Wegen Coronavirus-Krise: Keine Hausbesuche der Sternsinger

Sternsinger
Julia Wächter / Bistum Regensburg

In diesem Jahr wird es keine Hausbesuche von den Sternsingern geben. Grund dafür ist die Coronavirus-Pandemie und die damit verschärften Regelungen. Angesichts steigender Todeszahlen und hoher Infektionsraten wurde ab dem heutigen Mittwoch, 16. Dezember, ein deutschlandweiter Lockdown bis zum 10. Januar 2021 verhängt. 

Das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" und der "Bund der Deutschen Katholischen Jugend" (BDKJ) teilten am Mittwoch mit, dass sie deshalb auch die Besuche von Haus zu Haus absagen. 

Als eine mögliche Alternative soll "kontaktloses Sternsingen" organisiert werden: Die bundesweit rund 10.000 Pfarreien sollen "Segensbriefe" und Pakete bekommen. Darin befinden sich gesegnete Aufkleber mit dem Segenswunsch "C + M + B" für "Christus mansionem benedicat" (Christus segne dieses Haus) zum Selbstanbringen an der eigenen Haustür. Auch sollen "digitale Sternsingerbesuche" arrangiert werden.

Diese Aktionen sollen bis zum 2. Februar stattfinden, teilte die Organisation mit. Deren Präsident, Dirk Bingener, erklärte am Mittwoch in Aachen: "Die Menschen sehnen sich nach dem Segen der Sternsinger. Deshalb findet die Aktion Dreikönigssingen auf neuen Wegen statt: kontaktlos und kreativ, solidarisch mit den Kindern in der Welt. Nichts machen ist keine Alternative. Ich vertraue auf die Kreativität der Sternsingerinnen und Sternsinger. Alle Erwachsenen rufe ich auf, die Kinder und Jugendlichen in ihrem Engagement zu unterstützen."

Noch vor Kurzem – CNA Deutsch hat darüber berichtet –  hatte die Sternsinger-Aktion angekündigt, dass trotz der Corona-Auflagen die Kinder auch und gerade in dieser Weihnachtszeit für den Glauben und den guten Zweck unterwegs sein sollen. Schließlich seien die Sternsinger "Teil des Gottesdienstes"; dieser beginne zwar in den Kirchen, die Botschaft werde dann aber von den Sternsingern in die Straßen und Häuser gebracht. "Nicht abstrakt und pauschal, sondern persönlich von Haus zu Haus", begründete Bingener Ende November diesen Schritt.

Am heutigen Mittwoch stellte der Präsident des Kindermissionswerks jedoch klar, dass die Kinder diesmal komplett auf Hausbesuche verzichten sollten.

Auch schwarze Menschen sind katholisch

Medial geriet die Sternsinger-Aktion in diesem Jahr auch in die Aufmerksamkeit wegen ideologisch motivierter Kritik an der Darstellung des dunkelhäutigen Sterndeuters. Katholiken wiesen diese deutlich zurück: Dass eben dunkelhäutige Geschwister auch zur Kirche und ihrer 2000-jährigen Geschichte gehören, erinnere daran, dass der christliche Glaube keinen Rassismus kennt.

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Wie CNA Deutsch berichtete, hatte das Kindermissionswerk erst im Oktober klargestellt, dass dieser Brauch nichts mit dem US-amerikanischen Thema von "'Blackfacing" zu tun hat:Caspar, Melchior und Balthasar repräsentieren in alter Tradition die drei damals bekannten Erdteile Asien, Afrika und Europa – der schwarze König stehe für Afrika. "Dem lag der positive Gedanke zugrunde, dass Gott für alle Menschen Mensch geworden ist", so das Hilfswerk.

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