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Für eine "geschlechtergerechte" Kirche: Unterschriftenliste an Kardinal Marx überreicht

Kardinal Reinhard Marx.

Die beiden größten katholischen Frauenverbände haben am Montag dem scheidenden Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, eine Liste mit 131.215 Unterschriften überreicht. Die katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD) und der katholische deutsche Frauenbund (KDFB) wollen mit der Aktion ihrer Forderung nach einer – so wörtlich – "gleichberechtigten Teilhabe von Frauen an Macht und Ämtern in der Kirche" Ausdruck verleihen. Die Liste wurde dem Noch-Vorsitzenden der DBK am Rande der Frühjahrsvollversammlung der Bischofskonferenz in Mainz überreicht.

Die KFD-Bundesvorsitzende Mechthild Heil und KDFB-Vizepräsidentin Birgit Mock stellten Marx die Unterschriften in Form eines übergroßen symbolischen Schecks auf dem Domplatz vor. Dieser dankte den Frauen für ihr Engagement und bekräftigte, er habe die Forderungen der Frauen bereits beim letzten Treffen des Kardinalrates im Vatikan vorgetragen.

Die Unterzeichner der Aktion, die unter dem Titel "Ja zur geschlechtergerechten Kirche" lief, fordern unter anderem die sakramentale Weihe von Frauen zu katholischen Priestern.

"Wir wollen eine Kirche, in der Frauen Zugang zu allen Diensten und Ämtern haben und endlich zu 50 Prozent an allen Entscheidungen beteiligt sind. Wir wollen eine Kirche, in der Frauen Führungsaufgaben übernehmen können und mit ihren Berufungen ernst genommen werden. Eine Kirche, die zu den wichtigen Fragen und Themen gehört werden und glaubwürdig sein will, muss Geschlechtergerechtigkeit vorleben."

Papst Franziskus hat wiederholt – wie auch seine Vorgänger und die Vatikanische Glaubenskongregation, zuletzt im Jahr 2018 – erklärt, dass Frauen nicht zu Priestern geweiht werden können. "Die Antwort ist definitiv", so Kardinal Luis Ladaria SJ 

"Herber Schlag"

Beide Verbände, die sich selbst als "reformorientierte Gruppen" bezeichnen, hatten mit Kritik auf nachsynodale Schreiben Querida Amazonia von Papst Franziskus über die Lage in der Amazonas-Region reagiert. So bezeichnete die KFD die Exhortation unter anderem als einen "herben Schlag für alle Frauen, die auf ein starkes Signal zur Gleichberechtigung in der Katholischen Kirche gehofft haben" (CNA Deutsch hat berichtet). 

Auch die Nähe zur Frauen-Initiative "Maria 2.0" sorgte in der Vergangenheit immer wieder für Kritik. Im Oktober dementierte der Kölner Diözesanverband der KFD die Meldung, dass sich KFD und "Maria 2.0" zerstritten hätten. "Das Ziel ist das Gleiche, die Aktionen sind nur unterschiedlich", so der Vorstand der Kölner KFD gegenüber CNA Deutsch.

Sowohl der KFD wie auch der KDFB wollen ihre Anliegen nun verstärkt im sogenannten "Synodalen Weg" einbringen.

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