Bischof Bätzing kritisiert Aufarbeitung von Missbrauch im Erzbistum Köln

Bischof Georg Bätzing
screenshot / YouTube / Evangelischer Medienverband Deutschland

Scharfe Kritik hat Bischof Georg Bätzing an der Aufarbeitung von Missbrauch in der Erzdiözese Köln geübt. Der Bischof von Limburg und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) sagte beim Evangelischen Kirchentag in Nürnberg am Wochenende, in Köln sei bislang nur einer von neun Aspekten ins Auge gefasst worden, und zwar die juristische Aufarbeitung.

Laut Bericht der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte Bätzing, der juristische Aspekt sei zwar notwendig und wichtig, aber biete für die Zukunft keine Perspektive. So sei von einem Wandel der Kultur „in Köln weit und breit nichts zu spüren“.

Auch am Erzbischof von Köln, Kardinal Rainer Maria Woelki, übte der DBK-Vorsitzende nachdrückliche Kritik. Gefragt, ob er mit Woelki über die Situation der Aufarbeitung von Missbrauch in Köln gesprochen habe, erklärte Bätzing, er habe dies mehrfach versucht. „Aber es gibt Menschen, auf die man wie auf ein totes Pferd einreden kann und findet kein Verständnis“, so Bätzing, der laut KNA den Namen Woelki in diesem Kontext nicht erwähnte.

Der Kölner Erzbischof steht in manchen Kreisen wegen seiner Rolle in der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der Kritik, obwohl ihm kein Fehlverhalten vorgeworfen wurde. Im März 2022 hatte er Papst Franziskus dennoch seinen Rücktritt angeboten. Bis heute wurde dieses Angebot weder angenommen noch abgelehnt – eine Tatsache, die sowohl bei Unterstützern als auch Kritiken von Woelki auf Unverständnis stößt.

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