Vatikanstadt - Freitag, 3. Januar 2025, 11:00 Uhr.
Papst Franziskus möchte die Türkei besuchen, Kardinal Koch erinnert an den zweiten Todestag von Benedikt XVI. und der Vatikan erinnert daran, wo die Heiligen Pforten stehen – dies alles und mehr im Wochenrückblick.
- Heilige Pforten geöffnet
- Zweiter Todestag von Papst Benedikt XVI.
- Möglicher Papstbesuch in der Türkei: Gespräch mit Erdoğan
- Papst fordert Schuldenerlass für arme Länder
- VATICANO: Spezial-Episode über sakrale Musik
Heilige Pforten geöffnet
Nachdem Papst Franziskus an Heiligabend das Heilige Jahr 2025 offiziell eingeläutet hat, nehmen auch die Pilgerströme in die Ewige Stadt spürbar zu. Neue Barrikaden und freiwillige Helfer in bunten Westen helfen den Ankömmlingen aus aller Welt, den Weg zur Heiligen Pforte am Petersdom zu finden. „O Christus, heller Stern des Morgens, Fleischwerdung der unendlichen Liebe, lang ersehnte Erlösung, einzige Hoffnung der Welt, erleuchte unsere Herzen mit deinem strahlenden Glanz“, betete der Pontifex am 24. Dezember während des Ritus der Öffnung der Heiligen Pforte, dem Lesungen aus dem Alten und Neuen Testament, das Singen der O-Antiphonen und die Verkündigung der Weihnacht vorausgingen.
Insgesamt werden für das Jubeljahr fünf Heilige Pforten in Rom geöffnet: Neben derjenigen am Petersdom gibt es weitere Heilige Pforten in der Lateranbasilika, in der Basilika Santa Maria Maggiore und auf Wunsch des Papstes auch eine im römischen Gefängnis Rebbibia am Stadtrand von Rom. Die Pforte dort hatte der Pontifex am 26. Dezember 2024 geöffnet. Die letzte der fünf wird in Sankt Paul vor den Mauern am kommenden Sonntag, dem 5. Januar, geöffnet.
Von den insgesamt fünf Heiligen Pforten hat Papst Franziskus nur zwei selbst geöffnet: Die im Petersdom und die des Gefängnisses. Das vatikanische Dikasterium für Evangelisierung hat in diesen Tagen zudem erneut darauf verwiesen, dass ausschließlich die fünf Heiligen Pforten in Rom tatsächlich auch als Heilige Pforten gelten. Bereits im August hatte der Vatikan eine Erklärung veröffentlicht, in der betont wurde, dass die Öffnung von „Heiligen Pforten“ in den Ortskirchen weltweit nicht möglich sei. Zum außerordentlichen Heiligen Jahr der Barmherzigkeit, das Papst Franziskus vom 8. Dezember 2015 bis zum 20. November 2016 ausgerufen hatte, war es noch gestattet, dass auch die einzelnen Diözesen eigene „Pforten der Barmherzigkeit“ geöffnet hatten.
In der Erklärung heißt es dazu wörtlich: „In diesem Zusammenhang wird es bei aller sensiblen Berücksichtigung der pastoralen und andächtigen Beweggründe, die zu einem solchen lobenswerten Bestreben geführt haben mögen, für notwendig erachtet, an die genauen Angaben zu erinnern, die der Heilige Vater in der Bulle Spes non confundit festgelegt hat, in der als Heilige Pforte diejenige des Petersdoms und der drei anderen päpstlichen Basiliken, nämlich St. Johannes im Lateran, St. Maria Maggiore und St. Paul vor den Mauern, genannt wird, mit Ausnahme des ausdrücklichen Wunsches des Heiligen Vaters, persönlich eine Heilige Pforte in einem Gefängnis zu öffnen, ‚um den Gefangenen ein konkretes Zeichen der Verbundenheit zu geben‘.“ Ferner weist der Vatikan darauf hin, dass das Durschschreiten der Heiligen Pforte mit dem Ablass verbunden ist, in Kombination mit dem Sakrament der Beichte. Um diesen „Moment der Gnade im vollen Umfang zu erleben“, fordert das Dikasterium dazu auf, an die ausgewiesenen Orte zu gehen.
