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UPDATE: Vatikan ermöglicht Generalabsolution und vollkommenen Ablass wegen Coronavirus

Warnschild zum Ausbruch der Coronavirus-Krankheit COVID-19

Von Südtirol und der Schweiz bis in den hohen Norden Deutschlands: Nach dem Verbot öffentlicher Gottesdienste – mindestens bis in die Karwoche – in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist das kirchliche Leben im gesamten deutschsprachigen Raum weiter eingeschränkt worden.

CNA Deutsch aktualisiert auf dieser Seite laufend die Lage im Überblick. Letztes Update am 20. März 2020 um 19:10 Uhr.
 

Letzte Nachrichten:

 

  • Eine Generabsolution erlaubt der Vatikan für Betroffene der Pandemie. Die Apostolische Großpönitentiarie teilte zudem mit, dass am Coronavirus erkrankte Katholiken sowie Mitarbeiter im Gesundheitswesen einen vollkommenen Ablass gewinnen können, etwa durch das Gebet des Rosenkranzes. Mehr dazu in Kürze bei CNA Deutsch.

  • Der Vatikan hat auch ein Dekret für die Feier von Ostern vorgelegt: Die Feier des Triduums kann auch in der Coronavirus-Pandemie nicht verschoben werden, aber die Fußwaschung am Gründonnerstag zum Beispiel kann entfallen, und Prozessionen auf September verschoben werden, so das Dokument. Hier lesen Sie weiter

  • In Bayern gelten ab Mitternacht neue Ausgangsbeschränkungen und weitere Verbote. Davon ist auch das kirchliche Leben aller bayerischen Bistümer betroffen – aber auch für sämtliche katholischen Einrichtungen im Freistaat, darunter Altenheime, Krankenhäuser und viele Hilfsdienste hat dies Konsequenzen. Die Regelung ist vorerst 14 Tage in Kraft.

  • Österreichs Bischöfe haben die Gläubigen bereits von der Osterbeichte entbunden und bekräftigen erneut das Verbot öffentlicher Gottesdienste und Versammlungen. Gleichzeitig veröffentlichten sie "Ein Wort der Zuversicht und Hoffnung in der Corona-Krise" und danken darin allen, die im Einsatz gegen die Pandemie ihren Dienst leisten. 

  • In einem gemeinsamen Wort hat sich am Freitag in Deutschland nun auch als Bischofskonferenz-Vertreter Bischof Georg Bätzing mit orthodoxen und protestantischen Kirchenvertretern zur Krise geäußert. Darin bittet die Unterzeichner um Verständnis für die Aussetzung der Gottesdienste. CNA Deutsch dokumentiert den Wortlaut

  • Das Bistum Aachen ruft die Pfarreien auf, in allen Kirchen der Diözese täglich um 19.30 Uhr die Glocken zu läuten. "Wir wollen als Kirche nahe bei den Menschen stehen. Gerade jetzt in einer Zeit, in der wir alle aus wichtigen Gründen Distanz halten müssen, um Leben zu retten", so Generalvikar Andreas Frick. Das Geläut ruft zum Gebet auf – und soll Zeichen der Gemeinschaft setzen.

  • Die 42. Oberammergauer Passionsspiele sind abgesagt worden. Statt wie geplant vom 16. Mai 2020 bis 4. Oktober 2020 soll nun eine neue Premiere am 1. Mai 2022 begangen werden, teilte die oberbayerische Gemeinde mit. Hier lesen Sie weiter
  • Kardinal Jean-Claude Hollerich von Luxemburg ist in Quarantäne, nachdem ein Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert worden ist. Er sei jedoch wohlauf - wie auch die 80 Seminaristen der Petrusbruderschaft im bayerischen Wigratzbad. Die angehenden Priester sind in Quarantäne, weil sie ein später erkrankter Priester aus Italien besucht hat, dem es jedoch den Umständen entsprechend auch wieder gut gehe.

  • Papst Franziskus hat in seiner Frühmesse am Donnerstag erneut dazu aufgerufen, die Geistige Kommunion zu beten, wenn man wegen der Coronavirus-Krise nicht an einer Eucharistiefeier teilnehmen kann. Der Pontifex betete am Josefi-Tag auch den lichtreichen Rosenkranz – mit allen Gläubigen – gegen die Pandemie. Hier lesen Sie weiter.

