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Ostdeutsche Bischöfe sprechen nach Europawahl von „Herausforderungen“

Gebäude der Europäischen Union in Brüssel mit Beflaggung

In einer gemeinsamen Stellungnahme haben die ostdeutschen Bischöfe am Dienstag nach der Europawahl von „Herausforderungen“ gesprochen, die das Wahlergebnis „für uns als europäische Gemeinschaft“ mit sich bringe.

Bei der Wahl zum Europäischen Parlament war am Sonntag die Union, bestehend aus CDU und CSU, mit 30 Prozent der Stimmen stärkste Kraft geworden. Mit 15,9 Prozent lag die AfD, die von den Bischöfen zuletzt extrem scharf kritisiert und als für Christen „nicht wählbar“ charakterisiert worden war, auf dem zweiten Platz. Erst dann folgten SPD, Grüne und FDP, die derzeit die Bundesregierung stellen, zusammen aber nur auf 31 Prozent kamen.

Die ostdeutschen Bischöfe gaben zu Protokoll: „Parteien, die extremistische und demokratiefeindliche Positionen vertreten, erhielten nicht nur bei der Europawahl, sondern auch bei den Kommunalwahlen vermehrt Zuspruch.“

Neben dem Berliner Erzbischof Heiner Koch schlossen sich auch die Bischöfe Heinrich Timmerevers von Dresden-Meißen, Ulrich Neymeyr von Erfurt, Wolfgang Ipolt von Görlitz und Gerhard Feige von Magdeburg der Stellungnahme an.

Jetzt liege es „an uns allen, an den Vertreterinnen und Vertretern der demokratischen Parteien, aber auch an uns als katholische Kirche und an jeder und jedem einzelnen von uns, Zusammenhalt und Verbundenheit zu stärken und uns nicht entmutigen zu lassen“, so die Bischöfe.

„Gehen wir miteinander ins Gespräch“, hieß es in dem Text, „nehmen wir die Sorgen anderer ernst und suchen wir gemeinsam nach Wegen eines hoffnungsvollen Miteinanders, indem wir davon erzählen, was dieses Land errungen hat und was es lebenswert macht. Das Gelingen unserer Demokratie und einer Zukunft der Menschlichkeit liegt in unseren Händen.“

Die Europäische Union sei jedenfalls „eines der größten Friedensprojekte unserer Geschichte“, so die ostdeutschen Bischöfe. Vor diesem Hintergrund sei es erfreulich, „dass sich so viele Menschen aktiv an der Europawahl beteiligt haben und damit mitbestimmen, wohin Europa sich entwickelt. Viele votierten für ein gemeinsames Europa, für eine starke Demokratie und für Menschlichkeit und Solidarität auch über nationale Grenzen hinaus.“

In Ostdeutschland stehen in diesem Jahr noch drei Landtagswahlen an. Die Thüringer und die Sachsen wählen jeweils am 1. September, während der Wahltermin in Brandenburg auf den 22. September angesetzt ist. Bei der Europawahl am Sonntag war die AfD in Thüringen mit 30,7 Prozent, in Sachsen mit 31,8 Prozent und in Brandenburg mit 27,5 Prozent jeweils deutlich die stärkste Kraft.

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