Zweiter Todestag von Papst Benedikt XVI.
Am vergangenen Dienstag, dem 31. Dezember, wurde in Rom des zweiten Todestags von Papst Benedikt XVI. gedacht. Der deutsche Pontifex war am Silvestermorgen 2022 im Alter von 95 Jahre verstorben. Kurienkardinal Kurt Koch feiert am Dienstag eine Gedenkmesse für Benedikt XVI. in der Krypta des Petersdoms. CNA Deutsch hat die Predigt des Kardinals hier dokumentiert.
Zuvor hatte das katholische Mediennetzwerk EWTN ein knapp einstündiges Podiumsgespräch mit Kardinal Koch, Erzbischof Georg Gänswein und dem Theologen und Priester Ralph Weimann ausgestrahlt. In der Aufzeichnung blickten die drei früheren Wegbegleiter von Papst Benedikt XVI. zurück auf das Leben und Wirken des deutschen Papstes.
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Möglicher Papstbesuch in der Türkei: Gespräch mit Erdoğan
Der Plan von Papst Franziskus, in diesem Jahr die Türkei zu besuchen, nimmt weiter Gestalt an. Wie die Orthodox Times am 27. Dezember berichtete, hatte der Ökumenische Partriarch von Konstantinopel am Zweiten Weihnachtsfeiertag bei einem Treffen mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan auch über den möglichen Papstbesuch gesprochen. „Das Gespräch behandelte auch die für das kommende Jahr geplanten Feierlichkeiten zum Gedenken an den 1700. Jahrestag des Ersten Ökumenischen Konzils von Nizäa (325-2025) und den erwarteten Besuch von Papst Franziskus in der Türkei, der an diesen Veranstaltungen teilnehmen will“, berichtet das Online-Portal.
Wie CNA Deutsch im November berichtete, hatte Papst Franziskus wiederholt seinen Wunsch geäußert, die Türkei zu besuchen. Als bisher letzter Papst war Benedikt XVI. im Jahr 2006 dorthin gereist.
Papst fordert Schuldenerlass für arme Länder
Am Rande des Angelusgebets am 1. Januar hat Papst Franziskus dazu aufgerufen, ärmeren Ländern die Schulden zu erlassen. Bei einer Reflexion über die Vaterunser-Bitte „Und vergib uns unsere Schuld“ sagte der Heilige Vater, dass das Heilige Jahr dazu auffordere, den Schulderlass auch auf die soziale Ebene zu übertragen, „damit kein Mensch, keine Familie, kein Volk von Schulden erdrückt werden möge“. Franziskus wörtlich: „Ich ermutige daher die Regierenden der Länder mit christlicher Tradition, mit gutem Beispiel voranzugehen und den ärmsten Ländern die Schulden zu erlassen oder diese so weit wie möglich zu reduzieren!“
VATICANO: Spezial-Episode über sakrale Musik
Zum Schluss wieder ein Filmtipp: Am Samstag erscheint auf dem YouTube-Kanal des katholischen Fernsehsenders EWTN die neue Episode des wöchentlichen Nachrichtenmagazins VATICANO. Diese Spezialfolge ist der Bedeutung der sakralen Musik gewidmet.
Die VATICANO-Folge von letzter Woche ist übrigens bereits online. Die Sonder-Episode erschien zum zweiten Todestag von Papst Benedikt XVI. und ist ein Rückblick auf das Leben und Wirken des deutschen Papstes. Dabei kommen neben Papst Benedikt selbst auch einige seiner Wegbegleiter wie Erzbischof Georg Gänswein und der Journalist Peter Seewald zu Wort. Sie finden die ganze Folge hier: