Trier - Freitag, 19. Juni 2020, 14:09 Uhr.
Nach der Intervention des Vatikans gegen die sogenannte "Bistumsreform" in der Diözese Trier hat Bischof Stephan Ackermann erste Ergebnisse des Treffens mit den römischen Behörden bekanntgegeben. Im Gespräch mit der Zeitung "Trierischer Volksfreund", das gestern erschien, spricht Ackermann über seine Enttäuschung. Wie er im Video mitteilte, sei er "ein Stück weit bedrückt (...) angesichts der massiven römischen Intervention".
Die Kleruskongregation und der Päpstliche Rat für die Gesetzestexte hatten das "Gesetz zur Umsetzung der Ergebnisse der Diözesansynode (2013-2016)" zur Überprüfung ausgesetzt.
Mit diesem Gesetz wollte Ackermann seine Änderungswünsche im Bistum Trier umsetzen. Die Pläne sahen vor, dass unter anderem die fast 900 Pfarreien auf lediglich 35 Pfarreien reduziert werden. Diese sollten dann von "Leitungsteams" geführt werden, aus je zwei Laien und einem Priester (CNA Deutsch hat berichtet).
Nachdem die Prüfung durch die beiden römischen Dikasterien nun abgeschlossen ist, scheint es, als seien die Pläne Ackermanns gescheitert. Der Bischof erklärt, dass es bei den bemängelten Stellen nicht "um zwei, drei Kleinigkeiten gehen würde, sondern um mehr". Die Prüfer hätten kritisiert, dass durch die geplanten Großraum-Pfarreien keine "unmittelbare Beziehung zwischen Pfarrern und Gläubigen" möglich sei.
Auch die Rolle des Priesters müsse innerhalb der angedachten "Leitungsteams" aufgewertet werden: Pfarrer leiten nach katholischem Verständnis ihre Pfarrei.
Zudem habe ihn Rom daran erinnert, dass kirchliche Räte nicht den Entscheidungscharakter von weltlichen Parlamenten hätten, so Ackermann: Ein Hinweis auf die diözesane Synode, bei der Änderungsvorhaben thematisiert wurden.
++ @ErzbischofKoeln kritisiert Synodalversammlung: "Quasi protestantisches Kirchenparlament" ✝️ "Der Glaube, so wie er in den Konzilien & apostolischen Ursprüngen her grundgelegt ist, kann hier nicht irgendwie abgerissen oder neu erfunden werden." https://t.co/4NZjWMR54J
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Ganz aufgeben möchte der Bischof seine Pläne jedoch nicht. Man sei zwar "bis an die Grenzen des gelten Kirchenrechts" gegangen, doch von einem Scheitern will Ackermann nichts wissen:
"Sind wir ernüchtert? Ja. Sind wir gescheitert? Nein."
Tatsache ist jedoch, dass das "Gesetz zur Umsetzung der Ergebnisse der Diözesansynode (2013-2016)" grundlegend geändert werden muss. Für die weiteren Schritte muss Trier zudem Rücksprache mit Rom halten. Am Samstag will die Diözese über das weitere Vorgehen berichten, nachdem sich Bischof Ackermann mit rund 200 anderen Personen aus dem Bistum beraten hat.
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