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Erzbischof Schick ruft zum Gebet für Christen in China auf

Erzbischof Ludwig Schick

Die systematische Überwachung, Verfolgung, Unterdrückung und "Sinisierung" des Christentums in China hat Erzbischof Ludwig Schick von Bamberg in einer Botschaft zum Weltgebetstag für die Kirche in China angesprochen.

Der von Papst Benedikt XVI. eingeführte Gebetstag für die Christen in China findet jedes Jahr am 24. Mai statt.

Schick, der auch die Kommission Weltkirche der deutschen Bischofskonferenz leitet, stellt fest, dass die Repressalien gegen die Millionen Christen in China zugenommen haben.

Er ruft die Katholiken in Deutschland auf, für die Geschwister in der Volksrepublik zu beten – besonders am 24. Mai.

Eine Bilanz zieht der Erzbischof auch der Vereinbarung des Heiligen Stuhls mit dem kommunistischen Regime.

Ein Deal mit Konsequenzen

Der als "vorläufiges Abkommen" bezeichnete Deal sollte die Ernennung von Bischöfen in der Volksrepublik regeln – und führte aber bislang nur zu zwei Konsequenzen nach Einschätzung Betroffener wie internationaler Beobachter.

Erstens: Eine Eskalation der Verfolgung und Unterdrückung der Religionsfreiheit, gekoppelt mit der als "Sinisierung" bezeichneten Politik einer Änderung des Erscheinungsbildes von Kirchen wie auch der Inhalte des Glaubens, damit diese mit der totalitären Ideologie des Kommunismus übereinstimmen.

Ein Beispiel: In Kirchen werden Kreuze abgehängt, während das Konterfei von Mao Ze Dong und Xi Jingping aufgehängt wird – wie CNA Deutsch wiederholt berichtete. Menschen unter 18 Jahren dürfen Gotteshäuser nicht mehr betreten, und auch die Zehn Gebote sollen der Staatsideologie angepasst werden.

Zweitens: Die Normalisierung und Anerkennung durch Rom von bislang exkommunizierten Bischöfen, die von der Kommunistischen Partei ausgewählt waren. Papst Franziskus hat mit Bekanntgabe des Abkommens im September 2018 zeitgleich sieben exkommunizierte Männer als Bischöfe anerkannt. 

Dagegen weist Erzbischof Schick darauf hin, dass nur zwei Bischöfe nach den neuen Regeln seit 2018 ernannt worden seien. Über 40 Bischofssitze seien hingegen nach wie vor unbesetzt.

Wie wird Rom mit dieser eskalierenden Lage umgehen?

"Der Inhalt der Vereinbarung ist immer noch geheim, aber es ist anzunehmen, dass es im September 2020 eine Auswertung des bisher vorläufigen Abkommens geben wird", so Schick.

Die Frage ist, wie Papst Franziskus – der betont hat, persönlich verantwortlich zu sein – sowie sein Staatssekretär, Kardinal Pietro Parolin, reagieren werden.

Angesichts der wachsenden Kritik an den Menschenrechtsverletzungen erwarten Beobachter, dass der Vatikan intern das "provisorische" Abkommen bereits länger überdenkt. Zumal Bischöfe der "Patriotischen Kirche" die "Sinisierung" offiziell mittragen müssen – und Muslime sowie Anhänger anderer Religionen davon betroffen sind.

Anzeichen dafür war nach Einschätzung von Beobachtern auch ein Treffen in München Mitte Februar zwischen Erzbischof Paul Richard Gallagher, der als Sekretär des Heiligen Stuhls für die Beziehungen zu den Staaten eine Art "Außenminister" des Vatikans ist, und Wang Yi, seinem chinesischen Amtskollegen.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Nächstenliebe in der Covid-19-Pandemie

Positiv bewertet Schick die christliche Hilfe im Land in der Coronavirus-Pandemie.

Wie CNA Deutsch bereits im Februar berichtete, leistet "Jinde Charities", die größte katholische Wohltätigkeitsorganisation auf dem chinesischen Festland, wichtige Hilfe.

Das Hilfswerk brachte auch einen Spendenaufruf auf den Weg, dem sich internationale Organisationen wie "Caritas Internationalis" und einzelne Länder anschlossen, nachdem auch Papst Franziskus während des Angelus am 26. Januar um Hilfe gebeten hatte.

"Jinde Charities" konnte mit Unterstützung vieler katholischer Krankenhäuser und Ordensgemeinschaften in aller Welt bis zum 5. Februar Spenden im Umfang von 6 Millionen Yuan (umgerechnet etwa 800.000 Euro) sammeln, die bereits vollständig für den Kauf von erstem Notfallmaterial bereitgestellt wurden.

Laut dem China-Zentrum in Sankt Augustin seien mittlerweile fast zwei Millionen Euro für die Katastrophenhilfe innerhalb Chinas gespendet worden, so Schick.

Bis Ende April ermöglichten katholischen Hilfsdiensten in China laut Schick Hilfsgüter im Wert von gut 1,5 Millionen Euro, unter anderem für Italien. "Diese internationale Hilfe bezeugt auf beeindruckende Weise die weltkirchliche Solidarität der chinesischen Katholiken", so der Erzbischof von Bamberg.

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