  • Die "Seherin" von Medjugorje hat diese Woche mitgeteilt, dass es vorerst keine monatliche Erscheinung der Muttergottes mehr geben wird. Hier lesen Sie weiter.
  • Für seine umstrittenen Äußerungen über Vorsichtsmaßnahmen angesichts der Coronavirus-Pandemie ist der Schweizer Weihbischof Marian Eleganti gerügt worden. In Zukunft werde Eleganti seine Aussagen absprechen, teilte das Bistum Chur mit. Hier lesen Sie weiter

  • In der Diözese Trier wurden nun auch die "Heilige Rock-Tage" abgesagt. Hier lesen Sie weiter.
  • Erzbischof Stefan Heße von Hamburg, Bischof Peter Kohlgraf von Mainz sowie Kirchenvertreter im Bistum Essen befinden sich in vorsorglicher Quarantäne - bei keinem sind bislang Symptome einer Infektion mit dem Corona-Virus aufgetreten. 

  • Im Erzbistum Wien wurde der erste an COVID-19 erkrankte Priester Österreichs gemeldet: Ein 54 Jahre alter Pfarrer befinde sich trotz Aufnahme in ein Krankenhaus in gutem Zustand, meldet die Erzdiözese. Das diözesane Missionskolleg "Redemptoris Mater" in Ober St.Veit, in dem der Priester eine Funktion habe, und in dem ein weiterer Corona-Krankheitsfall nun bestätigt wurde, steht unter Quarantäne.

  • Im Erzbistum Köln werden ab sofort täglich um 19.30 Uhr die Glocken läuten, als "äußeres Zeichen der bleibenden Gottesgemeinschaft" – bis zum Gründonnerstag. Dann seien alle "Menschen guten Willens" zum Gebet eingeladen, teilte die Erzdiözese mit. "Beten Sie mit uns für die Kranken, für die vielen selbstlosen Helfer und für alle Menschen, die von dieser Krise betroffen sind", so der Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki.

  • Zum länderübergreifenden Gebet rufen die Bischöfe von Bozen (Südtirol) und Innsbruck (Tirol) auf: "Das Angelus-Geläut der Kirchenglocken ist eine Einladung zum Gebet. In der aktuellen Krise greifen wir diese Tradition auf und beten täglich um 12 Uhr den Engel des Herrn. Ganz Tirol macht bei dieser Gebetsgemeinschaft mit. Wir beten für die am Corona-Virus Erkrankten und für alle, die für die Versorgung und Sicherheit unseres Landes im Dienst sind."

In vielen Gemeinden zwischen der Nordsee und den Alpen organisieren Gläubige eigene Initiativen zum gemeinsamen Gebet – etwa über digitale Medien – sowie konkrete Hilfe für Nachbarn und Betroffene. Der Kölner Kardinal Woelki rief zur Begegnung mit dem Herrn selbst in diesen Initiativen auf: 

"Machen wir das Beste aus einer schwierigen Zeit - eine Fastenzeit, wie sie noch niemand von uns erlebt hat und hoffentlich auch nie wieder erleben muss."

So kann Christus in Wort, Tat und Gebet lebendig werden, betonte Woelki.

Für den Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, sind die Maßnahmen der Regierung angesichts der Corona-Krise nicht bloße Beschränkungen, sondern eine "praktische Umsetzung von Nächstenliebe". Es gehe nicht nur um reine Einschränkungen. Hinter diesen stünden viel mehr die Sorge um sich selbst und um andere, sagte Schönborn am 18. März laut "Kathpress".

Grundlage aktueller Verbote und Einschränkungen, die jedes katholische Bistum wiederum selbst verantwortet, sind vor allem Vorgaben der jeweiligen Regierungen in Berlin, Rom und Wien sowie des Bundes und der Kantone in der Schweiz.

Situation in Deutschland


In einer aktuell gültigen Vereinbarung zwischen der deutschen Bundesregierung und den  Bundesländern über neue Leitlinien wird entschieden, dass "Zusammenkünfte in Kirchen, Moscheen, Synagogen und die Zusammenkünfte anderer Glaubensgemeinschaften" zu verbieten sind. 

In allen Bistümern in Deutschland gelten die weiteren Empfehlungen und staatlichen Vorschriften.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Generell wird empfohlen, auch in privaten Messfeiern auf den Friedensgruß und Kelchkommunion zu verzichten – mancherorts auch auf die Mundkommunion – beim Umgang mit Weihwasser vorsichtig zu sein sowie körperlich Abstand zu halten. Viele Eucharistiefeiern und weitere Veranstaltungen, bei denen eine größere Gruppe von Menschen zusammenkommt, wurden bereits vor Tagen mit der Ausbreitung der Pandemie in Europa abgesagt.

