Diese Woche im Vatikan: Carlo Acutis wird mit Pier Giorgio Frassati heiliggesprochen

Der römische Wochenrückblick (KW 24)

Seliger Carlo Acutis
Daniel Ibanez / CNA Deutsch

Es gibt ein neues Datum für die Heiligsprechung von Carlo Acutis, Papst Leo XIV. schreitet mit dem Pilgerkreuz durch die Heilige Pforte und trifft den Generalsekretär der Vereinten Nationen – dies alles und was sonst noch wichtig war im Vatikan hier im Wochenrückblick.

  • Heiligsprechung von Carlo Acutis: Neuer Termin festgelegt
  • Das Jubiläum des Heiligen Stuhls: Papst Leo geht Pilgerweg
  • Konferenz über 10 Jahre Laudato Si’
  • Papst betet für Opfer des Amoklaufs in Graz
  • Leo XIV. trifft römischen Klerus
  • Besucher beim Papst: Generalsekretär der Vereinten Nationen, Präsident des Libanon
  • Seligsprechung des Märtyrers Floribert Bwana Chui
  • VATICANO: Die Diplomatie des Heiligen Stuhls im Ukraine-Krieg

Heiligsprechung von Carlo Acutis: Neuer Termin festgelegt

Carlo Acutis wird am 7. September 2025 gemeinsam mit Pier Giorgio Frassati heiliggesprochen. Dies hat der Vatikan am Freitagvormittag mitgeteilt, nachdem Papst Leo XIV. im Apostolischen Palast ein Konsistorium abgehalten hatte. Dabei wurde auch beschlossen, dass der Weg frei ist für die Heiligsprechungen der folgenden Seligen: 

  • Ignatius Choukrallah Maloyan, armenisch-katholischer Erzbischof von Mardin, Märtyrer;
  • Peter To Rot, Laie und Katechet, Märtyrer;
  • Vincenza Maria Poloni, Gründerin des Instituts der Schwestern der Barmherzigkeit von Verona;
  • Maria del Monte Carmelo Rendiles Martínez, Gründerin der Kongregation der Dienerinnen Jesu;
  • Maria Troncatti, Ordensschwester der Kongregation der Figlie di Maria Ausiliatrice;
  • José Gregorio Hernández Cisneros, Laie;
  • Bartolo Longo, Laie.

Der Termin für die Heiligsprechung dieser Personen steht auch schon fest, sie sollen am 19. Oktober 2025 zur Ehre der Altäre erhoben werden.

Die beiden jungen Menschen Carlo Acutis und Pier Giorgio Frassati werden nun gemeinsam heiliggesprochen, nachdem Papst Franziskus Carlo Acutis ursprünglich bereits am 27. April 2025 heiligsprechen wollte; nach dem Tod von Papst Franziskus am 21. April und seiner Beisetzung an eben jenem 27. April wurde die Heiligsprechung aber verschoben. 

Carlo Acutis gilt als erster „Millennial-Seliger“ (und baldiger Millennial-Heiliger) der katholischen Kirche. Er wurde am 3. Mai 1991 in London geboren und wuchs in Mailand auf. Wie die Webseite der Freunde Carlo Acutis berichtet, entdeckte er schon früh seine Liebe zu Jesus in der Eucharistie. „Die Eucharistie ist meine Autobahn zum Himmel“, soll er gesagt haben. 

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Bekannt wurde Carlo vor allem durch sein Engagement im Internet. Er erstellte digitale Verkündigungsformate und eine Webseite über eucharistische Wunder. Daher wird er heute auch als „Cyber-Apostel“ oder „Influencer Gottes“ bezeichnet.

Die Heiligsprechung von Pier Giorgio Frassati war ursprünglich für den 3. August 2025 vorgesehen. Frassati starb mit 24 Jahren an Kinderlähmung. Er galt als ein tieffrommer, vor allem aber lebenslustiger und beliebter junger Mann und begeisterter Bergsteiger. Obwohl seine Eltern beide nicht an Gott glaubten, begann er bereits mit zwölf Jahren, täglich die heilige Kommunion zu empfangen. Er verstarb vor fast 100 Jahren am 4. Juli 1925.

Das Jubiläum des Heiligen Stuhls: Papst Leo geht Pilgerweg

Mit entschlossenem Schritt und das Pilgerkreuz fest in beiden Händen – so ist Papst Leo XIV. am vergangenen Montag beim „Jubiläum des Heiligen Stuhls“ den Vatikan-Mitarbeitern auf dem Pilgerweg zur Petersbasilika vorangeschritten, bis hin zur Heiligen Pforte. „Die gesamte Fruchtbarkeit der Kirche und des Heiligen Stuhls hängt vom Kreuz Christi ab. Andernfalls ist es nur Schein, wenn nicht Schlimmeres“, erinnerte der Pontifex seine Mitstreiter an ihren Auftrag. Er ergänzte, dass der Heilige Stuhl und seine Mitarbeiter die „Heiligkeit“ der Kirche hüte, „während er selbst von ihnen gehütet wird“.

Einen ausführlicheren Bericht zum „Jubiläum des Heiligen Stuhls“ finden Sie hier.

