Diese Woche im Vatikan: Papst Franziskus eröffnet Synode, neuer Bischof für Rottenburg-Stuttgart

Der römische Wochenrückblick (KW 40)

Papst Franziskus eröffnete mit einer Heiligen Messe auf dem Petersplatz am 2. Oktober 2024 die zweite Sitzung der Weltsynode über Synodalität.
Courtney Mares / CNA Deutsch

In Rom beginnt der Endspurt zur Synode über Synodalität, der Vatikan verkündet – mit etwas Verzögerung – den neuen Bischof von Rottenburg-Stuttgart, und es gab Besuch für den Papst aus Dresden: Dies alles hier im Wochenrückblick. 

  • Der Endspurt zur Synode beginnt
  • Was passiert in den nächsten Wochen während der Synode?
  • Neuer Bischof für Bistum Rottenburg-Stuttgart
  • Ökumenische Delegation aus Dresden beim Papst
  • Filmtipp: VATICANO

Der Endspurt zur Synode beginnt

Am Mittwoch ging sie dann auch offiziell los: die zweite und letzte Sitzung der Weltsynode über Synodalität. Statt wie üblich am Mittwochmorgen eine Generalaudienz auf dem Petersplatz abzuhalten, feierte Papst Franziskus die Eröffnungsmesse mit tausenden Gläubigen. „Hüten wir uns davor, aus unseren Beiträgen zu verteidigende Positionen oder durchzusetzende Agenden zu machen, sondern bieten wir sie an als Gaben, die wir teilen wollen, auch mit der Bereitschaft, das Eigene zu opfern, wenn dies dazu dienen kann, gemeinsam etwas Neues nach Gottes Plan ins Leben zu rufen“, hatte der Heilige Vater die Teilnehmer der Synode in seiner Predigt gemahnt.

Zuvor hatten sich die Synodenteilnehmer zu Exerzitien in den Vatikan zurückgezogen. Am Dienstagabend, dem Vorabend zur Synode, feierte der Papst eine Bußvigil, um öffentlich um Vergebung für „die Sünden der Kirche“ zu bitten (den Bericht von CNA Deutsch dazu finden Sie hier).

Die Synodalitätssynode hat bereits eine diözesane, nationale und kontinentale Phase durchlaufen. Die erste Versammlung fand im Oktober 2023 im Vatikan statt. Das Treffen im Oktober 2024 wird die zweite und letzte Versammlung sein und den Höhepunkt der Entscheidungsphase der Synode bilden. Papst Franziskus hat dabei immer wieder betont, die Synode müsse „ein dem Geist gemäßer Weg sein: nicht ein Parlament, in dem es darum geht, Rechte und Bedürfnisse nach der Agenda der Welt einzufordern, nicht eine Gelegenheit, dorthin zu gelangen, wohin der Wind uns trägt, sondern eine Gelegenheit, um dem Wehen des Geistes zu folgen“.

Was passiert während der Synode in den nächsten Wochen?

Die wichtigsten Fragen und Themen für die Synodenversammlung 2024 sind im Instrumentum Laboris 2024 enthalten, das auf den Ergebnissen der Versammlung des Jahres 2023 aufbaut (das Dokument finden Sie in voller Länge hier). Darin werden folgende drei prioritäre Fragestellungen für eine synodale Kirche skizziert:

Mehr in Vatikan

1) Wie können wir noch stärker zu einem Zeichen und Werkzeug der Vereinigung mit Gott und der Einheit der ganzen Menschen werden?

2) Wie können wir Fähigkeiten und Aufgaben im Dienst des Evangeliums besser miteinander teilen?

3) Welche Prozesse, Strukturen und Institutionen gibt es in einer auf die Sendung ausgerichteten, synodalen Kirche?

Die zweite Sitzungsperiode im Oktober gliedert sich in vier öffentliche Veranstaltungen: zwei am 9., und zwei am 16. Oktober. Ort der Sitzungen werden das Augustinianum und das Hauptquartier der Jesuiten sein, beide nur einen Steinwurf vom Petersplatz entfernt.

Am 9. Oktober wird man über das „Volk Gottes als Subjekt der Mission“ und „die Rolle und Autorität des Bischofs in einer synodalen Kirche“ diskutieren; am 16. Oktober stehen die „gegenseitigen Beziehungen zwischen Orts- und Weltkirche“ sowie „die Ausübung des Primats und die Bischofssynode“ im Fokus.

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Mit der Sitzungsperiode im Oktober 2024 endet die Phase der Entscheidungsfindung. In der nächsten Phase wird es darum gehen, wie man diese Entscheidungen umsetzen kann.

Alle neuesten Nachrichten zur Synode über Synodalität finden Sie übrigens hier. Das katholische Mediennetzwerk EWTN Deutschland wird außerdem in der letzten Oktoberwoche täglich live aus Rom berichten.

Mit Verspätung: Vatikan verkündet neuen Bischof für Rottenburg-Stuttgart

Angekündigt war eine Bekanntgabe, die „zeitgleich“ in Rom und in Rottenburg erfolgen sollte. Am Ende war die Meldung der Diözese Rottenburg-Stuttgart längst draußen und auch die deutsche Bischofskonferenz hatte ihre Pressemitteilung bereits verschickt, als der Vatikan mit halbstündiger Verspätung ebenfalls bekanntgab: Das süddeutsche Bistum hat einen neuen Bischof! Es ist Prälat Klaus Krämer, der von 2008 bis 2019 Präsident von Missio Aachen sowie gleichzeitig von 2010 bis 2019 Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“ gewesen ist.

Im November letzten Jahres hatte Papst Franziskus den altersbedingten Rücktritt von Gebhard Fürst, dem bisherigen Bischof der Diözese, angenommen. Einen Termin für die Bischofsweihe von Fürsts Nachfolger gibt es bislang noch nicht, werde aber bald bekanntgegeben, versprach die Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Ökumenische Delegation aus Dresden beim Papst

Am 2. Oktober, einen Tag vor dem „Tag der deutschen Einheit“, hat Papst Franziskus eine ökumenische Pilgergruppe aus Dresden empfangen. Die Pilger kamen aus der katholischen Diözese von Dresden-Meißen und aus der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen.

In seiner Ansprache an die Gäste aus Deutschland erinnerte der Heilige Vater daran, dass die Bibel Zeugnis davon gebe, dass dank der Gnade Gottes selbst aus kleinen Dingen Großes erwachsen könne. Franziskus wörtlich: „Im Oktober 1989 habt ihr eine Ahnung davon bekommen, als es einigen evangelischen und katholischen Christen in Dresden gelang, der Polizei entgegenzutreten. Es war wie ein Wunder, dass damals kein einziger Schuss fiel, und sich in der Folge ein friedlicher Weg auch in anderen Städten auftat, den niemand für möglich gehalten hätte und der schließlich zum ‚Wunder‘ der Deutschen Einheit führte.“

VATICANO: Papst Franziskus in Belgien und Luxemburg

Zum Schluss wieder ein Filmtipp: Am Samstag erscheint auf dem YouTube-Kanal von EWTN eine neue Episode des wöchentlichen EWTN-Nachrichtenmagazins „VATICANO“.

Diesmal blicken die Kollegen zurück auf die Papstreise nach Luxemburg und Ungarn, berichten ausführlich über die erste Woche der Synode und über das Jubiläum der Nordeuropahilfe des Bonifatiuswerkes.

Die VATICANO-Folge von letzter Woche können Sie übrigens hier ansehen: