Redaktion - Dienstag, 11. März 2025, 10:00 Uhr.
Erzbischof Stefan Heße hat am Dienstagmorgen bei einer Messe erklärt, es sei „sicher gut, wenn die Gläubigen uns immer wieder beim Beten ertappen“, denn die Bischöfe seien „sozusagen Vorbeter“. Der Hamburger Erzbischof predigte im Kloster Steinfeld in der Eifel bei der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK).
Dieses Ertappen beim Gebet geschehe bestenfalls „beim persönlichen Beten, worin ich nicht einfach etwas vor- oder ablese oder der Liturgie vorstehe, sondern in dieser aktiven, lebendigen Beziehung zu Gott, in der ich mit allen Mitbetenden verbunden bin“, betonte Heße.
„Das Gebet bleibt so reizvoll und neu, weil es Beziehung ist“, führte der Erzbischof aus. „Beten ist immer Beziehung, ja sogar die tiefste Beziehung schlechthin. Das zeigt es deutlich: Wir wenden uns an ein Du. Auch wenn wir das Vaterunser tausende Male gesprochen haben, es schleift sich nicht ab, wird nicht zur Routine, im Gegenteil: Ich kann immer tiefer in das Gebet und die Beziehung zu Gott hineinfinden. Von IHM her wird das Beten dann zur Beziehung untereinander.“
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Es gelte, „immer wieder um das Gebet zu ringen“, forderte Heße. „Es ergibt sich nicht von alleine, es will gepflegt sein. Im Alltag muss ich darauf achten, Zeiten und Räume für das Beten zu finden. Ich muss sie manchmal regelrecht freischaufeln und gegen Andere und Anderes verteidigen. Dasselbe Ringen sollte sich im Leben einer Gemeinde, der Ortskirche finden.“
Der Erzbischof von Hamburg sprach von einem „Impuls für unsere Zeit“, „dem erwachenden Bedürfnis nach Spiritualität wieder mehr Raum zu widmen und unsere Gläubigen dahingehend zu bestärken und zuzurüsten“.
„Kirche ist nicht nur Gebetsraum, sondern immer auch Gebetsschule“, erläuterte Heße. „Manchmal frage ich mich: Wo lernt jemand in einer Gemeinde zu beten? Wer unterstützt ihn oder sie dabei? Wir haben in der Tradition unserer Kirche einen so reichen Schatz an Gebet und Spiritualität, den wir immer wieder ans Licht holen müssen, um ihn mit den uns anvertrauten Brüdern und Schwestern großzügig zu teilen.“