Einbindung in die Weltkirche "ein wichtiger Anker: Bischof von Erfurt zum "Synodalen Weg"

Bischof Ulrich Neymeyr
Bistum Mainz via Wikimedia (CC BY-SA 3.0 de)

Bischof Ulrich Neymeyr von Erfurt hat mit Blick auf den "Synodalen Weg" gesagt, die "Einbindung in die Weltkirche" sei "ein wichtiger Anker". Man dürfe ihn nicht kappen, "auch wenn wir nicht alles verwirklichen können, was eine Mehrheit der katholischen Bischöfe und der katholischen Gläubigen wünschen".

Der Bischof zeigte sich bei der Männerwallfahrt ins Klüschen Hagis im Eichsfeld "erschüttert", dass der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill den Ukraine-Krieg bedingungslos rechtfertige.

"Mir wird deutlich, wie wichtig es ist, dass unsere römisch-katholische Kirche eine weltweite Kirche ist", betonte Neymeyr in diesem Zusammenhang. "Wir sind nicht nur in einer Nation zuhause. Es gibt keine deutsche katholische Kirche. Wir sind katholische Kirche in Deutschland. Das verhindert nationale Irrwege und Alleingänge und es verhindert, dass die Kirche an die Mächtigen ausgeliefert ist."

"Auf dem Synodalen Weg, auf den sich die katholische Kirche in Deutschland gemacht hat, wird diese Einbindung in die Weltkirche oft als Hindernis oder gar Fessel empfunden", gab der Bischof zu.

Kritik an Protesten gegen Corona-Maßnahmen

Zu Beginn seiner Predigt sagte Neymeyr "zu den sogenannten Anti-Corona-Kundgebungen", die gerade im Osten Deutschlands besonders kraftvoll waren, er sei zwar "auch gegen Corona, aber das bringe ich im Gebet vor Gott, indem ich darum flehe, dass das Virus verschwindet".

"Die Infektionsschutzmaßnahmen waren nötig, als es noch keine Masken und erst recht keine Impfungen gab", so Neymeyr weiter. "Die Verantwortlichen mussten Entscheidungen treffen, ohne wirklich zu wissen, welche Maßnahmen erfolgreich sind. Ich bin sehr froh, dass wir in einer freiheitlichen Demokratie leben, in der man gegen solche Maßnahmen demonstrieren kann."

"Viele von Ihnen haben 1989 und 1990 mutig für diese Meinungsfreiheit gekämpft", sagte der Bischof direkt an die Pilger gerichtet. "Wer aber an solchen Protestkundgebungen teilnimmt, sollte nicht blau-äugig sein, wer sich da seinen Unmut zunutze macht. Meistens geht es den Initiatoren nicht um die Freiheit, sondern um das Gegenteil davon."

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