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Erzbischof Gądecki: Kardinal Parolin "dankbar" für Offenen Brief zum "Synodalen Weg"

Erzbischof Stanisław Gądecki bei der Bischofssynode am 16. Oktober 2018.
Erzbischof Paul Richard Gallagher
Kardinal Pietro Parolin im Petersdom am 3. Oktober 2015
Gründer und der Präsident des "Synodalen Wegs" am 5. Februar in Frankfurt: Kardinal Reinhard Marx (li.) im Gespräch mit Bischof Georg Bätzing vor Beginn der Beratungen

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin ist offenbar dankbar für den Offenen Brief der polnischen Bischöfe zum deutschen "Synodalen Weg". 

Das hat Erzbischof Stanisław Gądecki in einem Interview mit der polnischen katholischen Nachrichtenagentur KAI gesagt, das am 23. Mai veröffentlicht wurde.

Der 72-jährige Erzbischof wurde zu seinem Treffen mit Erzbischof Paul Gallagher, dem Sekretär des Vatikans für die Beziehungen zu den Staaten, in der ukrainischen Hauptstadt Kiew befragt, berichtete die "Catholic News Agency", die englischsprachige Schwesteragentur von CNA Deutsch.  

Gądecki erklärte gegenüber KAI, dass er seinen  Brief, in dem er seine "brüderliche Sorge" über die Richtung des deutschen "Synodalen Weges" zum Ausdruck brachte, mit Erzbischof Gallagher besprochen hat.

In seinem Brief an den Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, stellte Gądecki in Frage, ob die umstrittene Veranstaltung im Evangelium verwurzelt sei.

Das Schreiben ist eines von mehreren Brandbriefen besorgter Kardinäle und Bischöfe aus aller Welt an Bischof Georg Bätzing angesichts der Annahmen, Form, der Inhalte und der Beschlüsse beim sogenannten "Synodalen Weg".

"Erzbischof Gallagher teilte mir mit, dass [Vatikanstaatssekretär] Kardinal Parolin für den Brief an Georg Bätzing, den Vorsitzenden des deutschen Episkopats, dankbar sei, in dem ich eine Kritik am deutschen 'Synodalen Weg' aufgegriffen habe", sagte der polnische Erzbischof in dem Interview.

"Ja, wir haben ein Schisma"

Der deutsche "Synodale Weg", der von Kardinal Reinhard Marx im Jahr 2019 ausgerufen wurde, ist  eine Debattenveranstaltung, die von sich beansprucht, über die Lehre der Kirche abstimmen und Beschlüsse fassen zu können.

Der Prozess wird von der deutschen Bischofskonferenz zusammen mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) betrieben. 

Wieviele Millionen Euro die Veranstaltung kostet, die keine Synode ist, ist unklar. Sie wird von ihren Betreibern als "Reformprozess" beschrieben, ist jedoch von Anfang an  stark umstritten gewesen und als deutscher Sonderweg bezeichnet worden. 

Seitdem ist die Lage eskaliert.

Mittlerweile bringen auch einzelne Unterstützer den "Synodalen Weg" mit einer neuen Kirchenspaltung aus Deutschland in Verbindung. Davor warnen Kritiker seit Jahren. 

Dramatisch auf den Punkt brachte die Lage Anfang Mai 2022 der Theologe Helmut Hoping: "Ja wir haben ein Schisma", bestätigte der Diakon und Professor die Aussage eines anderen Theologie-Professors. 

Vor einem neuen Schisma aus Deutschland hatten zuvor Papst Franziskus ebenso wie eine große Zahl von Kardinälen, darunter Kardinal Walter Kasper, Bischöfe und besorgte Gläubige seit Jahren gewarnt.

Nach Angaben von Kardinal Kurt Koch und anderen Prälaten ist Papst Franziskus persönlich in "dramatischer Sorge" um die Kirche in Deutschland.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Die kontroverse Debattenveranstaltung hat jedoch auch innerhalb der deutschen Diözesen für TurbulenzenKritik und schwere Bedenken gesorgt – vor allem auch theologische.  

Bischof Bätzing, der Marx als "Präsident des Synodalen Wegs" folgte, hat indessen wiederholt bestritten, dass der "Synodale Weg" zum Ziel habe, eine Kirchenspaltung zu erreichen.

Vielmehr gehe es darum, die Weltkirche gemäß den Vorstellungen der deutschen Veranstaltung zu ändern.  

Dass selbst Gläubige in Deutschland jedoch seine Ansichten nicht teilen, räumte Bätzing jüngst in einem Interview mit dem Deutschlandfunk ein. Das sei für ihn "bitter", so der Bischof von Limburg wörtlich, der sich auch von Papst Franziskus enttäuscht zeigte.

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