Markus Söder beim Papst: Zweite Chance für Bayerns Ministerpräsidenten

Der römische Wochenrückblick (KW 19)

Privataudienz beim Papst: Bayerns Regierungschef Markus Söder und Franziskus am 1. Juni 2018
Vatican Media

Als der bayerische Ministerpräsident Markus Söder vor sechs Jahren bei Papst Franziskus gewesen ist, hat er beim Pontifex für eine Enttäuschung gesorgt. Morgen hat der CSU-Politiker jedoch eine zweite Chance. Außerdem: Pfarrer aus aller Welt trafen sich in Rom in Vorbereitung auf die nächste Synodenversammlung und bei EWTN wird bald eine neue Dokumentation über die Schweizergarde erscheinen. Dies alles und mehr im Wochenrückblick.

  • Söder in Rom: Bayerischer Ministerpräsident beim Papst
  • Treffen der Weltpriester in Rom für Weltsynode
  • Die Gebetsintention des Papstes für den Monat Mai
  • Papstbesuch in Singapur: Franziskus als „Leuchtfeuer der Hoffnung“
  • Neue TV-Dokumentation über Schweizergarde

Söder in Rom: Bayerischer Ministerpräsident beim Papst 

Hoffentlich ist Markus Söder (CSU) diesmal besser vorbereitet. Als Bayerns Ministerpräsident vor sechs Jahren zur Privataudienz von Papst Franziskus in Rom empfangen wurde, hatte er beim Heiligen Vater für eine Enttäuschung gesorgt.

Wie üblich hatte Söder damals zum Treffen am 1. Juni 2018 einen Geschenkekorb dabei. Der Papst warf einen Blick auf die mitgebrachten bayerisch-fränkischen Leckerbissen (unter anderem Lebkuchen), um dann im Scherz einen Vorwurf auszusprechen: „Wie, aus Bayern und kein Bier?“

Ob die Entourage aus München diesmal auch an den Gerstensaft gedacht hat, ist bislang nicht bekannt. Am Freitagmorgen jedenfalls brach Ministerpräsident Markus Söder erneut nach Italien auf, wie er auf der Plattform „X“ mitteilte. Auf dem Programm steht ein Treffen mit Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni, mit der er über die Migrations- und Energiepolitik sprechen will.

Am morgigen Samstag wird Söder dann erneut von Papst Franziskus zur Privataudienz empfangen. Nach seiner letzten Privataudienz vor sechs Jahren war Söder anschließend noch beim emeritierten Pontifex aus Bayern, Papst Benedikt XVI., im Vatikan-Kloster Mater Ecclesia. Auch dieses Mal ist wieder ein Besuch bei Benedikt XVI. geplant – an seinem Grab im Petersdom.

Weltsynode in Rom: Treffen der Weltpriester

Mehr in Vatikan

Fünf Monate vor der Eröffnung der nächsten Versammlung der Weltsynode zur Synodalität im Oktober 2024 sind in dieser Woche etwa 200 Priester aus der ganzen Welt zu einem fünftägigen Treffen nach Sacrofano gekommen, etwas außerhalb von Rom. Im Zentrum der Diskussionen stand die Frage: „Wie können wir eine missionarische, synodale Ortskirche in der Mission sein?“

Luis Marín De San Martín, der Untersekretär des Generalsekretariats der Bischofssynode, hob im Interview mit EWTN News die Bedeutung der Priester vor Ort hervor: „Synodalität beginnt, wie jeder Reformprozess, von unten. Es ist ein authentischer Prozess, der eine kohärente Kirche anstrebt, die mit Christus vereint ist und Christus erfährt.“

Die Teilnehmer trafen sich am Ende auch mit Papst Franziskus. „Es war sehr tröstlich, dass er sich viele Fragen von Pfarrern in der Versammlung anhörte und sie wie ein Pfarrer beantwortete, mit der Weisheit und der Liebe zu den Menschen, wie es ein Pfarrer tut“, sagte Harry Quaedvlieg, ein Priester aus der Diözese Roermond gegenüber EWTN News. Kurukulasuriya Anton Jude Raj Fernando von der Erzdiözese Colombo in Sri Lanka ergänzte, dass die Gemeindepfarrer untereinander während der gemeinsamen Tage ihre Erfahrungen ausgetauscht haben und dadurch voneinander lernen konnten. „Die Kirche ist nicht tot“, sagte er bei EWTN, „auch wenn die Welt in der Krise ist, auch wenn ein Teil der Kirche in der Krise ist, die Kirche lebt“.

