Redaktion - Mittwoch, 5. März 2025, 11:00 Uhr.
Die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE) hat die EU als Institution wie auch ihre einzelnen Mitgliedstaaten dazu aufgerufen, „sich weiterhin geschlossen für die Ukraine und ihre Bevölkerung einzusetzen“. Die Präsidentschaft der Bischofskonferenz begründete dies mit der „zunehmenden geopolitischen Komplexität“ und der „Unvorhersehbarkeit des Handelns einiger Mitglieder der internationalen Gemeinschaft“.
Der Krieg in der Ukraine wird derzeit von US-geführten Friedensverhandlungen und europäischen Initiativen geprägt. US-Präsident Trump strebt direkte Friedensgespräche mit Putin an, fordert Wahlen in der Ukraine und schlägt einen Waffenstillstand entlang der aktuellen Frontlinien vor. Sein Friedensplan beinhaltet den Verzicht der Ukraine auf eine NATO-Mitgliedschaft und eine de-facto-Anerkennung der besetzten Gebiete. Gleichzeitig fordert die US-Regierung wirtschaftliche Zugeständnisse von Kiew.
Andere Pläne verfolgt die EU: Zuletzt wurde ein Vier-Punkte-Plan vorgestellt, der einen Waffenstillstand, Sicherheitsgarantien und Friedenstruppen für die Ukraine vorsieht. Eine „Koalition der Willigen“ unter britisch-französischer Führung erwägt Truppenentsendungen, während Deutschland und Polen zurückhaltend sind, wie CNBC berichtete.
„Der Einmarsch Russlands in die Ukraine ist ein eklatanter Verstoß gegen das Völkerrecht“, betonte die COMECE. Jede „glaubwürdige und aufrichtige Bemühung um einen Dialog“ müsse auch das „Opfer der Aggression“ mit einbeziehen, nämlich die Ukraine.
„Wir weisen alle Versuche entschieden zurück, die die Realität dieser Aggression verzerren wollen“, erklärte die Präsidentschaft der COMECE. Ein künftiges Friedensabkommen müsse „das Völkerrecht in vollem Umfang achten“, was wiederum „durch wirksame Sicherheitsgarantien untermauert werden“ solle. Die COMECE fordert die EU außerdem auf, den Erweiterungsprozess „zeitnah und fair voranzutreiben“, um die Ukraine als neuen Mitgliedsstaat aufzunehmen.
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Zum Jahrestag des Kriegsbeginns in der Ukraine am 24. Februar hatte schon Bischof Mariano Crociata, der COMECE-Präsident, betont, es sei „von entscheidender Bedeutung, dass die Europäische Union weiterhin die Solidarität mit der Ukraine fördert, sowohl über den Atlantik hinweg als auch weltweit“, wie CNA Deutsch berichtete.
Die Verluste im Ukraine-Krieg sind auf beiden Seiten enorm, wobei die Angaben je nach Quelle stark variieren. Laut ukrainischen Behörden belaufen sich die russischen Verluste insgesamt auf 878.070 Soldaten, während US-Schätzungen etwa 300.000 bestätigen.
Auf ukrainischer Seite wurden bis Februar 2025 offiziell 45.100 Soldaten getötet und 390.000 verwundet, von denen etwa die Hälfte wieder im Einsatz ist. Externe Schätzungen gehen von 60.000 bis 100.000 Toten und bis zu 400.000 Verwundeten aus. Die tatsächlichen Zahlen bleiben jedoch umstritten und schwer zu verifizieren.
Auch zahllose zivile Opfer sind zu beklagen.