Mainz, 03 März, 2020 / 12:45 AM
Die deutsche Bischofskonferenz hat einen neuen Vorsitzenden. Bei der Frühjahrsvollversammlung im Mainz wurde der Limburger Bischof Georg Bätzing zum Nachfolger des scheidenden Vorsitzenden Kardinal Reinhard Marx gewählt. Damit ist Bätzing für die nächsten sechs Jahre das repräsentative "Gesicht" der DBK.
Bereits eine halbe Stunde vor der offiziellen Bestätigung vermeldeten verschiedene Medien die Wahl Bätzings.
Insider berichten, dass Bätzing sich unter anderem gegen den Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, dem Trierer Bischof Stephan Ackermann und dem Essener Bischof Franz-Josef Overbeck durchsetzen musste. In den ersten beiden Wahlgängen hatte der Limburger die erforderliche Zweidrittelmehrheit nicht erreichen können. Erst im dritten Wahlgang sei Bätzing schließlich als Sieger hervorgegangen, nachdem Schick und Ackermann nach dem zweiten Wahlgang ihre Kandidatur zurückgezogen hatten. Im dritten Wahlgang genügt laut Satzung die einfache Mehrheit. Auch der bisherige Pressesprecher der DBK, Matthias Kopp, wurde nach Angaben von Kardinal Marx "einstimmig wiedergewählt".
Der 58-Jährige Georg Bätzing wurde am 13. September 2016 von Kardinal Rainer Maria Woelki zum Bischof geweiht. Der Wahlspruch des gebürtigen Westerwälders ist ein Vers aus dem Trierer Pilgergebet: Congrega in Unum ("Führe zusammen").
"Ich bin froh, mehr kann ich nicht sagen", begrüßte Kardinal Reinhard Marx seinen Nachfolger in der Pressekonferenz um 13.00 Uhr.
Bätzing bekräftigt einmal mehr seine Unterstützung des sogenannten "Synodalen Weges". Dieser sei in Verbindung mit der - allerdings umstrittenen MHG-Studie - das richtig Mittel, um der Missbrauchskrise zu begegnen.
"Im Zentrum unserer Überlegungen steht der 'Synodale Weg'. Dafür stehe ich ganz und gar".
Das große Vertrauen der Mitbrüder im Bischofsamt habe ihn sehr berührt, so Bätzing. Mit der Wahl habe er nicht gerechnet, doch "der liebe Gott spielt eben auch eine Rolle". Das Miteinander innerhalb der DBK sei zwar nicht immer einmütig, doch dies bilde auch die Meinungsvielfalt innerhalb der Gesellschaft ab. "Ich bringe eine hohe Wertschätzung für andere Meinungen mit", verspricht Bätzing.
Nach den sechs Jahren mit Kardinal Marx als Vorsitzenden wolle er nun auch neue Impulse geben, so Bätzing:
"Ich bin kein zweiter Reinhard Marx, ich bin Georg Bätzing."
Bätzing dankte seinem Vorgänger, den er in der Ausübung des Amtes sehr bewundert habe. Marx habe, so Bätzing "ein starkes Gerüst" und einen "starken Intellekt".
Bätzing: "Reformbemühungen" gehen weiter
In der Fragerunde deutete Bätzing bereits an, dass in Hinblick auf mögliche Änderungen ("Reformpläne") das letzte Wort noch nicht gesprochen sei. Auf die Frage eines Journalisten, ob Papst Franziskus in seinem nachsynodalen Schreiben Querida Amazonia gewisse Anliegen des "Synodalen Weges" wie die Forderung nach Frauenordination nicht endgültig abgelehnt habe, erwiderte der neue Vorsitzende der DBK, dass der Papst "im Gegenteil" besonders bei der Thematik "Inkulturation" auch das Ansinnen des "Synodalen Wegs" bestätige, wohingegen der Papst "zu einigen Fragen" in seinem Schreiben "keine Position" bezogen habe.
Bereits im Februar 2019 hat sich Bischof Bätzing für Veränderungen in der Kirche ausgesprochen. Bei der Vorstellung der Ergebnisse seiner Pastoralvisitation in Frankfurt sagte er:
"In gewisser Weise müssen wir uns neu erfinden …Wenn wir es einfach so lassen wie bisher, wird sich die Kirche in vielen Punkten in kurzer Zeit erübrigt haben."
Alle Hintergründe zur Bischofskonferenz und zur Wahl des Vorsitzenden finden Sie hier. Die Meldung wird von CNA Deutsch wurde zuletzt am 3. März 2020 um 13.31 Uhr aktualisiert.
(Die Geschichte geht unten weiter)
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