Redaktion - Montag, 10. März 2025, 11:00 Uhr.
Bischof Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und Bischof von Limburg, hat dem am Sonntag zurückgetretenen Münsteraner Bischof Felix Genn für dessen „unermüdliches Wirken“ gedankt. Bätzing und Genn stammen beide aus dem Bistum Trier.
„Liebe Festversammlung, die Markenzeichen Felix Genns sind zwei wesentliche Elemente seines Handelns und öffentlichen Wirkens“, sagte Bätzing in seinem Grußwort am Sonntag. „Das alles gelingt nur auf der soliden Grundlage seines Glaubens und seines theologischen Denkens.“
„Wer Felix Genn erlebt, diskutiert mit einem Menschen, der viele Fragen an seine Kirche hat, der aber nie im Glauben verzweifelt ist“, führte der DBK-Vorsitzende aus. „Diese positive Ausstrahlung, diese Freude am Evangelium beeindrucken mich ebenso wie seine humorvolle Schlagfertigkeit, gerade bei komplexen theologischen Themen.“
Bätzing erinnerte an das Wirken Genns im Rahmen der DBK und darüber hinaus: „Viele Jahre warst Du Vorsitzender der Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste der Deutschen Bischofskonferenz. Im Verbandsrat steuerst Du wesentliche Entscheidungen der Kirche in Deutschland mit. Fast fünf Jahrzehnte bist Du Priester dieser Kirche und mehr als ein Vierteljahrhundert übst Du den bischöflichen Dienst aus – von Trier über Essen bis nach Münster.“
Genn sei „das, was man gerne als prägend bezeichnet: prägend für das Bistum Münster und prägend für die Deutsche Bischofskonferenz – aber auch für Rom, denn dort weiß man Deine Sorgfalt und Deine analytische Kraft im Dikasterium für die Bischöfe zu schätzen, dem Du ebenfalls seit vielen Jahren angehörst. Ich bin dankbar, dass Du über diese lange Zeit viel Kraft in diese Tätigkeit investiert hast, die eher im Hintergrund stattfindet, aber bedeutsam ist, denn es ist nicht egal, wer in unserer Kirche das Amt des Bischofs ausübt.“
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„Danke für Dein Prägen der Kirche in oft stürmischen Zeiten“, so Bätzing außerdem. „Denen hast Du Dich ehrlich ausgesetzt und warst und bist auf der Seite jener, die von Gewalt und Macht missbraucht wurden. Auch dafür gilt Dir unsere Anerkennung.“
Geboren am 6. März 1950, nahm Genn nach dem Abitur 1969 sein Theologiestudium auf, das er in Trier und Regensburg absolvierte. 1976 wurde er zum Priester geweiht.
Nach zwei Jahren als Kaplan wechselte Genn 1978 als Subregens an das Trierer Priesterseminar. Ab 1985 – im gleichen Jahr promovierte er im Fach Patrologie – war Genn dort Spiritual.
Eine weitere Station war ab 1994 die Lehrbeauftragung für Christliche Spiritualität an der Theologischen Fakultät Trier, gefolgt ab 1997 von der Ernennung zum Regens am Studienhaus St. Lambert, einem Priesterseminar für Spätberufene.
1999 ernannte Papst Johannes Paul II. ihn zum Weihbischof für das Bistum Trier, 2003 zum Bischof von Essen. Papst Benedikt XVI. versetzte Genn ins Bistum Münster, wo er seit 2009 tätig war. Den Rücktritt nahm Papst Franziskus am Mittag des 9. März 2025 offiziell an.