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Heilige Eucharistie oder konstruktivistische Fantasie?

24. August 2021

Der Prophet Sacharja spricht über die Endzeit – und der Frankfurter Neutestamentler Ansgar Wucherpfennig formuliert in nonchalanter Grundsätzlichkeit, wie in einem neuen Interview über die „Vielfalt beim Abendmahl“ deutlich wird: „Jeder Kochtopf ist heilig.“ Ein neues Buch über die Geschichte der Eucharistie hat er vorgelegt. Verbunden wird der von Professor Wucherpfenning benannte Passus mit Mt 21,12, also über die Vertreibung der Händler aus dem Tempel. Bei Sacharja steht in 14,20-21: „An jenem Tag wird auf den Pferdeschellen stehen: Dem HERRN heilig; und die Kessel im Haus des HERRN werden wie die Opferschalen vor dem Altar gelten. So wird jeder Kessel in Jerusalem und Juda dem HERRN der Heerscharen heilig sein und alle, die opfern, werden kommen und welche von ihnen nehmen und darin kochen. Und kein Händler wird an jenem Tag mehr im Haus des HERRN der Heerscharen sein.“  Wucherpfennig verkürzt dies darauf, dass alle Kessel – oder Kochtöpfe – als Alltagsgegenstände heilig seien. In transformierten Liturgien haben die einen oder anderen von uns sicher auch schon einmal etwas vom „Becher mit Wein“ gehört, der zum „Kelch des Heiles“ geworden sei. Was lässig vorgetragen wird, kann gutgemeint und trotzdem sinnwidrig sein.  Der KNA-Interviewer Michael Jacquemain stellt fest, dass Wucherpfennig die Eucharistie nicht als ein „einzigartiges Geschehen“ beschreibe – und der Jesuit widerspricht nicht, sondern nennt die heilige Eucharistie „eine Mahlfeier, die ihre Gestaltung jüdischen und hellenistischen Traditionen verdankt“, wenn auch mit einer hohen sozialen und symbolischen Bedeutung, die aber auch „andere Gruppierungen“ praktiziert hätten. So erklärt Professor Wucherpfennig: „Ich halte es deshalb für problematisch, dieses Mahl dogmatisch als absolut singulär zu überhöhen. Auch andere Gruppierungen kannten gemeinsame Mahlzeiten mit hoher sozialer und symbolischer Bedeutung. … Am wissenschaftlichen Befund kommt auch eine katholische Dogmatik nicht vorbei: Es gibt eine Vielfalt der Feiern, die sich nicht harmonisieren lässt. Der lehramtlichen Position geht es aber auch darum, in der Vielfalt ein theologisches Profil zu erkennen. Und die kann im Kern heißen: Die Eucharistie ist eine Dankfeier für die Gemeinschaft mit dem auferstandenen und gegenwärtigen Christus.“ Natürlich kann man so über die Eucharistie denken, wenn man sich von der Lehre der Kirche aller Zeiten und Orte und damit auch vom Zweiten Vatikanischen Konzil abwenden will. Der „Katechismus der katholischen Kirche“ erklärt in 1324-1327: „Die Eucharistie ist „Quelle und Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens" (LG 11). … „Die heiligste Eucharistie enthält ja das Heilsgut der Kirche in seiner ganzen Fülle, Christus selbst, unser Osterlamm" (PO 5). … Die Eucharistie ist also der Inbegriff und die Summe unseres Glaubens.“ In Abschnitt 1368 lesen wir: „Die Eucharistie ist auch das Opfer der Kirche. Die Kirche, der Leib Christi, nimmt am Opfer ihres Hauptes teil. Mit ihm wird sie selbst ganz dargebracht. Sie vereinigt sich mit seiner Fürbitte beim Vater für alle Menschen. In der Eucharistie wird das Opfer Christi auch zum Opfer der Glieder seines Leibes. Das Leben der Gläubigen, ihr Lobpreis, ihr Leiden, ihr Gebet und ihre Arbeit werden mit denen Christi und mit seiner Ganzhingabe vereinigt und erhalten so einen neuen Wert. Das auf dem Altar gegenwärtige Opfer Christi gibt allen Generationen von Christen die Möglichkeit, mit seinem Opfer vereint zu sein.“ So erklärt der Katechismus – verständlich, vernünftig und römisch-katholisch – die heilige Eucharistie. Der Liturgietheologe Ansgar Wucherpfennig hingegen bietet eine andere Deutung an: „Alle sollen beim Mahl Gottes Nähe erfahren und daraus ihr Leben gestalten. In der Frage der Form gibt es keine eindeutige Antwort. Wir wissen aus dem Neuen Testament, dass Jesus gerne Mahl gefeiert hat und das Mahl auch als Zeichen seiner Hingabe gedeutet hat. Er hat dazu aber niemandem Vorgaben diktiert.“ Diese relativistische Deutung mag einer bloß subjektiven exegetischen Konstruktion mit religions- kulturvergleichenden Exkursen geschuldet sein, die dem Verfasser richtig, wichtig und zeitgemäß scheint. Mir scheint aber ganz im Gegenteil richtig zu sein, dass die Eucharistie von Christus nicht beiläufig praktiziert wurde, sondern bewusst eingesetzt ist, ganz so wie Er es wollte – und dass die anstößige Wahrheit des Glaubens auch alle modernen und postmodernen Deutungen überdauern wird. Eines Tages enden alle Fantasien. Darum dürfen wir in katholischer Gelassenheit auch getrost und voll Vorfreude beten und bekennen: „Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit.“ 

