Bischöfe, ZdK trauern um einstigen Ministerpräsidenten Bernhard Vogel

Bernhard Vogel
Olaf Kosinsky / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0 DE)

Der katholische CDU-Politiker und ehemalige Ministerpräsident der Bundesländer Rheinland-Pfalz und Thüringen, Bernhard Vogel, ist am Sonntag im Alter von 92 Jahren gestorben. Die Bischöfe von Thüringen und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), dessen Präsident Vogel einst war, würdigten den Verstorbenen und seine Verdienste.

„Es war nicht nur ein Glücksfall für den Freistaat Thüringen, sondern auch für die Thüringer Bistümer, dass er dem Ruf hierher folgte und das Land von 1992 bis 2003 regierte“, so am Montag die Bischöfe Ulrich Neymeyr von Erfurt, Heinrich Timmerevers von Dresden-Meißen und Michael Gerber von Fulda. „Zur Wiederbegründung des Bistums Erfurt im Jahre 1994 hat er von staatlicher Seite aus maßgeblich beigetragen.“

„Das Konkordat mit dem Heiligen Stuhl von 1997 trägt seine Handschrift der Partnerschaft und des gegenseitigen Wohlwollens“, führten die Bischöfe aus. „Ein weiterer Meilenstein seines Wirkens aus der Sicht der Kirche war die Integration des Philosophisch-Theologischen Studiums, das 1952 in Erfurt zur Priesterausbildung gegründet wurde, als Katholisch-Theologische Fakultät in die Universität Erfurt.“

Vor seiner Zeit als Ministerpräsident von Thürigen war Vogel von 1976 bis 1988 bereits Ministerpräsident von Rheinland Pfalz. Daneben war er jahrelang Abgeordneter in verschiedenen Parlamenten und hatte andere öffentliche Ämter inne.

Die Bischöfe Neymeyr, Timmerevers und Gerber erklärten: „Die katholische Kirche dankt Herrn Ministerpräsidenten a. D. Prof. Dr. Bernhard Vogel auch für sein christliches Glaubens- und Lebenszeugnis. Die Heimat für seinen christlichen Glauben war die katholische Kirche, sein politisches Lebenswerk kann Vorbild sein für christliche Politikerinnen und Politiker.“

Für das ZdK betonte dessen Präsidentin Irme Stetter-Karp am Montag: „Bernhard Vogel war tief im Katholizismus verwurzelt. Aus dieser Verwurzelung gestaltete er Politik und Gesellschaft. Er war ein herausragender Akteur des politischen Katholizismus unserer Zeit.“

„Über vierzig Jahre“ sei Vogel ZdK-Mitglied gewesen, erinnerte Stetter-Karp. „Es war ihm immer eine Heimat und ein Herzensanliegen. Noch bis ins hohe Alter fuhr er in jedem Januar zu unseren Einkehrtagen nach Maria Laach, wo er Freunde und Weggefährtinnen traf und seine tiefe Religiosität in Gemeinschaft lebte.“

„Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken verliert mit Bernhard Vogel einen großen und unermüdlichen Vordenker und politischen Gestalter, einen wahren Homo Politicus“, so die ZdK-Präsidentin.

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