Bischof Feige spricht bei evangelischer Synode zum Thema Synodalität

Bischof Gerhard Feige
screenshot / YouTube / Bistum Magdeburg

Bischof Gerhard Feige hat am Sonntag mit Blick auf das Thema Synodalität betont, er sehe „ein Potential für die katholische Kirche, von den Erfahrungen anderer Kirchen zu lernen“. Feige sprach in seiner Funktion als Vorsitzender der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) bei der dritten Tagung der 13. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD).

Erst unter Papst Franziskus sei „ein fundamentaler Perspektivwechsel weg vom Amt und der Verantwortung der Bischöfe und des Papstes hin zum ganzen Volk Gottes eingetreten“, so Feige. Der argentinische Pontifex habe „das Thema Synodalität in den Fokus gerückt und damit eine ungeheure Dynamik ausgelöst. Das Besondere in dem von ihm 2021 ausgerufenen weltweiten synodalen Prozess war von Anfang an die Idee, dass es eine Synode des ganzen Volkes Gottes sein soll, an der nicht nur Bischöfe, Priester und Diakone sowie Ordensleute beteiligt sind, sondern auch die Laien.“

Vor dem Hintergrund der Taufe, die vielen Christen gemeinsam ist, komme „auch den Geschwistern außerhalb der katholischen Kirche eine Bedeutung zu“. Es zeige sich, „dass Synodalität und ihre Strukturprinzipien jeweils aus der eigenen Kirchengeschichte abgeleitet und erläutert werden. Daher sind negative wie positive Erfahrungen auch nicht ohne Weiteres übertragbar. Dennoch sehe ich in dem Austausch über unterschiedliche Formen, Synodalität in der Kirche zu leben, nicht nur die Chance, einander noch besser kennenzulernen und zu verstehen, sondern auch ein Potenzial für die katholische Kirche, von den Erfahrungen anderer Kirchen zu lernen.“

Mit Blick auf den deutschen Synodalen Weg sagte Feige: „Jeder synodale Weg vertraut darauf, dass Gottes Geist wirksam ist, wenn das Volk Gottes zusammenkommt, um zu erkennen, wohin Jesus Christus seine Kirche führen will. Dabei müssen wir uns immer wieder auch selbstkritisch fragen, ob ein Hören aufeinander und auf den Heiligen Geist gelingen kann, wenn wir uns in Lager auseinanderdividieren, oder wenn von der einen oder anderen Seite gar ein Verrat an der Wahrheit unterstellt wird.“

Der Magdeburger Bischof betonte ausdrücklich, dass sich bei der Weltsynode zur Synodalität ähnliche Themen aufgetan hätten wie beim deutschen Synodalen Weg: „Das gilt für den Wunsch nach Beteiligung und Mitverantwortung aller Getauften ebenso wie für eine Neubewertung der Rolle der Frau in der katholischen Kirche und gleichermaßen für die Anerkennung und Wertschätzung von LGBTQ-Personen.“

Unterdessen lobte die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus den Synodalen Weg und erklärte sie „bewundere als evangelische Christin den Mut, mit dem in der katholischen Kirche substanzielle Kernfragen des eigenen Selbstverständnisses diskutiert werden“. Es gehe in diesem Kontext „radikal an die Wurzeln“.

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