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Besser ohne Kirchensteuer? Bischof Gregor Maria Hanke fordert Erneuerung der Kirche

Bischof Gregor Maria Hanke OSB
Der Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Eichstätt, Christian Gärtner, bei seiner Rede während des Diözesanrats-Neujahrsempfangs 2019
Die vier Zelebranten des ökumenischen Gottesdienstes im Eichstätter Dom zur Eröffnung der Gebetswoche für die Einheit der Christen. Im Bild (v.l.): Pfarrer Iulian Mihai der Rumänischen Orthodoxen Kirchengemeinde Ingolstadt, der Nürnberger Regionalbischof Stefan Ark Nitsche, der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke und Markus Jung, Superintendent des Nürnberger Distrikts der evangelisch-methodistischen Kirche)

Zu einer Erneuerung der Kirche hat Bischof Gregor Maria Hanke aufgerufen. "Das schlösse wohl auch ein, über die Zukunft der Kirchensteuer nachzudenken", so der Eichstätter Oberhirte beim Neujahrsempfang des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Eichstätt.

Keine Erneuerung dagegen sei es, unter Verweis auf den sexuellen Missbrauch eine kirchenpolitische Agenda abarbeiten zu wollen, die längst vorher in der Schublade lag.

Der bayerische Oberhirte appellierte für "mehr Zeugenschaft und Nachfolge Jesu" und "weniger Institution und Verfasstheit".

Dazu gehöre auch, auf Privilegien zu verzichten, die ohnehin bald nicht mehr der demographischen Realität des Christentums in der Gesellschaft entsprechen, stellte der Bischof von Eichstätt fest.

Eine bescheidenere, ja eine ärmere Kirche zu "wagen" - so Hanke wörtlich - "das schlösse wohl auch ein, über die Zukunft der Kirchensteuer nachzudenken". 

Zwar habe die Kirche vielfältige Pflichten und Verantwortung gegenüber Mitarbeitern und könne deshalb nicht von heute auf morgen aus dem gewachsenen System aussteigen.

"Aber bedeutet die derzeitige Gestalt der Kirchensteuer nicht ein enges Junktim von Gnade und Geld?" 

Die notwendige geistliche Erneuerung der Kirche ist nach den Worten von Bischof Hanke nicht zu erreichen, "wenn wir an Kirche und Glaube herumschrauben, als ginge es um ein Parteiprogramm, das es mehrheitsfähig zu machen gilt".

Die Kirchengeschichte zeige, dass durch die "Homöopathisierung des Anspruchs des Evangeliums" kein geistliches Wachstum entsteht.

Eben so wenig sei es ein Weg in einen geistlichen Aufbruch, wenn man unter Verweis auf den sexuellen Missbrauch nun eine kirchenpolitische Agenda abarbeiten wolle, die längst vorher in der Schublade lag.

Gärtner: Vertrauen zurückgewinnen

In seiner Rede sprach sich der Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Eichstätt, Christian Gärtner, für mehr Agilität in Kirche, Politik und Gesellschaft aus. So warb er für die wirksame Verkündung des Evangeliums für eine "agile Pastoral": "Jeder und jede von uns Getauften und Gefirmten muss sich dafür mitverantwortlich fühlen, der Kirche vor Ort ein Gesicht zu geben." Dadurch könne es vielleicht gelingen, das angeschlagene Vertrauen in die Kirche bei den Menschen zurückzugewinnen.

Gebetswoche für Einheit der Christen

Im Vorfeld des Neujahrsempfangs hatte Bischof Gregor Maria Hanke mit einem ökumenischen Gottesdienst die Gebetswoche für die Einheit der Christen eröffnet. Er feierte ihn im Eichstätter Dom zusammen mit dem Nürnberger Regionalbischof Stefan Ark Nitsche, Pfarrer Iulian Mihai der Rumänischen Orthodoxen Kirchengemeinde Ingolstadt und Markus Jung, der Superintendent des Nürnberger Distrikts der evangelisch-methodistischen Kirche.

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