Strenge Auflagen in Bayern, Österreich, Südtirol 


In allen bayerischen Diözesen gelten aktuell der Katastrophenfall und weitere Maßnahmen der Staatsregierung, ähnlich der Vorschriften für Österreich – und in Südtirol greifen die strengen Quarantäne-Auflagen der italienischen Regierung, einschließlich einer Ausgangssperre. 

Der Liechtensteiner Erzbischof Wolfgang Haas wandte sich in einem Brief an die Gläubigen und verwies darauf, dass die Sonntagspflicht auch im Fürstentum entfällt: "Zu Unmöglichem ist niemand verpflichtet", hielt Haas laut "ORF" fest.

Die Menschen sollten aber das Gebot zur Sonn- und Feiertagsheiligung "dennoch einhalten, indem sie zu Hause das persönliche und gemeinschaftliche Gebet pflegen" und ihren Nächsten beistehen.
 

"Außerordentliche Lage" in der Schweiz


Die helvetischen Bischöfe haben die Gläubigen von der Sonntagspflicht entbunden und in einer am 17. März veröffentlichten Mitteilung zur "Ausserordentlichen Lage" Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen verfügt.  

Übersicht der jeweiligen Massnahmen der Schweizer Bistümer:


Heße und Kohlgraf vorsorglich in Quarantäne 


Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße sowie der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf befinden sich vorsorglich in freiwilliger Quarantäne, ebenso wie mehrere Kirchenvertreter im Bistum Essen.

In einem Brief an die Gläubigen der Diözese schreibt Kohlgraf:

"Ausdrücklich will ich Sie ermutigen, jetzt andere Formen des Gebets und des Gottesdienstes zu pflegen: Regelmäßig werden Gottesdienste im Fernsehen oder Internet übertragen, die Sie von zu Hause aus mitfeiern können."

Bischof Kohlgraf schreibt weiter, er lade zum persönlichen Gebet und dem Lesen der Heiligen Schrift ein, zum gemeinsame Beten und Singen in der Familie mit den Kindern.

"Für alle Kranken und Gefährdeten erbitte ich den Segen Gottes, um eine baldige Genesung und gute Menschen, die helfen. Meine Gedanken sind bei denen, die im medizinischen Bereich tätig sind. Alle Menschen, die in diesen Tagen große Verantwortung tragen für das Wohlergehen von uns allen, schließe ich in meine Gebete ein."

Bischof Wolfgang Ipolt von Görlitz schreibt den Gläubigen seines Bistums: "unser Leben ist immer in Gottes Hand. Darauf dürfen wir vertrauen".

"Beten wir in diesen Tagen besonders für die Ärzte und das Personal in den Krankenhäusern, die jetzt Großes leisten. Gedenken wir auch der Wissenschaftler, die nach einer Möglichkeit suchen, diese Krankheit einzudämmen.

In der Lauretanischen Litanei rufen wir Maria an, als Heil der Kranken. Möge sie mit Ihrer Fürsprache besonders diejenigen begleiten und stärken, die erkrankt sind und mit dem Corona-Virus infiziert wurden.

Möge der Herr uns allen helfen, dass wir diese Krise aus der Kraft unseres Glaubens und mit Zuversicht bestehen. So können wir Zeugen für viele Menschen sein, die sich jetzt Sorgen machen und Ängste haben."

Der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann erklärte zur Absage der Gottesdienste in seinem Bistum: "Die Maßnahmen, die wir als Bistum beschlossen haben, sind Ausdruck unserer Verantwortung für die Gläubigen und die Gesellschaft. Uns leitet die Sorge um den Schutz aller Menschen, vor allem derer, die einer Risikogruppe angehören. Somit ist die Sonntagspflicht bis auf weiteres aufgehoben."

Die Schweizer Bischöfe haben ein Gebet veröffentlicht, für alle Betroffenen und Angehörigen:

Beten wir für alle Menschen, die am Corona-Virus erkrankt sind,

für alle, die Angst haben vor einer Infektion,

für alle, die sich nicht frei bewegen können,

für die Ärztinnen und Pfleger, die sich um die Kranken kümmern,

für die Forschenden, die nach Schutz und Heilmittel suchen,

dass Gott unserer Welt in dieser Krise seinen Segen erhalte.

 

Allmächtiger Gott, du bist uns Zuflucht und Stärke,

viele Generationen vor uns haben dich als mächtig erfahren,

als Helfer in allen Nöten.

Steh allen bei, die von dieser Krise betroffen sind,

und stärke in uns den Glauben, dass du dich um jede und jeden von uns sorgst.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

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