Marsch fürs Leben in Washington: Unser mächtigstes Werkzeug ist die Liebe

"An die Frau, die meint, Abtreibung sei ihre einzige Wahl: Ist es nicht." - Plakat einer Teilnehmerin beim 45. Marsch fürs Leben in Washington am 18. Januar 2019
"An die Frau, die meint, Abtreibung sei ihre einzige Wahl: Ist es nicht." - Plakat einer Teilnehmerin beim 45. Marsch fürs Leben in Washington am 18. Januar 2019
Jonah McKeown / CNA Deutsch
Knights of Columbus beim Marsch fürs Leben
Knights of Columbus beim Marsch fürs Leben
Knights of Columbus
Teilnehmer am Marsch fürs Leben am 18. Januar 2019 in Washington
Teilnehmer am Marsch fürs Leben am 18. Januar 2019 in Washington
Christine Rousselle / CNA Deutsch
Der Apostolische Nuntius in den USA, Erzbischof Christoph Pierre, bei der Messe für das Leben
Der Apostolische Nuntius in den USA, Erzbischof Christoph Pierre, bei der Messe für das Leben
CNA Deutsch

Das mächtigste Werkzeug der Lebensschützer ist die Liebe: Das haben Sprecher beim diesjährigen Marsch fürs Leben in Washington betont. Unter dem Motto Love Saves Lives – "Liebe rettet Leben"  fand ein in mehrfacher Hinsicht historischer Tag statt: Es war der 45. Jahrestag der Märsche, es war ein ungewöhnlich milder Januartag für die US-Hauptstadt, mit 10 Grad über Null -- und es war das erste Mal, dass bei der Veranstaltung der amtierende US-Präsidenten der Vereinigten Staaten live per Video zugeschaltet wurde, um zu den Lebensschützern zu sprechen.

Unterstützung gab es jedoch auch und gerade von Seiten der katholischen Kirche – vom Vatikan wie US-amerikanischen Gläubigen, die als Ehrenamtliche im Einsatz waren.

'Ihr seid die Zukunft dieses Landes'

Junge Lebensschützer sind für die Erneuerung der amerikanischen Gesellschaft verantwortlich: Das war die Botschaft des Apostolischen Nuntius in den USA, Erzbischof Christophe Pierre, der zum Auftakt des March for Life in Washington in einer überfüllten Arena sprach. Viele der Zuhörer waren seit 6 Uhr in der früh in langen Schlagen angestanden, um hineinzukommen.

Um 9 Uhr beteten die vielen tausend Katholiken gemeinsam den Rosenkranz. Während viele Priestern, Ordensleute, Eltern und Lehrern in der Menge zu sehen waren: Die große Mehrheit der Demonstranten war unter 30 Jahre alt.

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Ihnen dankte der persönliche Vertreter des Papstes in den Vereinigten Staaten vor Beginn der heiligen Messe "für das Zeugnis Eures katholischen Glaubens sowohl jetzt in der Heiligen Messe, später in den Straßen Washingtons, als auch, was noch wichtiger ist, wenn Ihr nach Hause zurückkehrt".

"Denn die Zukunft dieses riesigen Landes", so Erzbischof Pierre zu den knapp 20.000 Menschen in der Capital One Arena, "liegt in den Händen von jungen Menschen wie euch, die glauben, dass dieses Land als eine Nation unter Gott geschaffen wurde, und keine menschliche Autorität hat das Recht, das Gesetz Gottes in Frage zu stellen."

Botschaft von Trump und Pence

Mit einem Überraschungsauftritt sorgte der US-Präsident für Aufsehen. "Jedes Kind ist ein heiliges Geschenk Gottes", so Donald Trump in einer Videobotschaft an die Teilnehmer.

Persönlich eingeführt in die Botschaft Trumps hat dessen Stellvertreter. Vize-Präsident Mike Spence und seine Ehefrau, Karen, waren persönlich zum Marsch gekommen, um sich den Demonstranten anzuschließen.

 "Wir versammeln uns hier, weil wir für das Leben stehen", sagte der Vizepräsident. "Wir versammeln uns hier, weil wir für Mitgefühl stehen. Wir versammeln uns hier, weil wir glauben, wie unsere Gründer es getan haben, weil wir glauben, dass wir alle, geboren und ungeboren, von unserem Schöpfer mit bestimmten unveräußerlichen Rechten ausgestattet sind, und der erste unter diesen Rechten ist das Recht auf Leben".

Pence sagte, dass die Entscheidung des Obersten Gerichts von 1973 Roe v. Wade "diesem Recht den Rücken kehrte", aber diese Entscheidung brachte "eine Bewegung hervor, die aus Mitgefühl geboren wurde und eine Bewegung liebt, die durch Glauben und Wahrheit belebt wurde, eine Bewegung, die seitdem jeden Tag Herzen und Verstand gewinnt".

Dank derer, die sich hier zum Marsch fürs Leben versammelt hätten, sagte er: "Wir wissen in unseren Herzen, dass das Leben wiedergewinnt."

Pence lobte und dankte allen Freiwilligen die Schwangeren helfen, den Adoptivfamilien, welche Kinder aufgenommen haben und allen "mutigen Männern und Frauen, die sich einbringen, um im öffentlichen Amt zu dienen" sei es in Washington oder den Parlamenten der US-Bundesstaaten. Er forderte die Lebensschützer auf, "stark zu bleiben" und immer "mit Sanftmut und Achtung" dem Leben Hoffnung zu geben.

"Sie werden Euch angreifen, sie werden Eure Herzensgüte in Frage stellen, um andere zum Schweigen zu bringen, aber hört nicht auf sie. Hört auf die Wahrheit", sagte der US-Vizepräsident den Teilnehmern am Marsch fürs Leben. Gott werde sie nicht im Stich lassen.

"Wisst, dass Ihr einen unerschütterlichen Verbündeten in diesem Vizepräsidenten und dieser Familie hast. Und Ihr habt einen starken Kämpfer der Sache im Präsidenten der Vereinigten Staaten, Präsident Donald Trump."

Ritterlich für das Leben: Knights of Columbus

Ihr Aktivismus hat in den letzten Monaten Kontroversen ausgelöst, nachdem ein US-Senator inmitten der polarisierten Politik der USA die katholischen Knights of Columbus, und ihren Einsatz für den Schutz ungeborenen Lebens, als "extrem" verurteilte. Die Ritter wiesen diesen Verbal-Angriff zurück, betonten, dass ihre Arbeit in der Pro-Life- Bewegung ein Teil ihrer katholischen Identität ist – und mehr noch: dass sie stolz auf ihr langjähriges Engagement im jährlichen March for Life sind.

CNA-Reporter Christine Rousselle begleitete die Knights in diesem Jahr rund um den Marsch, und war bereits am Vorabend bei der Vigilfeier in der größten katholischen Kirche Nordamerikas dabei, als über 10.000 Katholiken in die Basilika des Nationalen Heiligtums der Unbefleckten Empfängnis in Washington strömten. Ehrenamtliche Helfer – unter anderem der Knights of Columbus – sorgten dafür, dass jeder Pilger einen Platz zugewiesen bekam. Einer von ihnen war Alec McGuire, ein Student im vierten Semester an der Catholic University of America. McGuire erzählte CNA, dass er sich den Rittern von Kolumbus angeschlossen hat, weil sein Großvater ein Ritter war.

Das abschließende Gebet des Marsches hielt Alveda King, Nichte des ermordeten Martin Luther King.

Christine Rousselle und Mary Rezac trugen zur Berichterstattung bei.

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