"Hier, um Hoffnung zu geben": Von Lourdes aus blickt Kardinal de Donatis in die Zukunft

In einem Exklusivinterview mit der ACI / EWTN-Gruppe erklärt der Vikar der Diözese Rom die Herausforderungen und Perspektiven dieser von der Coronavirus-Pandemie geprägten Zeit.

Kardinal Angelo de Donatis in Lourdes am 25. August 2020
Kardinal Angelo de Donatis in Lourdes am 25. August 2020
Anthony Johnson / CNA Deutsch / ACI Gruppe der Nachrichtenagenturen
Kardinal Angelo de Donatis, Vikar des Papstes für die Diözese Rom, spricht ein Gebet während der Diözesanwallfahrt nach Lourdes am 25. August 2020.
Kardinal Angelo de Donatis, Vikar des Papstes für die Diözese Rom, spricht ein Gebet während der Diözesanwallfahrt nach Lourdes am 25. August 2020.
Alan Holdren / CNA Deutsch / ACI Gruppe der Nachrichtenagenturen
Pilger beim Gebet in Lourdes am 25. August 2020.
Pilger beim Gebet in Lourdes am 25. August 2020.
Alan Holdren / CNA Deutsch / ACI Nachrichtenagenturen
Lourdes.
Lourdes.
Stephen Colebourne via Flickr (CC BY-SA 2.0)

Es ist ein Zeichen der Hoffnung, aber auch ein dringendes Anliegen: 184 Priester, Seminaristen und Bischöfe der Diözese Rom, erschüttert vom Coronavirus und COVID-19, befinden sich derzeit im marianischen Wallfahrtsort Lourdes.

Darunter ist auch der Generalvikar des Bistums, Kardinal Angelo de Donatis, der selbst an COVID-19 erkrankte. (CNA Deutsch berichtete).

Zwei Monate lang konnte in Rom keine öffentliche Messe gefeiert werden. Katholiken fühlten sich von den Sakramenten abgeschnitten, Seelsorger von ihren Schafen getrennt. Die Pilgerreise nach Lourdes soll dabei helfen, neue Hoffnung zu schöpfen. Und in der Tat blickt Kardinal Angelo de Donatis, der Vikar des Papstes für die Diözese Rom, im Gespräch mit der ACI / EWTN-Gruppe bereits in die Zukunft.

Eminenz, trotz der Pandemie wurde die traditionelle Wallfahrt nach Lourdes der Diözese Rom organisiert. War es ohnehin schwierig, die Entscheidung für diese Reise zu treffen?

Zuerst schien es eine schwierige Sache zu sein, gerade weil die Zukunft ungewiß war. Mit etwas Mut war es möglich, dem Herrn zu vertrauen und sich zu entscheiden, dieses Zeichen der Hoffnung und auch des Mutes zu setzen. Denn wir müssen weitermachen, vorwärts schauen.

Sie haben eine lange Geschichte mit diesem Heiligtum. Können Sie uns sagen, welche Erfahrungen Sie hier gemacht haben?

Ich habe diesem Ort viel zu verdanken, denn Freunde brachten mich als jungen Seminaristen hierher, und hier hatte meine Berufung einen sehr schönen Reifeprozess. Dies geschah vor allem im Dienst an den Kranken. Ich fand mich als sehr junger Mann wieder, der Dinge tun konnte, von denen ich nie gedacht hätte, dass ich sie tun würde. So sprach der Herr zu mir und bestätigte mich in der Wahl meiner Berufung.

Bevor Sie zu dieser Pilgerreise aufbrachen, erhielten Sie einen Telefonanruf von Papst Franziskus, der Sie bat, der Muttergottes ein bestimmtes Anliegen anzuvertrauen. Können Sie uns genauer sagen, worüber Sie mit dem Papst gesprochen haben?

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Jedes Jahr vor Beginn der Pilgerreise sprechen Papst Franziskus und ich miteinander. Seine Bitte ist immer die gleiche: viel für ihn zu beten, für seinen Dienst an der Kirche, für seinen Auftrag.

Auf dem Hinflug wurden wir ermutigt, ein Anliegen zu wählen, mit dem wir us an die Gottesmutter wenden sollten. Darf ich fragen, was Sie sich persönlich für diese Reise zum Anliegen gemacht haben?

Ich habe um eine Gnade gebeten, um die ich in dieser Zeit bitte: Maria mit mir zu nehmen, diese Lieferung, die Jesus macht, und sie bis zum Ende zu leben. Das heißt, wie Johannes, Maria ins Haus zu nehmen und diese Gegenwart Seiner in starker Weise zu leben.

Sie selbst erkrankten an COVID 19, verbrachten 11 Tage im Krankenhaus, wenn ich mich nicht irre. Was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Vor allem eines: die Fähigkeit, die der Heilige Geist mir gab, diese Situation anzunehmen. Ich habe nicht lange nachgedacht, ich sagte, es gibt nur eins: Dies anzunehmen und diese Erfahrung zu leben, wie Gott es will.

Was waren die größten Herausforderungen für die Diözese Rom während dieser Pandemie?

Die Schwäche zu akzeptieren, glaube ich; die Schwäche, die Eucharistie nicht feiern zu können: dies wurde stark empfunden. Aber es hat sich auch eine andere Dimension entwickelt. Die Wiederentdeckung der Familie als Hauskirche, aus der viele Initiativen des Gebets, der Reflexion und des Hörens auf das Wort Gottes entstanden sind.

Sind Sie der Meinung, dass die Sicherheitsvorkehrungen in den Pfarreien richtig waren? Wie wollen Sie die nächsten Monate angehen?

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Sie waren angezeigt, und ich habe vor allem die Priester gesehen, die sehr darauf bedacht waren, diese auch einzuhalten. Gleichzeitig war viel Fingerspitzengefühl vonnöten. Ich glaube, dass wir so weitermachen werden, bis neue Vereinbarungen getroffen werden.

Sie erwähnten das Fehlen der Eucharistie. Viele Gläubige waren betroffen, und manche sind es auch jetzt noch: Es gibt viele ältere Menschen, die noch nicht am sakramentalen Leben teilnehmen können.

Zuallererst müssen wir die Angst überwinden, denn Angst - wir wissen es - blockiert, lähmt und deshalb gibt es einen Kampf ums Leben. Und dann würde ich den Priestern oder außerordentlichen Spendern der Eucharistie sicherlich sagen, dass sie ihre Besuche bei den alten Menschen zu Hause intensivieren und den Herrn bringen sollen.

Die Diözese Rom hat Pfarrräume als Klassenzimmer zur Verfügung gestellt, damit die Schulen wieder in Sicherheit beginnen können und nicht wieder überfüllte Klassenzimmer haben. Haben Sie andere Pläne, um diese Aufmerksamkeit für die Sicherheit hoch zu halten?

Es ist eine gegenseitige Hilfe, die wir uns mit der Stadtverwaltung von Rom geben, gerade um mehr Schichten zu machen und so den Kindern zu helfen, die Schulerfahrung gut zu leben. Ich glaube, dass die Ermutigung darin besteht, den Pfarreien zu sagen: Lasst uns weiterhin die Umgebungen zur Verfügung stellen, die wir haben.

Das Interview führte Alan Holdren. Übersetzt, gekürzt und redigiert aus dem italienischen Original von AC Wimmer.

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