Abschluss des „Benedikt XVI. Forum“ in Altötting: Kardinal Koch betont Bedeutung der Apostelmission

Kardinal Kurt Koch
Kardinal Kurt Koch
EWTN / K-TV
Kardinal Kurt Koch (Mitte) beim feierlichen Pontifikalamt in der Basilika St. Anna in Altötting am 14. Juli 2024
Kardinal Kurt Koch (Mitte) beim feierlichen Pontifikalamt in der Basilika St. Anna in Altötting am 14. Juli 2024
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Mit einem feierlichen Pontifikalamt ist heute in Altötting das „Benedikt XVI. Forum“ zu Ende gegangen. In seiner Predigt unterstrich Kurienkardinal Kurt Koch dabei die Bedeutung der Sendung durch Jesus Christus. 

Das „Benedikt XVI. Forum“ wurde am vergangenen Mittwoch eröffnet. Organisiert wurde die Konferenz vom Verein „Fundatio Christiana Virtus“ und bestand aus regelmäßigen Gebetszeiten und theologischen Vorträgen.

Dabei orientierten sich die Referenten an den von Joseph Ratzinger im Jahr 1968 erschienenen Bestseller „Einführung in das Christentum“ und beleuchteten vier Tage lang die Wesenszüge des Apostolischen Glaubensbekenntnisses.

Die Vorträge wurden unter anderem vom katholischen Fernsehsender EWTN live übertragen und sind weiterhin auf dem Youtube-Kanal von EWTN abrufbar. Die Vorträge der Referenten Kardinal Kurt Koch, Professor Markus Graulich und Professor Ralph Weimann erscheinen gesammelt in einem Buch bei Fe-Medien unter dem Titel „Gläubige Theologie“.

Kardinal Koch: Erster Auftrag ist die Verkündigung

Im Pontifikalamt zum Abschluss des Kongresses sprach Kardinal Kurt Koch über die Bedeutung des Apostelamtes. Jesus habe die Jünger ausgesendet, um Zeugen zu sein. So, wie sich Christus „ganz als der Gesandte seines Vaters“ sah, seien die Bischöfe als Nachfolger der Apostel ebenfalls der Wahrheit Gottes verbunden und verpflichtet, sie zu verkünden.

Dabei zitierte der Schweizer Kardinal aus der Predigt von Joseph Ratzinger, der 1977 anlässlich seiner Bischofsweihe sagte: „Der Bischof handelt nicht im eigenen Namen, sondern er ist Treuhänder eines anderen, Jesu Christi und seiner Kirche. Er ist nicht ein Manager, ein Chef von eigenen Gnaden, sondern der Beauftragte des anderen, für den er einsteht. Er kann daher auch nicht beliebig seine Meinungen wechseln und einmal für dies, einmal für jenes eintreten, je nachdem, wie es günstig erscheint. Er ist nicht da, seine Privatideen auszubreiten, sondern er ist ein Gesandter, der eine Botschaft zu überbringen hat, die größer ist als er.“

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Die Sendung der Apostel stehe für die Sendung der ganzen Kirche, unterstrich Koch. „Dabei versteht es sich zunächst von selbst, dass der erste Auftrag die Verkündigung ist.“ Die persönliche Christusbeziehung müsse „das Fundament aller Sendung sein“. Koch wörtlich: „Nur, wenn wir die freundschaftliche Beziehung mit Jesus Christus leben und immer wieder seine Nähe aufsuchen, verkünden wir nicht nur eine Idee, sondern sind wir Zeugen einer Person: Jesus Christus.“

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Persönliche Einblicke von Erzbischof Gänswein 

„Durch die Theologie Papst Benedikts fühlen sich Menschen orientiert und geborgen“, begründete Professor Ralph Weimann den Erfolg des „Benedikt XVI. Forum“ gegenüber EWTN News. Dass der bayerische Wallfahrtsort als Veranstaltungsort ausgewählt wurde, geschah indes nicht zufällig, betont Weimann: „Das ganze Leben von Papst Benedikt spiegelt sich in gewisser Weise in seiner Beziehung zu Altötting und zur Muttergottes von Altötting wieder.“

Der frühere Privatsekretär von Papst Benedikt, Erzbischof Georg Gänswein, verbindet mit Altötting die besondere Erinnerung an den Heimatbesuch des bayerischen Papstes im Jahr 2006. „Als ich hier ankam, hatte ich den Eindruck, es sei erst vorgestern gewesen“, so Gänswein im Interview mit EWTN News. Es war auch schönes Wetter, aber es war so voll mit Emotionen, so voll mit dem Geist, der hier spürbar ist, dem Geist der Gottesmutter. Das ist, als würde man einen Schalter umlegen.“ 

Am Sonntagmorgen hatte Gänswein mit Andreas Thonhauser, dem Büroleiter von EWTN Vatican, ausführlich über seine Zeit an der Seite von Papst Benedikt gesprochen. Beim einstündigen Interview im Kultur+Kongress Forum Altötting beantwortete der frühere Privat-Sekretär auch persönliche Fragen wie nach den musikalischen Vorlieben des deutschen Papstes.

Bereits am Vortag hatte Erzbischof Gänswein im Interview mit EWTN News über seine bevorstehende Aufgabe als Apostolischer Nuntius für Lettlant, Litauen und Estland gesprochen.