Präsidenten des "Synodalen Wegs" begrüßen Erklärung des Vatikans und üben scharfe Kritik

Dritte Synodalversammlung des "Synodalen Weges" im Congress Center Frankfurt am 3. Februar 2022: Am Podium sitzen Bischof Georg Bätzing, Irme Stetter-Karp, Claudia Nothelle und Weihbischof Wilfried Theising (v.l.).
Synodaler Weg/Max von Lachner

Die beiden Präsidenten des "Synodalen Wegs" haben in einer Stellungnahme am Donnerstagabend die Erklärung des Heiligen Stuhls zu dem im Jahr 2019 eröffneten umstrittenen Prozess einerseits begrüßt, andererseits aber einen Mangel an Kommunikationsbereitschaft auf römischer Seite scharf kritisiert.

In einer Erklärung hatte der Vatikan am Donnerstagnachmittag festgehalten, der "Synodale Weg" sei "nicht befugt, die Bischöfe und die Gläubigen zur Annahme neuer Formen der Leitung und neuer Ausrichtungen der Lehre und der Moral zu verpflichten". Außerdem wäre es "nicht zulässig, in den Diözesen vor einer auf Ebene der Universalkirche abgestimmten Übereinkunft neue amtliche Strukturen oder Lehren einzuführen, welche eine Verletzung der kirchlichen Gemeinschaft und eine Bedrohung der Einheit der Kirche darstellen würden".

Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, und die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, betonten in ihrer Funktion als Präsidenten des "Synodalen Wegs", man habe sich "bereits vor dem Beginn des Synodalen Weges 2019 in der Satzung und Geschäftsordnung" zu dem verpflichtet, was der Heilige Stuhl fordere.

"Wir werden nicht müde zu betonen, dass die Kirche in Deutschland keinen 'deutschen Sonderweg' gehen wird", so Bätzing und Stetter-Karp. "Dennoch sehen wir es als unsere Pflicht an, klar zu benennen, wo aus unserer Sicht Änderungen notwendig sind. Dabei spüren wir bereits jetzt, dass die von uns benannten Probleme und Fragen weltweit ähnlich sind."

Scharfe Kritik an Rom

In einem Abschnitt der Stellungnahme befassten sich die Präsidenten des "Synodalen Wegs" mit der Kommunikation mit römischen Stellen.

Zwar bemühe man sich "seit Beginn des Synodalen Weges von Seiten des Präsidiums um direkte Wege der Kommunikation", da dies "unseres Erachtens der Ort für solche Klärungen" wäre. "Leider ist das Synodalpräsidium bis heute nicht zu einem Gespräch eingeladen worden", konstatierten Bätzing und Stetter-Karp.

"Dass diese direkte Kommunikation bislang nicht stattfindet, bedauern wir irritiert", so die Stellungnahme weiter. "Synodale Kirche geht nach unserem Verständnis anders! Das gilt auch für die Art der heutigen Kommunikation, die bei uns Verwunderung auslöst. Es zeugt von keinem guten Stil der Kommunikation innerhalb der Kirche, wenn nicht namentlich gezeichnete Erklärungen veröffentlicht werden."

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Positive Aufnahme der Erklärung

Unmittelbar nach Veröffentlichung der Erklärung hatte der Publizist und Mitbegründer der Initiative Neuer Anfang, die den "Synodalen Weg" kritisch begleitet, gesagt, der Vatikan habe beim "Synodalen Weg" die "Notbremse" gezogen. "Die Gefahr eines Schismas ist beendet", zeigte sich Meuser überzeugt.

Die Publizistin Birgit Kelle zeigte sich ähnlich euphorisch wie Meuser. Rom habe den "Synodalen Weg" durch die Erklärung "faktisch beendet. Und um es mal so zu sagen: Das ist auch gut so."

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