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Präsidentin des Katholischen Frauenbundes bestätigt Unterstützung für "Planned Parenthood"

Maria Flachsbarth, MdB (2013)

Nach den öffentlich erhobenen Vorwürfen eines Parteikollegen hat die Bundestagsabgeordnete Maria Flachsbarth (CDU) ihren Einsatz für eine Initiative der  "International Planned Parenthood Federation" bekräftigt.

Flachsbarth ist seit 2011 Präsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbundes.

Die Organisation "Planned Parenthood" ist einer der weltweit größten Abtreibungsanbieter.

Auf Anfrage von CNA Deutsch bestätigte die Präsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) am gestrigen Freitag über eine Sprecherin ihr Engagement der von Planned Parenthood unterstützten Initiative "SheDecides" – und für ein Verständnis von "reproduktiver Gesundheit", zu dem Verhütung und Abtreibung gehören.

Eine Sprecherin des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, für das Flachsbarth als Parlamentarische Staatsekretärin arbeitet, verwies gegenüber CNA Deutsch am 19. Juni auf folgendes Zitat der CDU-Politikerin:

"Ich habe mich als Mitglied des Deutschen Bundestages, als Parlamentarische Staatssekretärin und auch im Ehrenamt als Präsidentin des KDFB immer für den Schutz des Lebens, insbesondere in den besonders sensiblen Phasen ganz am Anfang und ganz am Ende eingesetzt. Eine Abtreibung ist nie ein Mittel der Familienplanung. Sie kann im Einzelfall ein letzter schrecklicher Ausweg sein."

Gegenüber CNA Deutsch sagte die Sprecherin weiter, dass die kritisierte Initiative "SheDecides" sich dafür einsetze, "Mädchen und Frauen vor Leid zu bewahren, ihnen ein Leben in Gesundheit und Würde zu ermöglichen und ihnen Chancen auf Bildung und ein selbstbestimmtes Leben zu bieten".

Dazu gehöre auch der Schutz vor Gewalt, Zugang zu "Basisdienstleistungen der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und die Selbstbestimmung über den eigenen Körper".

Genau diese Position – die auch "Planned Parenthood" vertritt und von Frau Flachsbarth in einer am 19. Juni veröffentlichten Erklärung bestätigt wird – haben Papst Franziskus und der Vatikan ebenso wie eine Reihe von Staaten vor den Vereinten Nationen wiederholt deutlich verurteilt. 

Am 3. April 2019 sagte der Vertreter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen der UN-Kommission für Bevölkerung und Entwicklung, dass das Beharren auf einem "Recht auf Abtreibung" von den Bemühungen der Kommission ablenke, die tatsächlichen Bedürfnisse von Müttern und Kindern zu erfüllen.

"Der Vorschlag, dass die reproduktive Gesundheit ein Recht auf Abtreibung beinhaltet, verstößt ausdrücklich gegen die Sprache der Weltbevölkerungskonferenz, missachtet moralische und rechtliche Standards innerhalb der nationalen Gesetzgebung und spaltet die Bemühungen, die echten Bedürfnisse von Müttern und Kindern sicherzustellen, insbesondere die der ungeborenen Kinder", erklärte Erzbischof Bernardito Auza.

Am 23. September 2019 erklärten Vertreter von 19 Ländern vor den Vereinten Nationen, es existiere kein "internationales Recht auf Abtreibung" und man müsse "mehrdeutige" Begriffe, wie jenen der "sexuellen und reproduktiven Gesundheit", aus ihren offiziellen Dokumenten entfernen.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Die Organisation "Planned Parenthood", die in der Vergangenheit für Schlagzeilen sorgte, weil sie Gewebe abgetriebener Kindern zum Kauf angeboten haben soll, setzt sich dennoch nach Ansicht des BMZ "für den Gesundheitsschutz von Mädchen und Frauen" ein.

Ziel der Initiative "SheDecides" sei es, die gesundheitlichen Folgen für die Frauen nach "unsicheren Schwangerschaftsabbrüchen" zu mindern, so die Sprecherin. Gegenüber CNA Deutsch teilte sie am 19. Juni mit:

"Dafür werden unter den im Land geltenden Gesetzen und Auflagen der Zugang zu einem medizinisch sicheren Schwangerschaftsabbruch geboten und bei Komplikationen nach einem unsicheren Abbruch geholfen."

Im Fokus der Arbeit des Ministeriums und auch von "Planned Parenthood" stehe die "sexuelle und reproduktive Gesundheit von Mädchen und Frauen und die Familienplanung, also der Zugang zu Aufklärung und modernen Verhütungsmitteln als Mittel zur Vermeidung von ungewollten Schwangerschaften und sexuell übertragbaren Krankheiten". Die Sprecherin erklärt gleichzeitig, Abtreibungen seien "kein Mittel der Familienplanung".

"Bischöfe in der Pflicht"

Bei der Verringerung der hohen Müttersterblichkeit in Entwicklungsländern leiste "Planned Parenthood" durch die "medizinische Begleitung von Müttern und Kindern während der Schwangerschaft und Geburt" einen "großen Beitrag", so die Sprecherin. 

Der CDU-Politiker Hubert Hüppe hatte in einem Interview mit der "Tagespost" seiner Parteikollegin Flachsbarth vorgeworfen, sie sei eine "Protagonistin der Abtreibungslobby" (CNA Deutsch hat berichtet).

In seinem Interview mit der katholischen Wochenzeitung bezeichnete Hüppe den Begriff "sexuelle Rechte" als "Kampfbegriff", den besonders "Planned Parenthood" verwendet sehen möchte.

Hüppe warnte, dass nach deren Auffassung dieser Begriff auch "die freie Verfügung der Frau über das ungeborene Kind, einschließlich seiner Tötung" umfasse, und zwar "völlig unabhängig von Fristen und/oder Indikationen".

Hüppe sieht zudem die Bischöfe in der Pflicht "ein deutliches Wort" zu sprechen. Die Hirten machen sich seiner Ansicht nach "unglaubwürdig", wenn das offene Eintreten für Abtreibung durch die KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth ohne Konsequenzen bliebe:

"Für die Freigabe der Abtreibung bis zur Geburt einzutreten, ist meines Erachtens mit dem katholischen Glauben unvereinbar."

Flachsbarth ist neben ihrer Tätigkeit im Frauenbund auch Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK).

Das Zentralkomitee organisiert zusammen mit der deutschen Bischofskonferenz den sogenannten "Synodalen Weg".

ZdK-Präsident Thomas Sternberg hatte 2018 in einem Interview betont, dass der im Grundgesetz vorhandene Lebensschutz "Grundlage der Gesetzgebung" bleiben muss. Dabei sprach sich der Funktionär auch gegen eine weitere Lockerung der bisherigen Abtreibungsgesetze aus. Sternberg wörtlich:

"Diese Debatte macht aus meiner Sicht deutlich, wie weit wir mittlerweile weg sind von der allgemeinen Überzeugung und Auffassung, dass es bei der Abtreibung um das Töten von Menschen geht. Die Art und Weise, wie das als reines Frauenrechtsthema diskutiert wird, ist ein trauriges Zeichen eines mangelnden Bewusstseins für den Wert des ungeborenen Lebens."

CNA Deutsch hat den ZdK-Präsidenten Thomas Sternberg um eine Stellungnahme gebeten.

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