„Warum hat der Papst nicht mit uns darüber gesprochen, als wir im November bei ihm waren?“, fragte der DBK-Vorsitzende mit Blick auf die jüngste Papstkritik am Synodalen Weg.
„Der Brief, hinter dem die Autorität des Papstes und letztlich das [Zweite] Vatikanische Konzil steht, ist völlig eindeutig“, erklärte Kardinal Kasper.
Der Bischof von Magdeburg stellte sich an die Seite des DBK-Vorsitzenden Bischof Georg Bätzing, der sich bereits zuvor entsprechend geäußert hatte.
„Wenn alles im Rahmen des Kirchenrechts bleibt, warum ist dann permanent von Entscheidung und Verbindlichkeit gesprochen worden?“, fragte der emeritierte Bonner Kirchenrechtler.
„Das Bischofsamt wird durch den geplanten Ausschuss gestärkt, nicht geschwächt“, erklärte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp trotz der von mehreren Kurienkardinälen geäußerten Sorge.
Das Schreiben wurde unterzeichnet von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, Kardinal Luis Ladaria SJ (Glaubensdikasterium) und Kardinal Marc Ouellet PSS (Bischofsdikasterium).
Gegen den Widerstand einiger weniger Mitglieder der Synodalversammlung, darunter fünf Bischöfe, war die Einführung eines Synodalen Rates beim Synodalen Weg im September beschlossen worden.
Trotz satzungsgemäßem Antrag von fünf Mitgliedern wurde eine geheime Abstimmung untersagt.
Anders als in der Weltkirche würden bestimmte Fragen allerdings nicht nur gestellt, sondern auch bearbeitet: "Und das, glaube ich, ist etwas, was uns unterscheidet."
Ein Synodalrat wäre "eine entscheidende, wichtige Weiterführung der Einführung von Partizipationsstrukturen" der Würzburger Synode (1971–1975), so Sternberg.
Die jüngste Intervention des Vatikans gegen den deutschen "Synodalen Weg" kam aus dem Staatssekretariat: Das hat Papst Franziskus erklärt.
Claudia Lücking-Michel, Co-Vorsitzende des Synodalforums „Macht und Gewaltenteilung in der Kirche“ beim Synodalen Weg von Deutscher Bischofskonferenz (DBK) und Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), hat sich für eine „große Lösung“ beim geplanten Synodalrat der deutschen katholischen Kirche ausgesprochen. In einem Beitrag für die „Herder Korrespondenz“ (Juni-Ausgabe) plädierte sie für die Einrichtung eines Gremiums mit Entscheidungsbefugnissen, das aus den 69 Mitgliedern der Bischofskonferenz, 69 delegierten Mitgliedern des ZdK sowie zusätzlich 70 je zur Hälfte von DBK und ZdK bestimmten Mitgliedern bestehen soll. Die 208 Mitglieder des Rates sollten laut Lücking-Michel mindestens einmal im Jahr zusammentreten. Die Beschlüsse könnten durch einen vom Synodalrat bestimmten Ausschuss vorbereitet werden, so die ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete. Der Passauer Politikwissenschaftler Mariano Barbato kritisiert in der gleichen Ausgabe der „Herder Korrespondenz“ die Pläne. Mit dem Synodalrat trete aus dem „extralegalen Raum des Synodalen Wegs eine revolutionäre Machtstruktur neuen Typs“ heraus. Das angestrebte Rätesystem verlagere die Macht in die Hände einer ohnehin schon dominierenden innerkirchlichen „Oligarchie“. Da an „freie Wahlen“ nicht gedacht sei, könne von einer „Demokratisierung“ der Kirche keine Rede sein.