Konferenz über 10 Jahre Laudato Si‘

Am Donnerstag und Freitag fand in Rom eine internationale Konferenz anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Enzyklika Laudato Si’ statt, die 2015 von Papst Franziskus veröffentlicht wurde. An der Tagung, die von verschiedenen Institutionen gemeinsam organisiert worden ist – darunter die Päpstliche Universität Gregoriana in Rom oder das Berkley Center for Religion, Peace & World Affairs der Georgetown University – nimmt auch Kardinal Michael Czerny SJ teil, der das Vatikan-Dikasterium für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen leitet.

Nach der Veröffentlichung seiner Umweltenzyklika hatte Papst Franziskus 2021 einen 7-Jahres-Plan zu Laudato Si’ ausgerufen (CNA Deutsch hat berichtet). 2023 verfügte er außerdem, dass ein Teil des Areals der bisherigen päpstlichen Sommerresidenz in Castel Gandolfo für ein ökologisches Projekt verwendet werden soll, das den Namen Borgo Laudato Si’ tragen wird. Papst Leo XIV. hatte den Ort erst kürzlich besucht.

Papst betet für die Opfer des Amoklaufs in Graz

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Bei seiner Generalaudienz am vergangenen Mittwoch hat Papst Leo XIV. den Angehörigen der Opfer des Amoklaufs von Graz seine Verbundenheit ausgedrückt und ihnen seine Gebete versprochen. „Ich bin den Familien, den Lehrkräften und den Mitschülern nahe. Der Herr nehme diese seine Kinder in seinen Frieden auf“, so der Heilige Vater wörtlich.

Am Dienstag hatte ein bewaffneter 21-jähriger seine ehemalige Schule gestürmt und dabei zehn Menschen getötet, bevor er sich selbst erschoss. Österreichs Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) hat eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen.

Eine weitere Tragödie ereignete sich am Donnerstag, als in Westindien eine Boeing 787 direkt nach dem Start abstürzte und dabei mehr als 240 Menschen mit in den Tod riss. Papst Leo XIV. hat in einem Telegramm seine Trauer zum Ausdruck gebracht und den Angehörigen sein „tief empfundenes Beileid“ übermittelt. 

Leo XIV. trifft römischen Klerus

Am Donnerstag hat sich der Papst im Vatikan mit den Priestern der Diözese Rom getroffen, denen er in seiner Funktion als Bischof von Rom ebenfalls vorsteht. Das Treffen zwischen Papst und römischem Klerus war bereits für den 6. März 2025 geplant gewesen, musste damals aufgrund der schweren Atemwegserkrankung von Papst Franziskus allerdings abgesagt werden.

Beim Treffen in der Audienzhalle dankte der Papst den römischen Priestern „für all das, was ihr in der Stille lebt und was manchmal von Leid oder Unverständnis begleitet ist“. Leo XIV. ermutigte sie außerdem, keine Angst vor den Herausforderungen der Gegenwart zu haben. Wörtlich: „Diese Herausforderungen sind wir gerufen zu umarmen, evangeliumsgemäß zu deuten und als Gelegenheiten des Zeugnisses zu leben. Fliehen wir nicht vor ihnen!“

Besucher beim Papst: Generalsekretär der Vereinten Nationen, Präsident des Libanon

In dieser Woche hat Papst Leo XIV. wieder Politiker zu Audienzen empfangen. Wie CNA Deutsch berichtete, traf der Pontifex am vergangenen Mittwoch mit dem Generalsekretär der Vereinten Nationen (UN), António Guterres, zusammen. Guterres lobte hinterher, der Papst sei ein „Bote der Hoffnung und der Würde, den unsere Welt mehr denn je braucht“.

Am Freitagvormittag gab es in Rom außerdem ein Treffen zwischen Papst Leo und Joseph Aoun, dem Präsidenten des Libanon. Aoun wurde am 9. Januar 2025 in das höchste Staatsamt gewählt und kämpfte zuvor als General der libanesischen Armee gegen die Terrororganisation „Islamischer Staat“. Er ist maronitischer Christ.

Seligsprechung des Märtyrers Floribert Bwana Chui

Am Wochenende findet in Rom das „Jubiläum des Sports“ statt. Dabei wird es unter anderem am Samstagvormittag auf dem Petersplatz eine Audienz mit dem Papst geben. Die Heilige Messe am Sonntag wurde wegen der zu erwartenden Hitze bereits in den Petersdom verlegt. Die Heilige Messe wird ab 10 Uhr live vom katholischen Fernsehsender EWTN mit deutschem Kommentar übertragen. 

Am Sonntagabend wird in der päpstlichen Basilika St. Paul vor den Mauern außerdem der Märtyrer Floribert Bwana Chui seliggesprochen. Der Kongolese wurde am 13. Juni 1981 in Goma getötet, nachdem er sich gegen Korruption eingesetzt hatte. Er starb mit 26 Jahren, nachdem er zunächst gefoltert und schließlich ermordet wurde.

VATICANO: Die Diplomatie des Heiligen Stuhls im Ukraine-Krieg 

Zum Schluss wieder ein Filmtipp: Am Wochenende erscheint auf dem YouTube-Kanal des katholischen Fernsehsenders EWTN die neue Episode des wöchentlichen Nachrichtenmagazins VATICANO. In dieser Folge beleuchten die Kollegen von EWTN den Einsatz des Heiligen Stuhls in der Vermittlung zwischen Russland und der Ukraine und blicken zurück auf das „Jubiläum der kirchlichen Bewegungen“.

Die VATICANO-Folge von letzter Woche ist übrigens bereits online. Sie finden die ganze Folge hier: