Kardinal Reinhard Marx hat auf die für das Bistum Trier veröffentlichte Missbrauchsstudie reagiert und um Verzeihung gebeten.
Eine Studie zeigt schwere Versäumnisse im Bistum Augsburg bis 2002 auf, bestätigt aber korrektes Handeln unter Bischof Bertram Meier.
Die Missbrauchsstudie der Diözese Trier, die sich mit den Amtszeiten der Bischöfe Reinhard Marx und Stephan Ackermann beschäftigt, ist der Öffentlichkeit vorgestellt worden.
Der Betroffenenbeirat bei der Deutschen Bischofskonferenz hat sich kritisch zu einer Missbrauchsstudie geäußert, die sich mit kirchlichen Täternetzwerken und ritueller Gewalt befasste.
Die überwiegende Mehrheit der Opfer von Missbrauch durch Täter im geistlichen Stand waren noch Kinder im Alter von höchstens 13 Jahren.
„Als Kirche lernen wir in diesen Jahren erneut, wie notwendig es ist, sich der Realität zu stellen und daraus konkrete Konsequenzen zu ziehen“, so Bischof Michael Gerber.
Bischof Franz Jung wird sich erst nach Lektüre der Missbrauchsstudie umfassend äußern.
Bischof Franz Jung werde am 14. April dazu Stellung nehmen.
Die Studie soll bis Herbst 2027 abgeschlossen sein, aber bereits vorher Zwischenergebnisse präsentieren.
Man habe „sechs Arbeitsfelder identifiziert, in denen wir Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem Abschlussbericht nutzen und umsetzen wollen“.
Laut Abschlussbericht konnten im Untersuchungszeitraum von 1945 bis in die Gegenwart „aus allen herangezogenen Erkenntnisquellen 122 beschuldigte Priester und Diakone“ ermittelt werden.
„Das Handeln der Verantwortlichen des Bistums war auch in der Ära Spital im Wesentlichen dadurch geprägt, das Wohl und die Akzeptanz der Kirche zu schützen.“
Erzbischof Heiner Koch erklärte, die Erstellung einer Studie sei „zielführend und wichtig“.
Hintergrund für die Untersuchungen waren „umfangreiches Bildmaterial und Schriftgut“ im Nachlass von Dillinger, das auf Missbrauch von Kindern, Jugendlichen und Schutzbefohlenen hinwies.
Angestrebt werde „ein multiperspektivisches und interdisziplinär angelegtes Vorgehen, das insbesondere einer intensiven Aktenauswertung und Gesprächsführung bedarf“.
Die Studie unterscheidet sich von den Ansätzen in anderen Bistümern, die gewöhnlich aus historischer oder aus juristischer Sicht die Missbrauchsfälle aufgearbeitet haben.
Das Forschungsprojekt der Uni Münster ist auf drei Jahre angelegt.
„Der Kampf gegen sexuellen Missbrauch ist keineswegs vorbei. Mein Ziel ist und bleibt es, Maßnahmen zu ergreifen, die sexuellen Missbrauch verhindern.“
Ein Sprecher von Zollitsch erklärte, der Erzbischof verzichte „bereits seit geraumer Zeit im Stillen“ auf die Ausübung bischöflicher Privilegien.
Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger hat veranlasst, die offiziellen Porträts seiner unmittelbaren Vorgänger Robert Zollitsch und Oskar Saier in der Bistumszentrale abzuhängen.