Die Ergebnisse des Treffens sollen nun in den Entwurf des Instrumentum Laboris einfließen, des Arbeitsdokuments für die Synodalversammlung im Oktober.

Gebetsintention des Papstes für Mai

Angesichts des Treffens der Weltpriester in Rom ist es mehr als passend, dass Papst Franziskus für den Monat Mai besonders zum Gebet für die Ausbildung von Priestern und Ordensleuten aufruft.

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In seiner Videobotschaft sagt der Pontifex, jede Berufung sei ein „Rohdiamant“, der geschliffen werden müsse. „Ein guter Priester, eine gute Ordensschwester müssen in erster Linie ein Mann, eine Frau sein, die sich von der Gnade des Herrn formen und bearbeiten lassen. Menschen, die sich ihrer Grenzen bewusst sind und bereit sind, ein Leben des Gebets und der Hingabe an das Zeugnis des Evangeliums zu führen“, so Franziskus.

Der Heilige Vater weist auch darauf hin, dass die Ausbildung nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt ende, sondern das ganze Leben lang andauere.  

Papstbesuch in Singapur: Franziskus als „Leuchtfeuer der Hoffnung“

Vor der nächsten Synodalversammlung steht allerdings noch eine längere Papstreise an. Im September möchte Papst Franziskus nach Südostasien fliegen und dabei nicht nur Indonesien und Papua-Neuguinea besuchen, sondern auch Osttimor und den Inselstaat Singapur. Es wird die bisher längste Reise im Pontifikat von Franziskus.

In Singapur leben etwa 395.000 Katholiken. An ihrer Spitze steht Kardinal William Goh, der seit 2013 für das Erzbistum zuständig ist und 2022 in den Rang eines Kardinals erhoben wurde.

Wie CNA Deutsch berichtete, konnte EWTN mit Kardinal Goh über den bevorstehenden Papstbesuch sprechen. „Franziskus ist bei vielen unserer Katholiken sehr beliebt – er ist ein Leuchtfeuer der Hoffnung, der Barmherzigkeit und des Mitgefühls“, sagte der Kardinal im Interview und betonte: „Das ist die Stärke von Franziskus: dass er versucht, die Arbeit von Papst Johannes Paul II. und Papst Benedikt fortzusetzen.“

Bei EWTN werden Auszüge des Interviews im wöchentlichen Nachrichtenmagazin „VATICANO“ ausgestrahlt werden. Die ganze Folge erscheint bereits am morgigen Samstag auf dem Youtube-Kanal von EWTN Deutschland.

Neue Dokumentation über Schweizergarde

Am 18. August wird übrigens eine Sonderfolge von „VATICANO“ erscheinen. Mehrere Wochen lang hat EWTN an einer 25-minütige Dokumentation über die Schweizergarde gearbeitet. Dabei erhielten die Reporter tiefe Einblicke in den Alltag der „kleinsten Armee der Welt“ und konnten mit den neuen Rekruten sprechen, die am vergangenen Montag ihren Eid geleistet und sich für zwei Jahre verpflichtet haben (CNA Deutsch hat berichtet).

EWTN sprach dabei auch mit dem Militärseelsorger der Gardisten (einen Auszug davon hat CNA Deutsch bereits hier veröffentlicht) und konnte einen Blick hinter die Kulissen beim täglichen Training werfen.

Die Dokumentation wird bei EWTN Deutschland erscheinen und ist ab dem 18. August auch auf dem Youtube-Kanal des Senders verfügbar.

Die aktuelle Folge von „VATICANO“ finden Sie übrigens hier: