"Gezielte Verleumdungskampagne": Christliche Juristen prangern Bericht für EU-Parlament an

Sitz des Europäischen Parlaments ist Straßburg, allerdings tagen die meisten Ausschüsse in Brüssel, während sich das Generalsekretariat in Luxemburg befindet.
Ala z via Wikimedia (CC BY-SA 3.0).

Als "gezielte Verleumdungskampagne" hat eine christliche Menschenrechtsorganisation die Behauptung des Berichts "Tip of the Iceberg" bezeichnet, sie gehöre zu einer Gruppe "religiöser Extremisten". 

Vergangene Woche legte die EPF einen "investigativen Bericht" namens "Tip of the Iceberg" vor. Darin wird behauptet, man decke Extremisten und "Anti-Gender-Akteure" auf, die ein "Menschenrecht zurückdrängen" wollten (CNA Deutsch berichtete). 

Die EPF ist das Europäische Parlamentarische Forum für sexuelle und reproduktive Rechte (EPF), eine Gruppe europäischer Parlamentarier, die sich dafür einsetzt, die Anerkennung der Abtreibung als "Menschenrecht" weltweit zu erzwingen.

Laut dem Bericht – hier der volle Wortlaut – "ergibt sich das Bild einer transnationalen Gemeinschaft gleichgesinnter religiöser Extremisten und verwandter alt right und rechtsextremer Akteure, die über internationale Grenzen hinweg strategische Finanzierungsentscheidungen treffen."

Adina Portaru, die als Senior Counsel, Europe, für ADF International arbeitet, sagte: "ADF International ist eine Menschenrechtsorganisation, die die Grundfreiheiten schützt und die angeborene Würde aller Menschen fördert."

"Wir verteidigen verfolgte religiöse Minderheiten auf der ganzen Welt und unterstützen das Recht auf Leben. Unsere Kampagne 'Vanishing Girls' in Südostasien zum Beispiel verteidigt Mädchen gegen geschlechtsspezifische Diskriminierung sowohl vor als auch nach der Geburt."

"Unsere gesamte Arbeit für unsere Mandanten ist pro bono. Wir erhalten Gelder von privaten Spendern, die an unsere Vision glauben."

Sie fuhr fort: "Während wir eine offene Debatte und Diskussion über die Themen unserer Arbeit unterstützen, hat das Europäische Parlamentarische Forum für sexuelle und reproduktive Rechte (EPF) versucht, Gespräche über Menschenrechte durch eine gezielte Verleumdungskampagne zu unterbinden."

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Der EPF-Bericht wurde vom Sekretär der Gruppe, Neil Datta, verfasst, der das Netzwerk von Parlamentariern in Europa im Jahr 2000 gegründet hat.

Auf ihrer Website gibt die Organisation an, dass zu ihren Spendern die Abtreibungsorganisation International Planned Parenthood Foundation (IPPF), die von Georges Soros gegründeten Open Society Foundations, die Bill & Melinda Gates Foundation, die Nike Foundation und die UNFPA gehören.

Christliche Gruppen glauben, dass der Bericht die Absicht hat, sie aus dem europäischen politischen Leben auszuschließen, indem er sie als Bedrohung für die Werte der EU darstellt.

Das European Center for Law and Justice (ECLJ), eine christlich geprägte Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Straßburg, sagte, dass "der Zeitpunkt dieses Berichts bedeutsam ist, da er im Hinblick auf die bevorstehende Abstimmung im Europäischen Parlament veröffentlicht wurde, die den sexuellen und reproduktiven Rechten gewidmet ist."

Das Europäische Parlament, das gesetzgebende Organ der EU, wird den "Bericht über die Situation der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte in der EU, im Rahmen der Frauengesundheit" - bekannt als Matić-Bericht - am Mittwoch debattieren und am heutigen Donnerstag darüber abstimmen.

Das Sekretariat der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE) hat sich alarmiert über den Bericht geäußert, der Abtreibung als "wesentliche Gesundheitsversorgung" bezeichnet und versucht, Verweigerung aus Gewissensgründen als "Verweigerung medizinischer Versorgung" neu zu definieren.

Die deutsche Bischofskonferenz übte ebenfalls Kritik am Matic-Bericht und betonte den Schutz des ungeborenen Lebens.

Scharf und deutlich hat Erzbischof Stanisław Gądecki, der Vorsitzende der polnischen Bischofskonferenz, den Bericht in die Pflicht genommen.

"Abtreibung ist immer eine Verletzung des grundlegenden Menschenrechts auf Leben, eine Verletzung, die noch abscheulicher ist, weil sie das Leben des schwächsten und völlig wehrlosen Menschen betrifft. Sie ist daher eine Manifestation der ungerechtesten Diskriminierung", sagte er.

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