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Bibel- und Koran-Apps für China aus dem Apple-App-Store entfernt

iPhone (Referenzbild)

Unter dem Druck der chinesischen Justiz hat ein digitales Bibelunternehmen seine App aus dem App-Store-Angebot von Apple in China entfernt, während Apple selbst auf Wunsch der chinesischen Behörden eine Koran-App aus seinem "China-Store" entfernt hat.

"Olive Tree Bible Software wurde während des Überprüfungsprozesses des App Stores darüber informiert, dass wir eine Genehmigung vorlegen müssen, die unsere Berechtigung zur Verbreitung einer App mit Buch- oder Zeitschrifteninhalten auf dem chinesischen Festland belegt", so das Unternehmen gegenüber BBC News.

"Da wir die Genehmigung nicht hatten und unsere App-Aktualisierung genehmigen und an die Kunden verteilen mussten, haben wir unsere Bibel-App aus dem chinesischen App Store entfernt", so das Unternehmen.

Olive Tree Bible Software wird auch im deutschsprachigen Raum seit Jahrzehnten für seine digitalen Versionen der Heiligen Schrift zur Lesung, zum Gebet und der Exegese geschätzt und genutzt.

Gründer Drew Haninger entwickelte in den späten 1990er Jahren Bibelprogramme für den Palm Pilot und andere frühe mobile Geräte. Das Unternehmen bietet auch verschiedene Bibelübersetzungen an.

Ähnliche Schwierigkeiten mit dem App-Store hatte ein Unternehmen, das eine digitale Version des Korans entwickelt hat: Quran Majeed, das von Pakistan Data Management Services hergestellt wird, hat nach eigenen Angaben über 35 Millionen Nutzer, davon 1 Million in China.

Nach Angaben des Unternehmens wurde die App aus dem chinesischen App Store von Apple entfernt. Die Begründung: Die Koran-App enthalte "Inhalte", für die "zusätzliche Unterlagen" von den chinesischen Behörden verlangt würden. Das Unternehmen sagte, es arbeite daran, die Angelegenheit zu "klären".

Der Apple-Konzern lehnte eine Stellungnahme gegenüber der BBC ab und verwies auf seine eigene "Menschenrechtserklärung". Dort stehe, so die Firma: "Wir sind verpflichtet, die lokalen Gesetze einzuhalten, und manchmal gibt es komplexe Themen, bei denen wir mit den Regierungen nicht übereinstimmen."

Offenbar gilt für Apple-Chef Tim Cook und sein Management diese Regel auch im Fall totalitärer Regime, die Menschenrechte nicht achten oder "umdefinieren".

Dabei ist Apple kein Einzelfall. Auch Audible, der Hörbuch- und Podcast-Dienst, der einem weiteren US-Techkonzern gehört, Amazon, ist betroffen. Audible hat seine App im September aus dem Apple Store für Festlandchina entfernt.

Microsoft kündigte vor kurzem an, dass es seinen "LinkedIn"-Dienst in China schließen werde, da es schwierig sei, die chinesischen Vorschriften einzuhalten. LinkedIn war zuvor in die Kritik geraten, weil es die Profile einiger Journalisten blockiert hatte, die dem kommunistischen Regime nicht zusagten.

Zu den Apps, die in China verboten sind, gehören solche, die sich auf die Proteste auf dem Platz des Himmlischen Friedens, die religiöse Bewegung Falun Gong, buddhistische Inhalte, sowie die Unabhängigkeits Tibets und Taiwans beziehen, berichtete "BBC News" weiter.

Im Fall der Katholischen Kirche dagegen hat diese von sich aus ein Abkommen mit der chinesischen Regierung angestrebt: Im Jahr 2018 schloss Papst Franziskus für den Heiligen Stuhl eine -- inhaltlich geheime -- Vereinbarung mit der chinesischen Regierung. Das Abkommen soll nach Angaben des Vatikans die Ernennung von Bischöfen regeln und die Einheit der Kirche im Land sichern helfen. Im Oktober 2020 verlängerte der Heilige Stuhl den umstrittenen Deal

Seit Mai 2021 hat sich die Lage weiter verschlimmert: Seitdem wählt die der KP unterstellte "Chinesische Katholische Patriotische Kirche" (CKPK) Berichten zufolge ihre Bischofskandidaten alleine aus und weiht diese zu Bischöfen – ohne irgendeine Beteiligung des Vatikan, der dann diese Männer offenbar einfach offiziell anerkennt.

Die Vereinigten Staaten haben die Behandlung der Uiguren, einer mehrheitlich muslimischen ethnischen Gruppe, und anderer Minderheiten in der weit im Westen gelegenen autonomen Region Xinjiang durch die Kommunistische Partei Chinas als "Völkermord" bezeichnet.

Die chinesische Regierung hat ein Netz von Internierungslagern eingerichtet, in denen über 1 Million Uiguren und andere Minderheiten inhaftiert sein sollen, so Menschenrechtler. Es gibt auch Berichte über Zwangsarbeit, Massenüberwachung von Uiguren, Zwangssterilisationen von uigurischen Frauen, Missbrauch, politischer Indoktronierung und verschiedene Formen von Folterung in den Lagern.

Das US-Arbeitsministerium schätzt, dass 100.000 Uiguren und andere ethnische Minderheiten nach ihrer Inhaftierung in den Lagern möglicherweise Zwangsarbeit leisten müssen.

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Übersetzt und redigiert aus dem Original der Partneragentur von CNA Deutsch.

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