Chinesischer Bischof nach Verhaftung spurlos verschwunden

Eine katholische Kirche im Kreis Cangnan im Bistum Wenzhou in Zheijiang – eine "Provinz" mit über 56 Millionen Einwohnern an der Ostküste Chinas.
Vmenkov / Wikimedia (CC BY-SA 3.0)

Sechs Tage nach seiner Verhaftung durch die kommunistischen Behörden ist der Aufenthaltsort eines chinesischen Bischofs weiter unbekannt, berichtet UCA News

Die jüngste Verhaftung von Bischof Peter Shao Zhumin, einem katholischen Bischof, dem die chinesischen Behörden lange die Anerkennung verweigert haben und immer wieder schikanieren und festnehmen lassen, erfolgte — wie berichtet — am 2. Januar 2024.

Der Vorgang hat einen dunklen Schatten über das umstrittene diplomatische Gebaren des Heiligen Stuhls unter Papst Franziskus und seinem Kardinalstaatssekretär, Pietro Parolin, gegenüber der kommunistischen Regierung in Peking geworfen.

Im Mittelpunkt steht dabei das umstrittene Geheimabkommen des Vatikans mit Peking, das seit 2018 mehrfach erneuert wurde, trotz massiver Kritik von Menschenrechtlern, Diplomaten — und prominenten Katholiken in China wie Kardinal Joseph Zen.

 

CNA Deutsch hat ausführlich über diese Bedenken berichtet und auf Fälle hingewiesen, in denen Peking Bischöfe ohne Zustimmung des Papstes ernannt hat, die Franziskus dennoch später als katholische Würdenträger bestätigte.

Die Diözese Wenzhou im Osten Chinas ist seit langem ein Brennpunkt im Kampf zwischen der kommunistischen Staats-Kirche und der katholischen Untergrundkirche. Wenzhou, Heimat einer lebendigen katholischen Gemeinde, erlebte in den 1980er Jahren eine Zeit relativer religiöser Freiheit, die dann unter der immer strengeren kommunistischen Kontrolle zurückging. Bischof Shaos Vorgänger, Bischof Vincent Zhuang Jianliang, war bis zu seinem Tod im Jahr 2011 jahrelang Schikanen und Einschränkungen ausgesetzt.

Die erneute Verhaftung von Bischof Shao wirft nun Fragen über die Zukunft des Katholizismus in Wenzhou und die Aussichten auf eine echte Versöhnung zwischen dem Vatikan und China auf. Es bleibt abzuwarten, ob es sich nur um einen vorübergehenden Rückschlag handelt oder ob das fragile Abkommen einen tieferen Riss bekommt.

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