Wer ist dabei? Vatikan veröffentlicht Liste der Teilnehmer an der Synodalitätssynode

Synode bei der Arbeit (Archivbild)
Osservatore Romano

Der Vatikan hat die vollständige Liste der Delegierten für die bevorstehende Versammlung zur Synodalität im Oktober veröffentlicht. Die Liste enthält eine beträchtliche Anzahl europäischer wie nicht-europäischer Teilnehmer, was den globalen Charakter des Ereignisses widerspiegelt.

Die deutschen Bischöfe werden bei der Versammlung stark vertreten sein: Bischof Georg Bätzing von Limburg, Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz, Bischof Franz-Joseph Overbeck von Essen und Bischof Bertram Meier von Augsburg gehören zu den Vertretern der DBK. Bischof Felix Genn von Münster und Bischof Stefan Oster von Passau wurden ebenso vom Papst berufen wie der frühere Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller.

Schwester Anna Mirijam Kaschner CPS, seit 2009 als deutsche Ordensfrau auch Generalsekretärin der Nordischen Bischofskonferenz, wird ebenfalls in Rom teilnehmen.

Renovabis-Leiter Pfarrer Thomas Schwartz nimmt auf "besondere Einladung" teil. Auch das ZdK — mitverantwortlich für den deutschen Synodalen Weg — ist in Rom vertreten, in der Person des Theologen Thomas Söding.

Aus Österreich sind Kardinal Christoph Schönborn und der Salzburger Hirte Franz Lackner OFM vertreten. Die Pastoraltheologin Klara-Antonia Csiszar der Katholische Privat-Universität (KU) Linz ist als eingeladene Expertin vor Ort.

Neben dem Schweizer Kurienkardinal und "Ökumene-Minister" Kurt Koch ist der Basler Bischof Felix Gmür als Eidgenosse ebenso vertreten wie die kürzlich in Rom bereits vor Journalisten getretene Funktionärin Helena Jeppesen-Spuhler.

Die Zahlen im Überblick

Der Papst hat 120 Delegierte der 375 Teilnehmer ausgewählt, die mit Stimmrecht dabei sind. Neben diesen "Mitgliedern" gibt es acht Gäste, die als Beobachter zuschauen. Ebenfalls ohne Stimmrecht sind die über 70 Experten. 

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Erstmals in der Geschichte der Bischofssynode werden über 50 Frauen als stimmberechtigte Mitglieder an der Versammlung teilnehmen. Am Ende des Prozesses im Oktober 2024 werden die Delegierten über ein Abschlussdokument abstimmen.

Der Generalobere der Jesuiten, Arturo Sosa, ist als Delegierter der Gesellschaft Jesu dabei — und viele seiner Ordensbrüder in verschiedenen Rollen, darunter Kardinal Jean-Claude Hollerich, der die Kirche im deutschsprachigen Raum bestens kennt.

Pater Timothy Radcliffe, OP, ein prominenter britischer Theologe, der wegen seiner Äußerungen zur Homosexualität in die Kritik geraten ist, ist als geistlicher Assistent aufgeführt, eine Position ohne Stimmrecht in der Synodalitätssynode. Radcliffe wird auch eine dreitägige Exerzitien-Reihe für alle Synodenteilnehmer vor der Vollversammlung leiten.

Laut Kardinal Mario Grech, dem Leiter des vatikanischen Synodenamts, wird die Versammlung in zwei Sitzungsperioden aufgeteilt, eine im Oktober 2023 und eine im Oktober 2024. Schlussfolgerungen werden erst nach der zweiten Sitzungsperiode im Jahr 2024 gezogen.

Papst Franziskus bezeichnete wörtlich den Heiligen Geist als das Herz der Synodalität. Er betonte, dass die laufende Synode über Synodalität eine Reise im Einklang mit diesem Geist sein sollte und nicht ein Parlament, das Rechte einfordert und Bedürfnisse gemäß der Agenda der Welt geltend mache.

Die Themen des Treffens

Die Synode über Synodalität, die im Oktober 2021 begann, ist ein Groß-Event im Kalender der Katholischen Kirche. Die Veranstaltung soll eine Reihe Themen diskutieren. 

Anhaltspunkt für diese: Das "Arbeitsinstrument". Dieses  bereitet die erste Sitzung der 16. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode über Synodalität vor, die für Oktober 2023 geplant ist.

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Auf der Grundlage von Konsultationen, die bereits weltweit auf diözesaner, nationaler und kontinentaler Ebene stattgefunden haben, greift der Bericht so kontroverse Themen wie Diakonat der Frau, priesterliches Zölibat und Engagement für Personen auf, die sich als LGBT identifizieren. Es wird auch eine Forderung nach neuen institutionellen Gremien aufgestellt, die eine stärkere Beteiligung des "Volkes Gottes" an einer Entscheidungsfindung ermöglichen sollen.

Der Text — hier der volle Wortlaut — skizziert auch eine "synodale Methode" der Spiritualität, die sich auf das Hören auf den Heiligen Geist und das Erkennen von "Zeichen der Zeit" konzentriert.

Das in deutscher Sprache 70 Seiten dicke Dokument wurde im April und Mai von einer 22-köpfigen Kommission verfasst und von Papst Franziskus approbiert.