Dokument der deutschen Bischöfe für Weltsynode unterstreicht Forderungen des Synodalen Wegs

Bischöfe (Symboldbild)
Deutsche Bischofskonferenz / Marko Orlovic

Das am Mittwochmorgen veröffentlichte Dokument der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) als Beitrag für die nächste Sitzung der Weltsynode im Oktober unterstreicht letztlich die Forderungen des deutschen Synodalen Wegs: Man wolle „die auf dem Synodalen Weg erarbeiteten Positionen“ vertreten und „in den Diskurs der Weltkirche“ einbringen.

Erwähnt werden somit die bekannten Themen wie „Überprüfung der Zölibatsverpflichtung von Priestern“ und „Zulassung von Laien zum Predigtdienst“ oder auch „Weiterentwicklung der kirchlichen Sexuallehre“ und „Integration von LGBTQ+ -Personen in die Kirche“.

„Ein höherer Anteil von Frauen in Leitungspositionen wird allseits angestrebt, teilweise auch durch Quotenregelungen“, so das zehnseitige Dokument. „Vielfach wird zudem der dringende Wunsch nach einer Öffnung des sakramentalen Diakonats auch für Frauen und nach einer Fortführung der Diskussion über die Möglichkeit der Zulassung von Frauen zur Priesterweihe geäußert.“

Mit Blick auf die Ökumene werde besonders „die eucharistische Gastfreundschaft in konfessionsverbindenden Ehen […] immer wieder genannt“.

Die Berichte aus den einzelnen Bistümern, die von der DBK zusammengefasst wurden, „verweisen mit Einhelligkeit, mit Selbstverständlichkeit und mit positivem Grundduktus auf diese Gremienstrukturen, die ein integraler Bestandteil der Kirche in Deutschland sind“, hieß es. Synodalität sei „auch Strukturaspekt der Beteiligung. Hier gilt es, geeignete Versammlungsformate und Beteiligungsformen weiterzuentwickeln, die mit der hierarchischen und sakramentalen Grundstruktur der Kirche vereinbar sind, und die episkopale Grundordnung der Kirche synodal weiterzuentwickeln.“

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Aber: „Oft wird von den Schwierigkeiten berichtet, Menschen für die Mitarbeit in diesen Beteiligungsstrukturen zu gewinnen, sie entsprechend zu qualifizieren, jungen Menschen und Frauen einen besseren Zugang zu diesem Engagement zu ermöglichen und überhaupt Menschen aus verschiedenen Milieus und Gruppierungen zu beteiligen.“

An einer Stelle des Dokuments ist zu lesen: „Tradition muss immer wieder neu auf die jeweilige Zeit hin geschehen, wenn sie nicht musealisiert werden, erstarren und letztlich absterben soll.“ Eine besondere Rolle wird den sogenannten „Humanwissenschaften“ zugedacht: „Das Zueinander der Quellen der Glaubenserkenntnis, der prüfende Blick auf die Hierarchie der Wahrheiten und die Deutung der Zeichen der Zeit im Licht des Evangeliums“ seien „unabdingbar. Dazu gehört auch der lernende Dialog mit den Wissenschaften, etwa den Humanwissenschaften, wenn es darum geht, anthropologische Erkenntnisse und Lehraussagen epistemisch auf der Höhe der Zeit zu halten.“

Dennoch räumen die Bischöfe ein: „Die kirchliche Situation in Deutschland ist tief geprägt von einem immer spürbareren Bedeutungsverlust des Christentums. Für die Mehrzahl der Menschen in Deutschland hat die Religion kaum noch eine explizite Bedeutung für die Gestaltung ihres täglichen Lebens.“

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„Erstmals gehören demnach im Jahr 2023 weniger als die Hälfte der Bundesbürger der evangelischen oder katholischen Kirche an“, so das Dokument. „Darüber hinaus zeigt die Untersuchung ein erschreckendes Szenario: Das Vertrauen in die katholische Kirche ist in den vergangenen 40 Jahren um zwei Drittel geschrumpft, nur 40 Prozent der Katholikinnen und Katholiken fühlen sich ihrer Kirche verbunden. Und vor allem: Nur 32 Prozent der katholischen Kirchenmitglieder stimmen der Aussage zu: ‚Ich glaube, dass es einen Gott gibt, der sich in Jesus Christus zu erkennen gegeben hat.‘ Nicht einmal ein Drittel teilt also die zentrale Botschaft des Christentums.“

Während die Bischofskonferenzen aus aller Welt die Berichte der jeweiligen Diözesen zusammenfassen, wie nun durch die DBK geschehen, bereiten die zuständigen Stellen der Weltsynode mit Blick auf die Sitzung im Oktober eine Zusammenfassung dieser Zusammenfassungen als Grundlagen vor. Schon vor der ersten Sitzung hatte es zahlreiche Ebenen von Zusammenfassungen gegeben.