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Demonstrationen für das Lebensrecht: "Marsch für das Leben" in Berlin und Zürich

Der Marsch für das Leben findet jedes Jahr im Herbst in Berlin statt.

Am morgigen Samstag findet zeitgleich sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz der "Marsch für das Leben" statt. Dabei versammeln sich Menschen aus den jeweiligen Ländern, um für das Lebensrecht eines jeden Menschen zu demonstrieren - beginnend mit den ungeborenen Kindern im Mutterleib bis zu den Alten, Kranken und Behinderten.

Der "Marsch für das Leben" in Berlin beginnt am morgigen Samstag um 13:00 Uhr mit einer Kundgebung vor dem Brandenburger Tor. Anschließend geht der angemeldete Demonstrationszug etwa drei Kilometer durch die Berliner Innenstadt, im Anschluss findet ein ökumenischer Gottesdienst statt. Die Veranstaltung endet gegen 17:30 Uhr. Anmeldungen nimmt die Webseite des Bundesverbandes entgegen.

Wie schon in den Jahren zuvor überträgt der katholische Fernsehsender EWTN.TV die Kundgebung live (hier der Livestream), beginnend mit einem halbstündigen Vorbericht ab 12:30 Uhr.

Auch deutsche Bischöfe beteiligen sich

Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, hat bereits ein Grußwort verfasst (CNA Deutsch hat berichtet). Bätzing betont darin:

"Als Katholische Kirche widersprechen wir mit allem Nachdruck der Auffassung des EU-Parlaments, dass die Abtreibung ungeborener Kinder ein Menschenrecht darstellt. Eine entsprechende politische Forderung wird der Tragik und der Komplexität der Situationen, in denen Mütter die Abtreibung ihres ungeborenen Kindes als einzigen Ausweg empfinden, nicht gerecht."

Auch der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nicola Eterovic, erklärt in seinem Grußwort – hier der volle Wortlaut – dass er "als Vertreter von Papst Franziskus in der Bundesrepublik Deutschland allen von Herzen" dankt, "die den Menschen in der medizinischen Forschung, als Ärztinnen und Ärzte oder als Frauen und Männer in der Pflege und Beratung helfen und beistehen".

Auch Erzbischof Hans-Josef Becker (Erzbistum Paderborn) hat ein Grußwort verfasst.

Gegenüber CNA Deutsch hat der Augsburger Weihbischof Florian Wörner seine diesjährige Teilnahme bereits bestätigt. Wörner engagiert sich schon seit einigen Jahren beim "Marsch für das Leben", so auch 2019, als er von EWTN.TV gemeinsam mit dem Passauer Bischof Stefan Oster live interviewt wurde.

"Marsch fürs Läbe" in der Schweiz

In Zürich startet der diesjährige "Marsch fürs Läbe" bereits um 11:00 Uhr mit einer heiligen Messe in der Liebfrauenkirche von Zürich. Die Messe wird vom emeritierten Weihbischof des Bistums Chur, Marian Eleganti, zelebriert.

Ab 13:30 Uhr treffen sich die Teilnehmer auf dem Marktplatz von Oerlikon, einem Stadtteil von Zürich. Um 14:30 Uhr beginnt die Kundgebung mit anschließendem Marsch.

Wie der Veranstalter mitteilte, gibt es keine Teilnehmerbegrenzung und es gilt keine Zertifikats- oder Maskenpflicht. "Jedoch empfehlen wir, aus Schutzgründen eine Maske mitzunehmen und dort zu tragen, wo keine Abstände eingehalten werden können", heißt es auf der Homepage des "Marsch fürs Läbe".

Bislang ist nicht bekannt, ob neben Weihbischof Eleganti noch weitere katholische Bischöfe an der Kundgebung teilnehmen.

Der Bischof von Chur, Joseph Bonnemain, ließ gegenüber dem Nachrichtenmagazin "Idea" jedoch ausrichten, dass er zwar "selbstverständlich (...) als Bischof des Bistums Chur, wie die gesamte katholische Weltkirche, für den Schutz des Lebens vom Augenblick der Empfängnis bis zum natürlichen Tod" eintrete. "Die Heiligkeit des Lebens ist eine Grundbotschaft des Evangeliums", so Bonnemain. 

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Dennoch lehnt der Churer Bischof eine Teilnahme am "Marsch fürs Läbe" ab. Wörtlich sagte er:

"Ich sehe meine Aufgabe aber nicht im Verurteilen und Abgrenzen. Demonstrationen auf der Strasse entsprechen nicht meiner Art. Wir müssen auf alle Menschen zugehen und für unsere Überzeugung werben."

Politscher Widerstand gegen den "Marsch fürs Läbe"

Wie CNA Deutsch berichtet hat, sollte der diesjährige "Marsch fürs Läbe" in Zürich verboten werden. Als Grund für ein Verbot gab die Stadträtin Karin Rykart (Grüne) Sicherheitsbedenken an. Der Stadtrat hatte den Demonstrationszug bereits im Jahr 2020 mit derselben Begründung verboten, nachdem sich linke Gegendemonstranten gewalttätige Ausschreitungen mit der Polizei lieferten. 

Die friedlich demonstrierenden Lebensschützer waren an der Gewalt durch Linksextremisten nicht beteiligt gewesen.

Der emeritierte Weihbischof Marian Eleganti, der im Großraum Zürich wohnt, hatte dieses Urteil damals als ein "Armutszeugnis" bezeichnet. Es zeige die "Schwäche des Staates", wenn er aus Angst vor Randale die Meinungsfreiheit jener Menschen einschränke, die durch die Randalierer eingeschüchtert werden sollen, so der Geistliche gegenüber CNA Deutsch. 

Erst im Juni 2021 ruderte der Stadtrat jedoch zurück und gab bekannt, dass der "Marsch fürs Läbe" 2021 nun doch stattfinden könne.

Linke Gewaltexzesse als Vorwand für Verbot?

Der Konflikt zwischen den Organisatoren des "Marsch fürs Läbe" und der Stadt Zürich dauert schon länger an. Bereits 2019 hatte der Stadtrat beschlossen, lediglich eine stehende Kundgebung auf dem Turbinenplatz in Zürich zu erlauben.

Das kantonale Verwaltungsgericht kippte diese Entscheidung jedoch mit der Begründung, dass es "die Meinungs- und Versammlungsfreiheit aushöhlen" würde, "wenn Kundgebungen, denen gewaltsame Gegendemonstrationen drohen, nur deshalb untersagt oder eingeschränkt würden". Zürich habe genügend Sicherheitskräfte zur Verfügung, um die Veranstaltung zu schützen, so die Begründung. Weiter habe eine Platzkundgebung im Stehen "nicht dieselbe Appellwirkung" wie ein Protestumzug, weshalb die öffentliche Wahrnehmung des "Marsch fürs Läbe" dadurch "deutlich geschmälert" sei. 

Medienberichten zufolge kam es beim anschließend doch stattfindenden Marsch durch die Innenstadt zu Ausschreitungen mit Verletzten, als rund 400 Linksextreme unter anderem Straßenblockaden bildeten, Container anzündeten und Steine auf Polizisten schleuderten.

Diese Vorfälle aus dem Jahr 2019 waren schließlich das Argument für den Stadtrat, um den Versuch zu starten, den "Marsch fürs Läbe" in den beiden darauffolgenden Jahren zu verbieten.

Der EWTN-Livestream zum "Marsch für das Leben" 2021 aus Berlin:

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