Ex-ZdK-Chef Sternberg: Weltsynode ist „längst überfälliges Zeichen einer Anpassung“

Thomas Sternberg, Ex-Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), bei einer Pressekonferenz zum „synodalen Weg”
Rudolf Gehrig

Thomas Sternberg, von 2015 bis 2021 der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), hat in einem Gastbeitrag für das Portal Kirche+Leben erklärt, die Weltsynode sei ein „längst überfälliges Zeichen einer Anpassung der Sozialgestalt der Kirche an Selbstverständlichkeiten des Lebens heute“.

Es sei „Vieles“ zu ändern, „ohne dass der soziale Dienst, der Glaube oder gar die Eucharistie infrage gestellt“ werden sollen. Nach 1978 habe die Kirche noch geglaubt, sich diesen Entwicklungen „entgegenstemmen“ zu können, so Sternberg weiter.

Zuvor hatte er auf das Kirchenrecht von 1983 verwiesen, das eine Teilnahme von Laien nicht vorsieht. Nach dem kirchlichen Gesetzbuch (CIC) hat die Synode keinen gesetzgebenden, sondern einen beratenden Charakter. Ursprünglich nahmen nur Bischöfe und Ordensleute teil, durch Änderungen von Papst Franziskus erhielten auch Laien, darunter Frauen, ein Stimmrecht.

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Sternberg betonte, dass „erste Schritte zur Angleichung an die moderne Lebenswelt schon vor 50 Jahren“ unternommen worden seien. Als Beispiel führte er die Reform von Papst Paul VI. an, der die Dienstzeitbegrenzung für Bischöfe einführte: „Erst seit 1975 kennen wir pensionierte Bischöfe – und nur dadurch war auch ein pensionierter Bischof von Rom denkbar.“

Ein weiteres Thema, das Sternberg ansprach, war die gestiegene Bedeutung der Räte in Gemeinden und Diözesen: „Die Räte in den Gemeinden und auf Ebene der Diözesen sind längst mehr geworden, als es das Kirchenrecht vorsieht, das den ‚Laien‘ nur eine Beratung der Entscheidungsträger zubilligt“, stellte er fest. Diese Entwicklungen hätten zu einem weiteren Schritt geführt: der Einrichtung eines solchen Rates auch auf der Ebene der Bischofskonferenz.

Mit Blick auf die jüngsten Entscheidungen von Papst Franziskus lobte Sternberg die Zulassung von Nicht-Bischöfen zur Synode als „Zeichen für eine synodale Ordnung“. Er unterstrich, dass demokratische Elemente von Beginn an Teil der Kirche gewesen seien und dass die gemeinsame Gestaltung der Kirche „glaubhaftes Zeichen“ ihrer Glaubwürdigkeit sei.