DBK-Chef Bätzing wünscht sich Gebet und Spenden für Erdbebenopfer in Südostasien

Bischof Georg Bätzing
Deutsche Bischofskonferenz / Marko Orlovic

Nach dem verheerenden Erdbeben in Südostasien, besonders in Myanmar (Burma), dem Tausende Menschen zum Opfer gefallen sind, hat Bischof Georg Bätzing von Limburg zu Gebet und Spenden aufgerufen. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) erklärte am Dienstag: „Gedenken wir der Todesopfer! Und seien wir allen von der Katastrophe betroffenen Menschen im Gebet und in solidarischer Hilfe nahe!“

„Noch ist nicht bekannt, wie viele hunderte Menschen durch das starke Erdbeben in Südostasien am vergangenen Freitag (28. März 2025) ihr Leben verloren haben, wie viele schwer verletzt wurden und obdachlos geworden sind“, erläuterte Bätzing. „Wohl aber wissen wir, dass Myanmar besonders hart getroffen wurde, eines der ärmsten Länder Asiens, in dem Not und Hunger für viele seit Jahren zum Alltag gehören.“

„Der Bürgerkrieg der zurückliegenden Jahre hat 3,5 Millionen Menschen zu Binnenflüchtlingen gemacht, die kaum das Nötigste zum Leben haben“, beschrieb er die Lage. „Fast 20 Millionen Menschen – etwa ein Drittel der Bevölkerung – waren schon vor dem Beben auf humanitäre Unterstützung angewiesen. Die Naturkatastrophe trifft somit ein ohnehin schwer gezeichnetes Volk.“

Myanmar sei „dringend auf internationale Hilfe angewiesen“. Die dort lebenden Menschen seien „wie wir Bewohner eines ‚gemeinsamen Hauses‘, wie Papst Franziskus uns immer wieder nachdrücklich einschärft. Sie sind unsere Brüder und Schwestern.“

Das Erzbistum Köln hatte am Dienstag bekanntgegeben, man stelle 300.000 Euro Sofort­hilfe zur Ver­fü­gung, „um die be­troffe­nen Men­schen und die Diö­zesen vor Ort zu unter­stützen“.

Kardinal Charles Maung Bo SDB, der Erzbischof von Yangon in Myanmar, war zum Zeitpunkt des Erdbebens in der Gegend rund um die Hauptstadt Naypyidaw unterwegs.

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„Als wir uns durch den stockenden Verkehr kämpften, sahen wir riesige Krater auf der Straße“, sagte Bo gegenüber Vatican News am Samstag. „Durch unsere Bemühungen, die durch das Erdbeben verursachten Schäden auf der Straße und in der Umgebung zu umfahren, verzögerte sich unsere Reise um fünf Stunden.“

„Wir wurden in Angst und Schrecken versetzt, als sich unser Auto unkontrolliert zur Seite drehte und die Reisenden die Kontrolle über alle Fahrzeuge verloren“, fuhr er fort. „Als wir unser Auto retteten, fanden wir viele Motorradfahrer auf der Straße, weil sie die Kontrolle verloren hatten. Es war für uns alle ein beängstigender Moment, selbst auf offener Strecke.“

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Überall auf der Straße habe man „die erdrückende Angst der einfachen Menschen“ sehen können.

„Wie Sie wissen, hat Myanmar in den letzten vier Jahren eine schwere Zeit hinter sich, und das Erdbeben kam für unser Volk zu einem sehr traurigen Zeitpunkt“, erläuterte der Kardinal. „Die betroffenen Gebiete sind bereits von einer multidimensionalen Krise betroffen, die durch Konflikte, den Zusammenbruch der Wirtschaft und massive Vertreibungen gekennzeichnet ist.“

„Ich sah die ergreifenden Szenen von Männern und Frauen, die durch die Straßen eilten, um sich in Sicherheit zu bringen, während das Erdbeben ihnen einen Schauer über den Rücken jagte“, so Bo. „Es war eine erschütternde Erfahrung zu sehen, wie die Natur mit anderen Kräften zusammenwirkt, um das Leiden unserer Menschen zu verschlimmern.“