Zwei Ordensfrauen zeigen den Spalt in der Kirche, aus dem Honig fließt. Das Kloster liegt im Bistum Auch im Südwesten Frankreichs. / Abtei Boulaur

"Jesus ist Honig im Mund"

22. August 2021

Babyschuhe / Janko Ferlič / Unsplash (CC0)

Ungeborene Kinder in Gefahr

22. August 2021

Gedanken zum "vorgeburtlichen Bluttest auf Trisomien" in Deutschland  

Das Festspielhaus – die Einheimischen nennen es Passionstheater – im Jahr 2007 / Kassandro / Wikimedia (CC BY-SA 3.0)

Wenn die Pandemie das Passionsspiel verhindert: Oberammergau wird auch Corona überleben

21. August 2021

Von AC Wimmer

In einer mehrere Stunden dauernden Aufführung stellen seit 1634 im weltweit berühmtesten Passionsspiel die Dorfbewohner Oberammergaus die letzten fünf Tage im Leben Jesu nach.

Die Tür zur Erkenntnis / Etienne Girardet / Unsplash (CC0)

Über Philosophie und Wahrheit

21. August 2021

Geistliche Betrachtungen zu den Enzykliken des hl. Johannes Pauls II. – Teil 30

Eine schwangere Frau / Pexels via Pixabay (Gemeinfrei)

"Fahndung und Eliminierung unerwünschter Kinder": Scharfe Kritik an Bluttest-Entscheidung

Mit scharfer Kritik haben katholische Experten und Ethiker auf die Entscheidung reagiert, dass in Deutschland der Bluttest auf das Down-Syndrom von der Krankenkasse übernommen werden soll (CNA Deutsch berichtete).

Vater und Sohn mit Trisomie 21.  / Nathan Anderson / Unsplash (CC0)

Trotz Bedenken: Bluttest auf Down-Syndrom in Deutschland ab 2022 auf Kassenleistung

Bereits heute werden in Deutschland rund 90 Prozent aller Schwangerschaften abgetrieben, bei denen in Vorsorgeuntersuchungen eine Trisomie 21 diagnostiziert wurde. Nun soll der umstrittene Bluttest auf die genetische Störung bei ungeborenen Kindern von Krankenkassen bezahlt werden. 

Maria / Josh Applegate / Unsplash (CC0)

Maria – Mutter unseres Herrn

19. August 2021

Warum die Jungfrauengeburt kein Märchen ist  

Bischof Georg Bätzing  / Rudolf Gehrig / CNA Deutsch

Nach Sieg der Taliban: Bischof Bätzing ruft zum Gebet für Menschen in Afghanistan auf

"Die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan stellt eine desaströse Niederlage der USA und der bis vor Kurzem an ihrer Seite engagierten Länder dar."

Ausschnitt des Tafelbildes von Joan Mates / Wikimedia (CC0)

War der Schleier von Manoppello auch im Mariengrab?

Die apokryphe Literatur zum Transitus Mariae, der Entschlafung der Gottesmutter, legt die Vermutung nahe

Kardinal Chibly Langlois (links) und das Haus der Bischöfe in Les Cayes, Haiti (rechts /  Dr. Fonie Pierre, CRS und Wikimedia Commons (CC BY 2.0)

Erdbeben in Haiti: 29 Tote und zahlreiche Verletzte, darunter Kardinal Langlois

14. August 2021

Von Diego López Marina

Nach Angaben des Leiters der Hilfsorganisation Catholic Relief Services (CRS) in Haiti ist Kardinal Chibly Langlois bei dem Erdbeben der Stärke 7,2 auf der Insel verletzt worden. 

Mit 58 Jahren gründete Mutter Angelica den katholischen Fernsehsender EWTN / EWTN.TV

40 Jahre katholischer Fernsehsender EWTN

Am Sonntag, 15. August, dem Hochfest Mariä Himmelfahrt, jährt sich der Sendestart des katholischen Fernsehsenders EWTN zum40. Mal.

Kreuz (Illustration) / Nicolas Peyrol / Unsplash (CC0)

Ökumene und Gebet

14. August 2021

Priesterweihe mit Bischof Vitus Huonder am 23. Juni 2018 / Don Elvir Tabaković, Can.Reg

Im Dienst der kirchlichen Einheit

12. August 2021

Apostolat und Aufgabe der Priesterbruderschaft St. Petrus  

Ordensmeister Pater Gerard Timoner OP inmitten der Dominikanerinnen.  / Bistum Regensburg

Der Gründer brannte für Gottes Wort: Ordensmeister stärkt Dominikanerinnen

12. August 2021

Bei den Schwestern des Dominikanerinnenklosters Heilig Kreuz und unter den Dominikanischen Laien in Regensburg hat am vergangenen Sonntag große Freude geherrscht.