Kardinal Marx: Der Glaube "ist keine Wohltätigkeitsorganisation" oder "Geschäftsbeziehung"

Kardinal Reinhard Marx
CNA / Daniel Ibanez

Kardinal Reinhard Marx betonte bei seiner Predigt am zweiten Tag der Frühjahrs-Vollversammlung der deutschen Bischofskonferenz (DBK) in Vierzehnheiligen: "Gott ist keine Geschäftsbeziehung, man kann ihn nicht kaufen, der Glaube gründet sich nicht auf politische Macht und ist keine Wohltätigkeitsorganisation". Stattdessen sei das Reich Gottes "das Zentrum Jesu Denkens und Handelns".

Der Erzbischof von München und Freising fragte sich, ob die Kirche "vielleicht in der Vergangenheit zur sehr um Worte gestritten" habe. Sei es dabei gleichzeitig "weniger um die Praxis des Glaubens, der Liebe und damit den Anbruch des Reiches Gottes" gegangen?

"Hier möge Gott uns helfen, Schritte zu gehen, um die Botschaft Jesu neu zu erkennen und uns verwandeln zu lassen", so Marx am Dienstag in einer frei gehaltenen Predigt.

Die Kirche sei "Sakrament, Zeichen der Gegenwart Gottes. Und diese Kirche muss fragen, was ihre Wahrheit ist – nur ein dogmatischer Text oder ein Bekenntnis, dass ich unterschreibe? Oder ist sie eine Lebenspraxis – oder ist sie beides?"

"Was nutzt mir ein dogmatisches Bekenntnis, wenn das Reich Gottes nicht wirklich in mir selbst ankommt, wenn der Glaube unterdrückt wird?", fragte Marx, der von 2014 bis 2020 selbst DBK-Vorsitzender war und in dieser Funktion den Synodalen Weg mit lanciert hatte.

Mit Blick auf das Tagesevangelium über das Vaterunser sagte er: "Es geht um das Brot des Aufbruchs, die Stärkung für einen größeren Horizont ist hier gemeint, das tägliche Brot der Eucharistie, das uns verwandelt und hilft, Gott zu bezeugen."

Die Eucharistie zeige "die Gegenwart Gottes" und bedeute, "dass die neue Schöpfung bereits angebrochen ist. Dieses Brot ist daher nicht nur ein Zeichen, sondern eine Notwendigkeit. Deshalb ist die Eucharistie der zentrale Punkt am Sonntag, wo wir uns um den Tisch des Brotes versammeln."

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