Erzbistum Köln: Apostolischer Administrator tritt Amt an

Weihbischof Rolf Steinhäuser
Erzbistum Köln

Morgen ist es soweit: Weihbischof Rolf Steinhäuser übernimmt als Apostolischer Administrator im Auftrag von Papst Franziskus die Leitung der Erzdiözese Köln.

Wie CNA Deutsch berichtete, nimmt Kardinal Rainer Maria Woelki vom 12. Oktober 2021 bis zum 1. März 2022 eine geistliche Auszeit. Dies sieht ein Dekret aus Rom vor, das morgen in Köln offiziell veröffentlicht wird. Weihbischof Steinhäuser werden mit der Ernennung alle Rechte und Pflichten zur Leitung des Erzbistums übertragen.

Der Apostolische Administrator hat aus Rom zwei vorrangige Aufgaben erhalten: die Verwaltung zu übernehmen und zweitens dafür Sorge zu tragen, dass sich die ganze Erzdiözese "auf einen inneren Weg der Umkehr, der Versöhnung und Erneuerung" begibt. "Genau hier soll ich den Anfang eines Weges setzen, den der Erzbischof nach seiner Rückkehr gemeinsam mit dem Erzbistum fortsetzen soll", schreibt Steinhäuser in einem Grußwort zum Beginn seines Dienstes als Administrator.

Dieses zweite Ziel sei dem Papst besonders wichtig, so Steinhäuser: "Wer die Situation im Erzbistum Köln in den vergangenen Monaten miterlebt und miterlitten hat, der spürt: hier liegt die eigentliche Herausforderung, vielleicht sogar die Überforderung aller Beteiligten." Umso mehr bitte er die Gläubigen darum, einander zuzuhören, aufeinander zuzugehen und miteinander in Austausch zu kommen.

Das Amt des Generalvikars in der Erzdiözese ruht offiziell im genannten Zeitraum. Generalvikar Markus Hofmann wird von Steinhäuser stattdessen zum "Delegaten des Apostolischen Administrators" ernannt, der aber die gleichen Rechte und Pflichten wie der Generalvikar hat. Das Amt des Offizials, das seit dem 1. Oktober durch Peter Fabritz neu besetzt ist, bleibt in dieser Zeit bestehen. Weihbischof Ansgar Puff behält die ihm übertragenen Aufgaben als Bischofsvikar. Weihbischof Dominikus Schwaderlapp wird bis zum 31. Juli 2022 in Afrika seelsorglich wirken, wie CNA Deutsch berichtete.

Rolf Steinhäuser wurde am 12. Mai 1952 in Köln geboren und empfing 1977 die Priesterweihe. Im Jahr 1990 wurde er Diözesan-Jugendseelsorger. Am 11. Dezember 2015 wurde der Kleriker zum Weihbischof in Köln und Titularbischof von Thuburnica/Tunesien ernannt.

Hintergrund

Der Vatikan hat am 24. September 2021 den Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, in seinem Amt bestätigt (CNA Deutsch hat berichtet). Auf "eigenen Wunsch" wird sich Kardinal Woelki jedoch eine mehrmonatige "geistliche Auszeit" nehmen, bevor er zurück in den aktiven Dienst kehren wird. Der Erzbischof trat anschließend vor die Presse und bat darum, "in den kommenden Wochen für das Erzbistum und für mich zu beten".

Auch der jeweilige Amtsverzicht der beiden Kölner Weihbischöfe Ansgar Puff und Dominik Schwaderlapp wird nicht angenommen.

Dieser Entscheidung des Papstes war eine Apostolische Visitation im Erzbistum Köln vorangegangen, die im Juni zu Ende ging. Zuvor hatte ein im März vorgestelltes Missbrauchsgutachten Kardinal Woelki entlastet (CNA Deutsch hat berichtet), wohingegen die Weihbischöfe Ansgar Puff und Dominik Schwaderlapp vorläufig freigestellt wurden. Dennoch hatten örtliche Medien und mehrere deutsche Bischöfe ausdauernd Kritik an der Amtsführung Woelkis geübt. 

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