Um "schlechte Bräuche" abzuschaffen: China verbietet christliche Trauerfeiern

Flagge der Volksrepublik China
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Eine katholische Kirche im Kreis Cangnan im Bistum Wenzhou in Zheijiang – eine "Provinz" mit über 56 Millionen Einwohnern an der Ostküste Chinas.
Eine katholische Kirche im Kreis Cangnan im Bistum Wenzhou in Zheijiang – eine "Provinz" mit über 56 Millionen Einwohnern an der Ostküste Chinas.
Vmenkov / Wikimedia (CC BY-SA 3.0)

In mehreren Regionen Chinas sind christliche Trauerfeiern und Beerdigungen verboten worden – im Zuge neuer Maßnahmen gegen die freie Religionsausübung chinesischer Bürger.

Wie "UCA News" berichtet, verbieten neue Regeln Priestern in der Provinz Zhejiang sogar, außerhalb eines "religiösen Ortes" für Verstorbene zu beten.

Die Regierung behauptet, dass die neuen Vorschriften darauf abzielen, "schlechte Beerdigungsbräuche abzuschaffen und eine wissenschaftliche, zivilisierte und wirtschaftliche Art der Bestattung zu etablieren".

Die Vorschriften verbieten strengstens jedwede "religiöse Aktivität außerhalb religiöser Orte, so dass der Priester nicht in der Lage sein wird, Trauergebete außerhalb der Kirche abzuhalten", so ein anonymer Katholik der Diözese Wenzhou gegenüber UCA News.

Ein Katholik namens Huang Jian, ebenfalls aus Wenzhou, sagte, dass nach der Bekanntgabe der neuen Bestimmungen "Priester nicht mehr an religiösen Beerdigungszeremonien teilnehmen". Priester dürften zwar noch die Häuser der Gemeindemitglieder besuchen, aber auch dort nicht beten, sagte er gegenüber UCA News.

Pater Guo von der Gemeinde Henan – diese gehört zur von der Kommunistischen Partei kontrollierten "Patriotischen Katholischen Kirche" – sagte, dass Regierungsbeamte sie angewiesen haben, die "Vorschriften für religiöse Angelegenheiten" strikt zu befolgen.

"Andernfalls werde es Strafen geben. Die Strafe könnte sogar darin bestehen, die Kirche zu schließen, die Priester-Bescheinigung des Pfarrers zu kassieren und den Priester heimzuschicken", sagte er.

Auch wenn er der staatlich kontrollierten Kirche angehört: Pater Guo bestritt nicht, dass die Lage der Kirche in China besorgniserregend ist.

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Die Kirche wird "in diesem Ausmaß unterdrückt", bestätigt der Kleriker gegenüber "UCA News". Er selber trage sich mit dem Gedanken, sich der katholischen Kirche im Untergrund anzuschliessen, weil ihn der Staat nicht Priester sein lasse.

Tatsächlich gehe es der staatlich kontrollierten "Patriotischen Katholischen Kirche" in gewisser Weise bereits so schlecht wie der Kirche im Untergrund. 

Pater Guo sagte weiter, dass die Kommunisten nach ihrem Tod Gedenkfeiern abhalten. "Warum dürfen wir Katholiken keine Zeremonie abhalten? Genau das ist religiöse Verfolgung", fügte er hinzu.

Im Zuge des Ausbruchs des Coronavirus in Wuhan hat die Voksrepublik grundsätzlich Beerdigungen, Begräbnisfeiern und andere damit zusammenhängende Aktivitäten verboten.

Geichzeitig wurde mit dem 1. Februar 2020 weitere Vorschriften gegen Christen, Muslime und weitere Betroffene durchgesetzt.

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